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Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.

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Heyrath.
digen. Ich bin eine freygebohrne Tochter/ und
lasse mich keinem Außländischen Hunde zur Unzucht
dult verkauffen.

(Gehet ab.)
Mer. Ich bin ein statlicher Freywerber/ ich wer-
de zu meinem Boten-Lohn einen treflichen Beutel
haben müssen. Doch laß sehen/ wer sich mit sehen-
den Augen nicht wil zum Glücke führen lassen/ bey
dem wird man einen rechtmäßigen und heilsamen
Betrug gebrauchen müssen.
Vierdter Handlung
Zehender Aufftrit.
Reba, Marcala, Helba.
Reb. Wir sind zwar den andern Tag noch
nicht zur Hochzeit gebeten worden; aber es wird
wol keine Sünde seyn/ wenn wir darnach fragen/
ob uns der Hochzeit-Bitter vergessen hat.

Mar. Der Weg ist weit/ wir thun besser/ daß
wir jhnen die Müh ersparen: Wir hätten doch
sonst müssen heimgehen.

Helb. Wenn sie aber im Hochzeit-Hause frag-
ten/ was wir wolten?

Reb. So wil ich sprechen/ die Jungfern habe
mich bestelt/ daß ich die Meye bringen sol.
Mar.
Heyrath.
digen. Ich bin eine freygebohrne Tochter/ und
laſſe mich keinem Außlaͤndiſchen Hunde zur Unzucht
dult verkauffen.

(Gehet ab.)
Mer. Ich bin ein ſtatlicher Freywerber/ ich wer-
de zu meinem Boten-Lohn einen treflichen Beutel
haben muͤſſen. Doch laß ſehen/ wer ſich mit ſehen-
den Augen nicht wil zum Gluͤcke fuͤhren laſſen/ bey
dem wird man einen rechtmaͤßigen und heilſamen
Betrug gebrauchen muͤſſen.
Vierdter Handlung
Zehender Aufftrit.
Reba, Marcala, Helba.
Reb. Wir ſind zwar den andern Tag noch
nicht zur Hochzeit gebeten worden; aber es wird
wol keine Suͤnde ſeyn/ wenn wir darnach fragen/
ob uns der Hochzeit-Bitter vergeſſen hat.

Mar. Der Weg iſt weit/ wir thun beſſer/ daß
wir jhnen die Muͤh erſparen: Wir haͤtten doch
ſonſt muͤſſen heimgehen.

Helb. Wenn ſie aber im Hochzeit-Hauſe frag-
ten/ was wir wolten?

Reb. So wil ich ſprechen/ die Jungfern habe
mich beſtelt/ daß ich die Meye bringen ſol.
Mar.
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[159/0180] Heyrath. digen. Ich bin eine freygebohrne Tochter/ und laſſe mich keinem Außlaͤndiſchen Hunde zur Unzucht dult verkauffen. (Gehet ab.) Mer. Ich bin ein ſtatlicher Freywerber/ ich wer- de zu meinem Boten-Lohn einen treflichen Beutel haben muͤſſen. Doch laß ſehen/ wer ſich mit ſehen- den Augen nicht wil zum Gluͤcke fuͤhren laſſen/ bey dem wird man einen rechtmaͤßigen und heilſamen Betrug gebrauchen muͤſſen. Vierdter Handlung Zehender Aufftrit. Reba, Marcala, Helba. Reb. Wir ſind zwar den andern Tag noch nicht zur Hochzeit gebeten worden; aber es wird wol keine Suͤnde ſeyn/ wenn wir darnach fragen/ ob uns der Hochzeit-Bitter vergeſſen hat. Mar. Der Weg iſt weit/ wir thun beſſer/ daß wir jhnen die Muͤh erſparen: Wir haͤtten doch ſonſt muͤſſen heimgehen. Helb. Wenn ſie aber im Hochzeit-Hauſe frag- ten/ was wir wolten? Reb. So wil ich ſprechen/ die Jungfern habe mich beſtelt/ daß ich die Meye bringen ſol. Mar.

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/180>, abgerufen am 21.11.2024.