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Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.

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MASANIELLO.
derung gesetzet werden/ warum wir bißhero so viel
Excesse mit ziemlicher Gedult vertragen haben.

(Ferrante und Carlo kommen gelauf-
fen.)

Ferr. Ihr Excellentz ist noch eine Gewalt übrig/
die uns beschützen kan/ so wolle sie dem gäntzlichen
Ruin des Adels vorkommen.

Carl. Wir haben viel gelitten: Doch wer uns
mehr Gedult abfodert/ der zwinget uns zur Ra-
serey.

Rod. Ihr liebsten Freunde/ ich hätte gedacht/
das Spiel würde bald mit gutem Glücke geendi-
get seyn.

Ferr. Ach es hat nie ein schlimmer Ansehn ge-
habt.

Carl. Und nun wird das verfluchte Spiel erst
angehn.

Rod. So last mich doch die Sache wissen.
Ferr. Der auffgeblasene Fischer-General be-
schuldiget uns/ als wäre jhm etwas an seiner Eh-
re versaget worden.

Carl. Und weil ich Königlicher Stallmeister
bin/ so hat er gar übel empfunden/ daß ich die Kö-
nigliche Pferde so bald nicht habe folgen lassen.

Ferr. Also hat er bey Straffe des Brandes/ des
Schwerdtes und der eusersten Verfolgung den Be-
fehl an uns ergehen lassen. (Ach! jhr Excellentz ge-
dencken doch ob ein Hertzog dergleichen ersahren

hat!)
O o 3
MASANIELLO.
derung geſetzet werden/ warum wir bißhero ſo viel
Exceſſe mit ziemlicher Gedult vertragen haben.

(Ferrante und Carlo kommen gelauf-
fen.)

Ferr. Ihr Excellentz iſt noch eine Gewalt uͤbrig/
die uns beſchuͤtzen kan/ ſo wolle ſie dem gaͤntzlichen
Ruin des Adels vorkommen.

Carl. Wir haben viel gelitten: Doch wer uns
mehr Gedult abfodert/ der zwinget uns zur Ra-
ſerey.

Rod. Ihr liebſten Freunde/ ich haͤtte gedacht/
das Spiel wuͤrde bald mit gutem Gluͤcke geendi-
get ſeyn.

Ferr. Ach es hat nie ein ſchlimmer Anſehn ge-
habt.

Carl. Und nun wird das verfluchte Spiel erſt
angehn.

Rod. So laſt mich doch die Sache wiſſen.
Ferr. Der auffgeblaſene Fiſcher-General be-
ſchuldiget uns/ als waͤre jhm etwas an ſeiner Eh-
re verſaget worden.

Carl. Und weil ich Koͤniglicher Stallmeiſter
bin/ ſo hat er gar uͤbel empfunden/ daß ich die Koͤ-
nigliche Pferde ſo bald nicht habe folgen laſſen.

Ferr. Alſo hat er bey Straffe des Brandes/ des
Schwerdtes und der euſerſten Verfolgung den Be-
fehl an uns ergehen laſſen. (Ach! jhr Excellentz ge-
dencken doch ob ein Hertzog dergleichen erſahren

hat!)
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[213/0554] MASANIELLO. derung geſetzet werden/ warum wir bißhero ſo viel Exceſſe mit ziemlicher Gedult vertragen haben. (Ferrante und Carlo kommen gelauf- fen.) Ferr. Ihr Excellentz iſt noch eine Gewalt uͤbrig/ die uns beſchuͤtzen kan/ ſo wolle ſie dem gaͤntzlichen Ruin des Adels vorkommen. Carl. Wir haben viel gelitten: Doch wer uns mehr Gedult abfodert/ der zwinget uns zur Ra- ſerey. Rod. Ihr liebſten Freunde/ ich haͤtte gedacht/ das Spiel wuͤrde bald mit gutem Gluͤcke geendi- get ſeyn. Ferr. Ach es hat nie ein ſchlimmer Anſehn ge- habt. Carl. Und nun wird das verfluchte Spiel erſt angehn. Rod. So laſt mich doch die Sache wiſſen. Ferr. Der auffgeblaſene Fiſcher-General be- ſchuldiget uns/ als waͤre jhm etwas an ſeiner Eh- re verſaget worden. Carl. Und weil ich Koͤniglicher Stallmeiſter bin/ ſo hat er gar uͤbel empfunden/ daß ich die Koͤ- nigliche Pferde ſo bald nicht habe folgen laſſen. Ferr. Alſo hat er bey Straffe des Brandes/ des Schwerdtes und der euſerſten Verfolgung den Be- fehl an uns ergehen laſſen. (Ach! jhr Excellentz ge- dencken doch ob ein Hertzog dergleichen erſahren hat!) O o 3

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 213. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/554>, abgerufen am 03.12.2024.