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Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.

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Heyrath.
Marc. Wollen sie unser Lied verachten/ so wol-
len wir doch unser altes behalten.

Helb. Ich dencke immer/ die alten Lieder rei-
men sich viel besser: die neuen Narren-Possen ha-
ben irgend gar kein Geschicke und kein Gelencke.
Ey giengs nicht köstlich her/ wie unser sel. Groß-
Vater noch in der Schencke sang: Juch/ juch über
die Heide/ funffzehn Messer in einer Scheide. Gelt
da verstunden die Leute einander/ was sie haben
wolten.

Reb. Gestern ward feine gesungen. Aber ich
dencke immer/ an meiner Hochzeit klangs besser/
da giengen noch die Lieder rüm: Ach Tannebaum/
ach Tannebaum/ du bist mir ein edler Zweig etc.
Vierdter Handlung
Eilffter Aufftrit.
Haso und die vorigen.
Has. Aus dem Wege/ aus dem Wege/ wer nicht
Musiciren kan. Narren-Spiel wil raum haben:
die Jungfern bringen der Braut eine Meye.

Reb. Sieh Narr/ ich bin auch ein halber Hoch-
zeit Gast; ich werde wohl mögen zusehen.

Has. Gestern war ich ein Bauer-Spielmann:
Heute bin ich ein Kerl/ dem die Jungfern aufwar-
ten müssen.
Reb.
L
Heyrath.
Marc. Wollen ſie unſer Lied verachten/ ſo wol-
len wir doch unſer altes behalten.

Helb. Ich dencke immer/ die alten Lieder rei-
men ſich viel beſſer: die neuen Narren-Poſſen ha-
ben irgend gar kein Geſchicke und kein Gelencke.
Ey giengs nicht koͤſtlich her/ wie unſer ſel. Groß-
Vater noch in der Schencke ſang: Juch/ juch uͤber
die Heide/ funffzehn Meſſer in einer Scheide. Gelt
da verſtunden die Leute einander/ was ſie haben
wolten.

Reb. Geſtern ward feine geſungen. Aber ich
dencke immer/ an meiner Hochzeit klangs beſſer/
da giengen noch die Lieder ruͤm: Ach Tannebaum/
ach Tannebaum/ du biſt mir ein edler Zweig ꝛc.
Vierdter Handlung
Eilffter Aufftrit.
Haſo und die vorigen.
Haſ. Aus dem Wege/ aus dem Wege/ wer nicht
Muſiciren kan. Narren-Spiel wil raum haben:
die Jungfern bringen der Braut eine Meye.

Reb. Sieh Narꝛ/ ich bin auch ein halber Hoch-
zeit Gaſt; ich werde wohl moͤgen zuſehen.

Haſ. Geſtern war ich ein Bauer-Spielmann:
Heute bin ich ein Kerl/ dem die Jungfern aufwar-
ten muͤſſen.
Reb.
L
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[161/0182] Heyrath. Marc. Wollen ſie unſer Lied verachten/ ſo wol- len wir doch unſer altes behalten. Helb. Ich dencke immer/ die alten Lieder rei- men ſich viel beſſer: die neuen Narren-Poſſen ha- ben irgend gar kein Geſchicke und kein Gelencke. Ey giengs nicht koͤſtlich her/ wie unſer ſel. Groß- Vater noch in der Schencke ſang: Juch/ juch uͤber die Heide/ funffzehn Meſſer in einer Scheide. Gelt da verſtunden die Leute einander/ was ſie haben wolten. Reb. Geſtern ward feine geſungen. Aber ich dencke immer/ an meiner Hochzeit klangs beſſer/ da giengen noch die Lieder ruͤm: Ach Tannebaum/ ach Tannebaum/ du biſt mir ein edler Zweig ꝛc. Vierdter Handlung Eilffter Aufftrit. Haſo und die vorigen. Haſ. Aus dem Wege/ aus dem Wege/ wer nicht Muſiciren kan. Narren-Spiel wil raum haben: die Jungfern bringen der Braut eine Meye. Reb. Sieh Narꝛ/ ich bin auch ein halber Hoch- zeit Gaſt; ich werde wohl moͤgen zuſehen. Haſ. Geſtern war ich ein Bauer-Spielmann: Heute bin ich ein Kerl/ dem die Jungfern aufwar- ten muͤſſen. Reb. L

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/182>, abgerufen am 22.11.2024.