Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.Absurda Veit. Der Konig trinckt das Bier gern frisch. Steph. Du Rabenas/ so bring es risch. Vex. Das wird mir niemand beweisen/ daß der alte Tobias seine Frau ein Rabenas geheissen hat. Bon. Ich habe es nicht also vorgeschrieben: In meinem Buche heist es: Du loses Kind/ so bring es risch. Veit. Also darff ichs nicht leiden/ daß ich vor al- len Leuten ein Rabenas geheissen werde. Steph. Nu/ nu/ ich habe mich versprochen. Veit. Daran habe ich nicht genung. Ein Schel- me hat sich versprochen. Ein Rabenas gehöret auff den Schinder-Plan/ und da bin ich viel zu gut darzu. Steph. Heiß mich einen Schelmen/ wie du wilt/ deßwegen wil ich doch meinen halben Thaler aus der Kirche kriegen. Veit. Wilstu nicht darnach fragen/ so habe ich einen Schelmen mit Ohrfeigen verbremt/ der soll dir besser in dem Kopffe brummen. Dritter Handlung Neundter Aufftrit. Die Vorigen/ Nicodemus. Nic. Zum S. Velten/ ihr sollet Vater und Mut- ter bedeuten/ wo ihr nicht Friede haltet/ so komt der Herr
Absurda Veit. Der Konig trinckt das Bier gern friſch. Steph. Du Rabenas/ ſo bring es riſch. Vex. Das wird mir niemand beweiſen/ daß der alte Tobias ſeine Frau ein Rabenas geheiſſen hat. Bon. Ich habe es nicht alſo vorgeſchrieben: In meinem Buche heiſt es: Du loſes Kind/ ſo bring es riſch. Veit. Alſo darff ichs nicht leiden/ daß ich vor al- len Leuten ein Rabenas geheiſſen werde. Steph. Nu/ nu/ ich habe mich verſprochen. Veit. Daran habe ich nicht genung. Ein Schel- me hat ſich verſprochen. Ein Rabenas gehoͤret auff den Schinder-Plan/ und da bin ich viel zu gut darzu. Steph. Heiß mich einen Schelmen/ wie du wilt/ deßwegen wil ich doch meinen halben Thaler aus der Kirche kriegen. Veit. Wilſtu nicht darnach fragen/ ſo habe ich einen Schelmen mit Ohrfeigen verbremt/ der ſoll dir beſſer in dem Kopffe brummen. Dritter Handlung Neundter Aufftrit. Die Vorigen/ Nicodemus. Nic. Zum S. Velten/ ihr ſollet Vater und Mut- ter bedeuten/ wo ihr nicht Friede haltet/ ſo komt der Herr
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0659" n="320[318]"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#k">Absurda</hi> </hi> </hi> </fw><lb/> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Veit.</hi> </speaker> <p> <hi rendition="#fr">Der Konig trinckt das Bier gern<lb/><hi rendition="#et">friſch.</hi></hi> </p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Steph.</hi> </speaker> <p> <hi rendition="#fr">Du Rabenas/ ſo bring es riſch.</hi> </p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Vex.</hi> </speaker> <p>Das wird mir niemand beweiſen/ daß der<lb/> alte Tobias ſeine Frau ein Rabenas geheiſſen hat.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">B</hi>on.</hi> </speaker> <p>Ich habe es nicht alſo vorgeſchrieben: In<lb/> meinem Buche heiſt es: Du loſes Kind/ ſo bring<lb/> es riſch.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Veit.</hi> </speaker> <p>Alſo darff ichs nicht leiden/ daß ich vor al-<lb/> len Leuten ein Rabenas geheiſſen werde.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Steph.</hi> </speaker> <p>Nu/ nu/ ich habe mich verſprochen.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Veit.</hi> </speaker> <p>Daran habe ich nicht genung. Ein Schel-<lb/> me hat ſich verſprochen. Ein Rabenas gehoͤret<lb/> auff den Schinder-Plan/ und da bin ich viel zu gut<lb/> darzu.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Steph.</hi> </speaker> <p>Heiß mich einen Schelmen/ wie du wilt/<lb/> deßwegen wil ich doch meinen halben Thaler aus der<lb/> Kirche kriegen.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Veit.</hi> </speaker> <p>Wilſtu nicht darnach fragen/ ſo habe ich<lb/> einen Schelmen mit Ohrfeigen verbremt/ der ſoll<lb/> dir beſſer in dem Kopffe brummen.</p> </sp> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#in">D</hi>ritter <hi rendition="#in">H</hi>andlung</hi> </head><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Neundter Aufftrit.</hi> </head><lb/> <stage> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Die Vorigen/</hi> <hi rendition="#aq">Nicodemus.</hi> </hi> </stage><lb/> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Nic.</hi> </speaker> <p>Zum <hi rendition="#aq">S.</hi> Velten/ ihr ſollet Vater und Mut-<lb/> ter bedeuten/ wo ihr nicht Friede haltet/ ſo komt der<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Herr</fw><lb/></p> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [320[318]/0659]
Absurda
Veit. Der Konig trinckt das Bier gern
friſch.
Steph. Du Rabenas/ ſo bring es riſch.
Vex. Das wird mir niemand beweiſen/ daß der
alte Tobias ſeine Frau ein Rabenas geheiſſen hat.
Bon. Ich habe es nicht alſo vorgeſchrieben: In
meinem Buche heiſt es: Du loſes Kind/ ſo bring
es riſch.
Veit. Alſo darff ichs nicht leiden/ daß ich vor al-
len Leuten ein Rabenas geheiſſen werde.
Steph. Nu/ nu/ ich habe mich verſprochen.
Veit. Daran habe ich nicht genung. Ein Schel-
me hat ſich verſprochen. Ein Rabenas gehoͤret
auff den Schinder-Plan/ und da bin ich viel zu gut
darzu.
Steph. Heiß mich einen Schelmen/ wie du wilt/
deßwegen wil ich doch meinen halben Thaler aus der
Kirche kriegen.
Veit. Wilſtu nicht darnach fragen/ ſo habe ich
einen Schelmen mit Ohrfeigen verbremt/ der ſoll
dir beſſer in dem Kopffe brummen.
Dritter Handlung
Neundter Aufftrit.
Die Vorigen/ Nicodemus.
Nic. Zum S. Velten/ ihr ſollet Vater und Mut-
ter bedeuten/ wo ihr nicht Friede haltet/ ſo komt der
Herr
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/659 |
Zitationshilfe: | Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 320[318]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/659>, abgerufen am 23.07.2024. |