Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.

Bild:
<< vorherige Seite
Absurda
Eh' man das Maß genommen hat/
Drum mangelt endlich guter
Rath/
Daß alle sich des Handels schämen/
Und daß der Freund an statt der
Pracht/
Nur einen Pickelhering macht.
6.
Da rühmet mancher sein Studiren/
Der pralt mit seiner Handelschaft/
Der hat sich sonst in was vergafft/
Und keiner hat es aus zuführen/
Weil ihnen Kunst und Fleiß versagt/
So bald man nach d' Probe fragt.
7.
Ja wenn auch die geringen Leute/
So jämmerlich als sie bestehn/
Doch lustig in den Kretschen gehn/
So dencket an die Glückes-Beute/
Die manchen in die Hände fält/
Den man vor einen Thoren hält.
Man
Absurda
Eh’ man das Maß genom̃en hat/
Drum mangelt endlich guter
Rath/
Daß alle ſich des Handels ſchaͤmen/
Und daß der Freund an ſtatt der
Pracht/
Nur einen Pickelhering macht.
6.
Da ruͤhmet mancher ſein Studiren/
Der pralt mit ſeiner Handelſchaft/
Der hat ſich ſonſt in was vergafft/
Und keiner hat es aus zufuͤhren/
Weil ihnen Kunſt uñ Fleiß verſagt/
So bald man nach d’ Probe fragt.
7.
Ja wenn auch die geringen Leute/
So jaͤmmerlich als ſie beſtehn/
Doch luſtig in den Kretſchen gehn/
So dencket an die Gluͤckes-Beute/
Die manchen in die Haͤnde faͤlt/
Den man vor einen Thoren haͤlt.
Man
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <sp>
              <lg type="poem">
                <pb facs="#f0707" n="368[366]"/>
                <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#k">Absurda</hi> </hi> </hi> </fw><lb/>
                <lg n="7">
                  <l> <hi rendition="#fr">Eh&#x2019; man das Maß genom&#x0303;en hat/</hi> </l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#fr">Drum mangelt endlich guter</hi> </l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#et">Rath/</hi> </hi> </l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#et">Daß alle &#x017F;ich des Handels &#x017F;cha&#x0364;men/</hi> </l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#et">Und daß der Freund an &#x017F;tatt der</hi> </l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#et">Pracht/</hi> </hi> </l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#et">Nur einen Pickelhering macht.</hi> </l>
                </lg><lb/>
                <lg n="8">
                  <head>6.</head><lb/>
                  <l> <hi rendition="#fr">Da ru&#x0364;hmet mancher &#x017F;ein Studiren/</hi> </l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#fr">Der pralt mit &#x017F;einer Handel&#x017F;chaft/</hi> </l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#fr">Der hat &#x017F;ich &#x017F;on&#x017F;t in was vergafft/</hi> </l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#fr">Und keiner hat es aus zufu&#x0364;hren/</hi> </l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#fr">Weil ihnen Kun&#x017F;t uñ Fleiß ver&#x017F;agt/</hi> </l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#fr">So bald man nach d&#x2019; Probe fragt.</hi> </l>
                </lg><lb/>
                <lg n="9">
                  <head>7.</head><lb/>
                  <l> <hi rendition="#fr">Ja wenn auch die geringen Leute/</hi> </l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#fr">So ja&#x0364;mmerlich als &#x017F;ie be&#x017F;tehn/</hi> </l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#fr">Doch lu&#x017F;tig in den Kret&#x017F;chen gehn/</hi> </l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#fr">So dencket an die Glu&#x0364;ckes-Beute/</hi> </l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#fr">Die manchen in die Ha&#x0364;nde fa&#x0364;lt/</hi> </l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#fr">Den man vor einen Thoren ha&#x0364;lt.</hi> </l>
                </lg><lb/>
                <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Man</hi> </fw><lb/>
              </lg>
            </sp>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[368[366]/0707] Absurda Eh’ man das Maß genom̃en hat/ Drum mangelt endlich guter Rath/ Daß alle ſich des Handels ſchaͤmen/ Und daß der Freund an ſtatt der Pracht/ Nur einen Pickelhering macht. 6. Da ruͤhmet mancher ſein Studiren/ Der pralt mit ſeiner Handelſchaft/ Der hat ſich ſonſt in was vergafft/ Und keiner hat es aus zufuͤhren/ Weil ihnen Kunſt uñ Fleiß verſagt/ So bald man nach d’ Probe fragt. 7. Ja wenn auch die geringen Leute/ So jaͤmmerlich als ſie beſtehn/ Doch luſtig in den Kretſchen gehn/ So dencket an die Gluͤckes-Beute/ Die manchen in die Haͤnde faͤlt/ Den man vor einen Thoren haͤlt. Man

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/707
Zitationshilfe: Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 368[366]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/707>, abgerufen am 05.05.2024.