Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.MASANIELLO. liche Gottes-Hauß/ und wil vernehmen/ was vorein Grund von der Neapolitanischen Freyheit in dieser Kirche soll geleget werden. Phil. Glückselig sey die Stunde/ da ein solches Werck wird vollzogen werden: Und glückselig sey die Person/ welche so viel Mühe und Arbeit da- durch ausgestanden hat. Mas. Es ist ein grosses Werck/ darüber die gan- tze Stadt frolocken muß. Ihr Eminentz hören/ wie hoch sich das Geschrey erstreckt. (Inwendig wird geruffen: Glück zu dem Könige in Spanien. Letzlich rufft einer zur Scene heraus/ aber ohne Zoll.) Phil. Es ist ein gutes Zeichen/ daher wir etwas glückseliges muthmassen können: aber wollen sie nicht so gütig seyn/ und jhre Stelle einnehmen? Mas. Ich wil an diesem Orte sitzen. Ihr/ brin- get mir den Stuhl hieher. (Er rufft Ristaldi, der muß jhn zu Ende des Theatri setzen.) Rist. (Ad Spectat.) O verfluchter Schimpff! sollen wir die angeneh- me Ruh mit solchen Diensten erkauffen? Vierd- M m
MASANIELLO. liche Gottes-Hauß/ und wil vernehmen/ was vorein Grund von der Neapolitaniſchen Freyheit in dieſer Kirche ſoll geleget werden. Phil. Gluͤckſelig ſey die Stunde/ da ein ſolches Werck wird vollzogen werden: Und gluͤckſelig ſey die Perſon/ welche ſo viel Muͤhe und Arbeit da- durch ausgeſtanden hat. Maſ. Es iſt ein groſſes Werck/ daruͤber die gan- tze Stadt frolocken muß. Ihr Eminentz hoͤren/ wie hoch ſich das Geſchrey erſtreckt. (Inwendig wird geruffen: Gluͤck zu dem Koͤnige in Spanien. Letzlich rufft einer zur Scene heraus/ aber ohne Zoll.) Phil. Es iſt ein gutes Zeichen/ daher wir etwas gluͤckſeliges muthmaſſen koͤnnen: aber wollen ſie nicht ſo guͤtig ſeyn/ und jhre Stelle einnehmen? Maſ. Ich wil an dieſem Orte ſitzen. Ihr/ brin- get mir den Stuhl hieher. (Er rufft Riſtaldi, der muß jhn zu Ende des Theatri ſetzen.) Riſt. (Ad Spectat.) O verfluchter Schimpff! ſollen wir die angeneh- me Ruh mit ſolchen Dienſten erkauffen? Vierd- M m
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MASANIELLO.
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ein Grund von der Neapolitaniſchen Freyheit in
dieſer Kirche ſoll geleget werden.
Phil. Gluͤckſelig ſey die Stunde/ da ein ſolches
Werck wird vollzogen werden: Und gluͤckſelig ſey
die Perſon/ welche ſo viel Muͤhe und Arbeit da-
durch ausgeſtanden hat.
Maſ. Es iſt ein groſſes Werck/ daruͤber die gan-
tze Stadt frolocken muß. Ihr Eminentz hoͤren/
wie hoch ſich das Geſchrey erſtreckt.
(Inwendig wird geruffen: Gluͤck zu
dem Koͤnige in Spanien. Letzlich
rufft einer zur Scene heraus/ aber
ohne Zoll.)
Phil. Es iſt ein gutes Zeichen/ daher wir etwas
gluͤckſeliges muthmaſſen koͤnnen: aber wollen ſie
nicht ſo guͤtig ſeyn/ und jhre Stelle einnehmen?
Maſ. Ich wil an dieſem Orte ſitzen. Ihr/ brin-
get mir den Stuhl hieher.
(Er rufft Riſtaldi, der muß jhn zu Ende
des Theatri ſetzen.)
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