Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.

Bild:
<< vorherige Seite
Der Haupt-Rebelle
Corr. Der neue Herr Bruder sieht einem Con-
stabler
sehr ähnlich: er wird müssen zu der Mine
commandi
rt werden.

Alleg. Ja es kan wohl seyn/ daß ich mein Lebe-
tage etliche tausend Centner Pulver verschossen
habe.

Biz. Man sieht es wohl/ daß jhn der Rauch ge-
schwärtzet hat: Allein es wird gewiß in demselben
Lande gewesen seyn/ da man das Pulver nach dem
kleinen Centner auswiegt.

Alleg. In langer Zeit kan viel verderbet wer-
den.

Biz. Ja wohl ist ein Bandite deswegen in der
Welt/ daß er viel verderben sol.

Ant. Wir halten uns auff. Versamlet das
Volck/ daß wir den March nach der Stadt thun.
Signor Peronne soll unser Commendante seyn.
Wenn es jhm belieben wird/ soll Masaniello im
Blute/ und die Stadt im Staube liegen. Im
übrigen schonet keines Menschen von dem Pöbel:
vielleicht wird euch diese Arbeit mit vielfältiger Beu-
te belohnet werden.

Cerr. Wir sind gehorsam zufolgen.
Alleg. Und ich begleite unsern Obersten Offi-
cirer.

Biz. Vielleicht/ wenn es zum Ausreissen kömt?
von wem ich etwas halten soll/ der muß sich etliche
mahl im Felde gewiesen haben.
Drit-
Der Haupt-Rebelle
Corr. Der neue Herr Bruder ſieht einem Con-
ſtabler
ſehr aͤhnlich: er wird muͤſſen zu der Mine
commandi
rt werden.

Alleg. Ja es kan wohl ſeyn/ daß ich mein Lebe-
tage etliche tauſend Centner Pulver verſchoſſen
habe.

Biz. Man ſieht es wohl/ daß jhn der Rauch ge-
ſchwaͤrtzet hat: Allein es wird gewiß in demſelben
Lande geweſen ſeyn/ da man das Pulver nach dem
kleinen Centner auswiegt.

Alleg. In langer Zeit kan viel verderbet wer-
den.

Biz. Ja wohl iſt ein Bandite deswegen in der
Welt/ daß er viel verderben ſol.

Ant. Wir halten uns auff. Verſamlet das
Volck/ daß wir den March nach der Stadt thun.
Signor Peronne ſoll unſer Commendante ſeyn.
Wenn es jhm belieben wird/ ſoll Maſaniello im
Blute/ und die Stadt im Staube liegen. Im
uͤbrigen ſchonet keines Menſchen von dem Poͤbel:
vielleicht wird euch dieſe Arbeit mit vielfaͤltiger Beu-
te belohnet werden.

Cerr. Wir ſind gehorſam zufolgen.
Alleg. Und ich begleite unſern Oberſten Offi-
cirer.

Biz. Vielleicht/ wenn es zum Ausreiſſen koͤmt?
von wem ich etwas halten ſoll/ der muß ſich etliche
mahl im Felde gewieſen haben.
Drit-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0451" n="110"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Der Haupt-Rebelle</hi> </fw><lb/>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Corr.</hi> </speaker>
              <p>Der neue Herr Bruder &#x017F;ieht einem <hi rendition="#aq">Con-<lb/>
&#x017F;tabler</hi> &#x017F;ehr a&#x0364;hnlich: er wird mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en zu der <hi rendition="#aq">Mine<lb/>
commandi</hi>rt werden.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Alleg.</hi> </speaker>
              <p>Ja es kan wohl &#x017F;eyn/ daß ich mein Lebe-<lb/>
tage etliche tau&#x017F;end Centner Pulver ver&#x017F;cho&#x017F;&#x017F;en<lb/>
habe.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Biz.</hi> </speaker>
              <p>Man &#x017F;ieht es wohl/ daß jhn der Rauch ge-<lb/>
&#x017F;chwa&#x0364;rtzet hat: Allein es wird gewiß in dem&#x017F;elben<lb/>
Lande gewe&#x017F;en &#x017F;eyn/ da man das Pulver nach dem<lb/>
kleinen Centner auswiegt.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Alleg.</hi> </speaker>
              <p>In langer Zeit kan viel verderbet wer-<lb/>
den.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Biz.</hi> </speaker>
              <p>Ja wohl i&#x017F;t ein Bandite deswegen in der<lb/>
Welt/ daß er viel verderben &#x017F;ol.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Ant.</hi> </speaker>
              <p>Wir halten uns auff. Ver&#x017F;amlet das<lb/>
Volck/ daß wir den <hi rendition="#aq">March</hi> nach der Stadt thun.<lb/><hi rendition="#aq">Signor Peronne</hi> &#x017F;oll un&#x017F;er <hi rendition="#aq">Commendan</hi>te &#x017F;eyn.<lb/>
Wenn es jhm belieben wird/ &#x017F;oll <hi rendition="#aq">Ma&#x017F;aniello</hi> im<lb/>
Blute/ und die Stadt im Staube liegen. Im<lb/>
u&#x0364;brigen &#x017F;chonet keines Men&#x017F;chen von dem Po&#x0364;bel:<lb/>
vielleicht wird euch die&#x017F;e Arbeit mit vielfa&#x0364;ltiger Beu-<lb/>
te belohnet werden.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Cerr.</hi> </speaker>
              <p>Wir &#x017F;ind gehor&#x017F;am zufolgen.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Alleg.</hi> </speaker>
              <p>Und ich begleite un&#x017F;ern Ober&#x017F;ten <hi rendition="#aq">Offi-<lb/>
cirer.</hi></p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Biz.</hi> </speaker>
              <p>Vielleicht/ wenn es zum Ausrei&#x017F;&#x017F;en ko&#x0364;mt?<lb/>
von wem ich etwas halten &#x017F;oll/ der muß &#x017F;ich etliche<lb/>
mahl im Felde gewie&#x017F;en haben.</p>
            </sp>
          </div>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Drit-</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[110/0451] Der Haupt-Rebelle Corr. Der neue Herr Bruder ſieht einem Con- ſtabler ſehr aͤhnlich: er wird muͤſſen zu der Mine commandirt werden. Alleg. Ja es kan wohl ſeyn/ daß ich mein Lebe- tage etliche tauſend Centner Pulver verſchoſſen habe. Biz. Man ſieht es wohl/ daß jhn der Rauch ge- ſchwaͤrtzet hat: Allein es wird gewiß in demſelben Lande geweſen ſeyn/ da man das Pulver nach dem kleinen Centner auswiegt. Alleg. In langer Zeit kan viel verderbet wer- den. Biz. Ja wohl iſt ein Bandite deswegen in der Welt/ daß er viel verderben ſol. Ant. Wir halten uns auff. Verſamlet das Volck/ daß wir den March nach der Stadt thun. Signor Peronne ſoll unſer Commendante ſeyn. Wenn es jhm belieben wird/ ſoll Maſaniello im Blute/ und die Stadt im Staube liegen. Im uͤbrigen ſchonet keines Menſchen von dem Poͤbel: vielleicht wird euch dieſe Arbeit mit vielfaͤltiger Beu- te belohnet werden. Cerr. Wir ſind gehorſam zufolgen. Alleg. Und ich begleite unſern Oberſten Offi- cirer. Biz. Vielleicht/ wenn es zum Ausreiſſen koͤmt? von wem ich etwas halten ſoll/ der muß ſich etliche mahl im Felde gewieſen haben. Drit-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/451
Zitationshilfe: Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/451>, abgerufen am 25.11.2024.