Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.Vierdter Handlung Vierdter Auffzug. Die vorigen. Profundo des Schulmeisters Wi- derpart. Prof. Khairein kai eo lrattein. Weils dem Herrn so gefällt/ daß ich ihn sine titu- lis anreden soll/ so erfreue ich mich nur schlechtweg seiner Gesundheit. Mir. Ja/ ja/ meine Gesundheit ist mir lieb/ will sich iemand deßwegen freuen/ so bin ich gar wol zufrieden. Prof. Jch bin eine reisende Person/ und mache Profession mit vornehmen ge- lehrten Leuten bekandt zu werden. Nun ist mir der Herr so wol wegen seiner gelehrten Schrifften/ als auch wegen seiner Erudition in fremden Landen gerühmet worden. Drum meynte ich/ wenn ich diesen Ort passirte/ und mit meinem Herrn nicht wäre bekant wor- den/ ich wäre zu Rom gewesen/ und hät- te den Pabst nicht gesehen. Mir.
Vierdter Handlung Vierdter Auffzug. Die vorigen. Profundo des Schulmeiſters Wi- derpart. Prof. Χαίρειν καἱ ὲω λράττειν. Weils dem Herrn ſo gefaͤllt/ daß ich ihn ſine titu- lis anreden ſoll/ ſo erfreue ich mich nur ſchlechtweg ſeiner Geſundheit. Mir. Ja/ ja/ meine Geſundheit iſt mir lieb/ will ſich iemand deßwegen freuen/ ſo bin ich gar wol zufrieden. Prof. Jch bin eine reiſende Perſon/ und mache Profeſſion mit vornehmen ge- lehrten Leuten bekandt zu werden. Nun iſt mir der Herr ſo wol wegen ſeiner gelehrten Schrifften/ als auch wegen ſeiner Erudition in fremden Landen geruͤhmet worden. Drum meynte ich/ wenn ich dieſen Ort pasſirte/ und mit meinem Herrn nicht waͤre bekant wor- den/ ich waͤre zu Rom geweſen/ und haͤt- te den Pabſt nicht geſehen. Mir.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0971" n="803"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Vierdter Handlung<lb/> Vierdter Auffzug.</hi> </head><lb/> <stage> <hi rendition="#fr">Die vorigen.</hi><lb/> <hi rendition="#aq">Profundo</hi> <hi rendition="#fr">des Schulmeiſters Wi-<lb/> derpart.</hi><lb/> </stage> <sp who="#PROF"> <speaker>Prof.</speaker> <p>Χαίρειν καἱ ὲω λράττειν. Weils dem<lb/> Herrn ſo gefaͤllt/ daß ich ihn <hi rendition="#aq">ſine titu-<lb/> lis</hi> anreden ſoll/ ſo erfreue ich mich nur<lb/> ſchlechtweg ſeiner Geſundheit.</p> </sp><lb/> <sp who="#MIR"> <speaker>Mir.</speaker> <p>Ja/ ja/ meine Geſundheit iſt mir lieb/<lb/> will ſich iemand deßwegen freuen/ ſo bin<lb/> ich gar wol zufrieden.</p> </sp><lb/> <sp who="#PROF"> <speaker>Prof.</speaker> <p>Jch bin eine reiſende Perſon/ und<lb/> mache <hi rendition="#aq">Profeſſion</hi> mit vornehmen ge-<lb/> lehrten Leuten bekandt zu werden. Nun<lb/> iſt mir der Herr ſo wol wegen ſeiner<lb/> gelehrten Schrifften/ als auch wegen<lb/> ſeiner <hi rendition="#aq">Erudition</hi> in fremden Landen<lb/> geruͤhmet worden. Drum meynte ich/<lb/> wenn ich dieſen Ort <hi rendition="#aq">pasſir</hi>te/ und mit<lb/> meinem Herrn nicht waͤre bekant wor-<lb/> den/ ich waͤre zu Rom geweſen/ und haͤt-<lb/> te den Pabſt nicht geſehen.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Mir.</hi> </fw> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [803/0971]
Vierdter Handlung
Vierdter Auffzug.
Die vorigen.
Profundo des Schulmeiſters Wi-
derpart.
Prof. Χαίρειν καἱ ὲω λράττειν. Weils dem
Herrn ſo gefaͤllt/ daß ich ihn ſine titu-
lis anreden ſoll/ ſo erfreue ich mich nur
ſchlechtweg ſeiner Geſundheit.
Mir. Ja/ ja/ meine Geſundheit iſt mir lieb/
will ſich iemand deßwegen freuen/ ſo bin
ich gar wol zufrieden.
Prof. Jch bin eine reiſende Perſon/ und
mache Profeſſion mit vornehmen ge-
lehrten Leuten bekandt zu werden. Nun
iſt mir der Herr ſo wol wegen ſeiner
gelehrten Schrifften/ als auch wegen
ſeiner Erudition in fremden Landen
geruͤhmet worden. Drum meynte ich/
wenn ich dieſen Ort pasſirte/ und mit
meinem Herrn nicht waͤre bekant wor-
den/ ich waͤre zu Rom geweſen/ und haͤt-
te den Pabſt nicht geſehen.
Mir.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |