Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.Heyrath. Has. Also sage ich zum drittenmahle/ er lässet alle Männer grüssen/ und läst sie alle bitten/ wo er jhnen hat was zu wieder gethan/ so sollen Sie es jhm verzeihen. Er hat in seinem Hertzen derglei- chen auch gethan. Es. Nun nun wir sind alle arme Sünder/ wir bedürffens alle/ daß uns unsere Sünde verziehen und vergeben werden. Put. Nachbar ich dencke immer/ ihr machts zu schlecht. Gar. Ey was sol das zuschlecht seyn? er hat in seinem Hertzen auch so gethan: last jhn reden. Has. Und also grossen Danck. Ist mir aber vergönnet weiter zureden? Esb. Ja ja. Er rede/ wir wollen jhn hören. Has. Und also mit Gunst. Nachdem und die- weil/ auch sintemahl und dergestalt Herr Laban mit Zuziehung seiner beiderseits Eltern und Anverwand- ten sich mit seiner Jungfer Tochter/ der Wol-Ed- len und Hoch-Tugendreichen Jungfer Rahel eines Theils/ und sodann und anderweit auch ebener Massen mit dem Edlen/ Ehrenvesten und Hochbe- nahmten Hern Jacob/ wolbestalten Ober-Aufse- her/ und so weiter/ über die gesamten Schäfereyen Anders Theils/ in ein Erbares/ Ehrliches beständi- ges und friedenreiches Ehegelöbnüß eingelassen hat: Weil nun dieses Ehe- und Ehren-Werck seinen gewünschten Fortgang nebenst dem Beylager in Züchten und Ehren haben wird/ und so weiter. Wer- F 5
Heyrath. Haſ. Alſo ſage ich zum drittenmahle/ er laͤſſet alle Maͤnner gruͤſſen/ und laͤſt ſie alle bitten/ wo er jhnen hat was zu wieder gethan/ ſo ſollen Sie es jhm verzeihen. Er hat in ſeinem Hertzen derglei- chen auch gethan. Es. Nun nun wir ſind alle arme Suͤnder/ wir beduͤrffens alle/ daß uns unſere Suͤnde verziehen und vergeben werden. Put. Nachbar ich dencke immer/ ihr machts zu ſchlecht. Gar. Ey was ſol das zuſchlecht ſeyn? er hat in ſeinem Hertzen auch ſo gethan: laſt jhn reden. Haſ. Und alſo groſſen Danck. Iſt mir aber vergoͤnnet weiter zureden? Esb. Ja ja. Er rede/ wir wollen jhn hoͤren. Haſ. Und alſo mit Gunſt. Nachdem und die- weil/ auch ſintemahl und dergeſtalt Herr Laban mit Zuziehung ſeiner beiderſeits Eltern und Anverwand- ten ſich mit ſeiner Jungfer Tochter/ der Wol-Ed- len und Hoch-Tugendreichen Jungfer Rahel eines Theils/ und ſodann und anderweit auch ebener Maſſen mit dem Edlen/ Ehrenveſten und Hochbe- nahmten Hern Jacob/ wolbeſtalten Ober-Aufſe- her/ und ſo weiter/ uͤber die geſamten Schaͤfereyen Anders Theils/ in ein Erbares/ Ehrliches beſtaͤndi- ges und friedenreiches Ehegeloͤbnuͤß eingelaſſen hat: Weil nun dieſes Ehe- und Ehren-Werck ſeinen gewuͤnſchten Fortgang nebenſt dem Beylager in Zuͤchten und Ehren haben wird/ und ſo weiter. Wer- F 5
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Heyrath.
Haſ. Alſo ſage ich zum drittenmahle/ er laͤſſet
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jhnen hat was zu wieder gethan/ ſo ſollen Sie es
jhm verzeihen. Er hat in ſeinem Hertzen derglei-
chen auch gethan.
Es. Nun nun wir ſind alle arme Suͤnder/ wir
beduͤrffens alle/ daß uns unſere Suͤnde verziehen
und vergeben werden.
Put. Nachbar ich dencke immer/ ihr machts zu
ſchlecht.
Gar. Ey was ſol das zuſchlecht ſeyn? er hat in
ſeinem Hertzen auch ſo gethan: laſt jhn reden.
Haſ. Und alſo groſſen Danck. Iſt mir aber
vergoͤnnet weiter zureden?
Esb. Ja ja. Er rede/ wir wollen jhn hoͤren.
Haſ. Und alſo mit Gunſt. Nachdem und die-
weil/ auch ſintemahl und dergeſtalt Herr Laban mit
Zuziehung ſeiner beiderſeits Eltern und Anverwand-
ten ſich mit ſeiner Jungfer Tochter/ der Wol-Ed-
len und Hoch-Tugendreichen Jungfer Rahel eines
Theils/ und ſodann und anderweit auch ebener
Maſſen mit dem Edlen/ Ehrenveſten und Hochbe-
nahmten Hern Jacob/ wolbeſtalten Ober-Aufſe-
her/ und ſo weiter/ uͤber die geſamten Schaͤfereyen
Anders Theils/ in ein Erbares/ Ehrliches beſtaͤndi-
ges und friedenreiches Ehegeloͤbnuͤß eingelaſſen hat:
Weil nun dieſes Ehe- und Ehren-Werck ſeinen
gewuͤnſchten Fortgang nebenſt dem Beylager in
Zuͤchten und Ehren haben wird/ und ſo weiter.
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