Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.
tücher/ und alles mit einander fleucht in der Lufft herum/ als wenn es Flügel hätte. Blan. Ach was werde ich machen/ die Mägde sind draussen auff dem Gute; Die Kinder-Frau zeucht mit den Kin- dern auff der Gasse herum. Die Frau Mutter ist auch nicht da; Wenn nur der Holtzschläger flugs käme/ der könte am besten Rath schaffen. Rob. Meine Schöne/ sie lebe unbemüht/ ich wil meinem Diener gleich befehlen/ daß er die Wäsche zusammen lesen sol. (Gehet ab.) Lan. Was wird der Diener machen/ ich wil meine Mägde schicken/ die sollen die Sache besser angreiffen. (geht ab.) Flav. Das sind elende Diener/ die alles durch andre Leute bestellen/ ich wil die Probe besser ablegen/ denn ich wil die Wäsche in eigner Person samlen/ und wo was verdorben ist/ oder wo ich et- wan ein Hembde zu gutem Andencken behalten möchte/ so wil ichs doppelt be- zahlen. (gehet ab.) Blanc. L l 2
tuͤcher/ und alles mit einander fleucht in der Lufft herum/ als wenn es Fluͤgel haͤtte. Blan. Ach was werde ich machen/ die Maͤgde ſind drauſſen auff dem Gute; Die Kinder-Frau zeucht mit den Kin- dern auff der Gaſſe herum. Die Frau Mutter iſt auch nicht da; Wenn nur der Holtzſchlaͤger flugs kaͤme/ der koͤnte am beſten Rath ſchaffen. Rob. Meine Schoͤne/ ſie lebe unbemuͤht/ ich wil meinem Diener gleich befehlen/ daß er die Waͤſche zuſammen leſen ſol. (Gehet ab.) Lan. Was wird der Diener machen/ ich wil meine Maͤgde ſchicken/ die ſollen die Sache beſſer angreiffen. (geht ab.) Flav. Das ſind elende Diener/ die alles durch andre Leute beſtellen/ ich wil die Probe beſſer ablegen/ denn ich wil die Waͤſche in eigner Perſon ſamlen/ und wo was verdorben iſt/ oder wo ich et- wan ein Hembde zu gutem Andencken behalten moͤchte/ ſo wil ichs doppelt be- zahlen. (gehet ab.) Blanc. L l 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#RIZ"> <p><pb facs="#f0957" n="789"/> tuͤcher/ und alles mit einander fleucht in<lb/> der Lufft herum/ als wenn es Fluͤgel<lb/> haͤtte.</p> </sp><lb/> <sp who="#BLA"> <speaker>Blan.</speaker> <p>Ach was werde ich machen/ die<lb/> Maͤgde ſind drauſſen auff dem Gute;<lb/> Die Kinder-Frau zeucht mit den Kin-<lb/> dern auff der Gaſſe herum. Die Frau<lb/> Mutter iſt auch nicht da; Wenn nur<lb/> der Holtzſchlaͤger flugs kaͤme/ der koͤnte<lb/> am beſten Rath ſchaffen.</p> </sp><lb/> <sp who="#ROB"> <speaker>Rob.</speaker> <p>Meine Schoͤne/ ſie lebe unbemuͤht/<lb/> ich wil meinem Diener gleich befehlen/<lb/> daß er die Waͤſche zuſammen leſen ſol.</p><lb/> <stage>(Gehet ab.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#LAN"> <speaker>Lan.</speaker> <p>Was wird der Diener machen/ ich<lb/> wil meine Maͤgde ſchicken/ die ſollen die<lb/> Sache beſſer angreiffen.</p> <stage>(geht ab.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#FLA"> <speaker>Flav.</speaker> <p>Das ſind elende Diener/ die alles<lb/> durch andre Leute beſtellen/ ich wil die<lb/> Probe beſſer ablegen/ denn ich wil die<lb/> Waͤſche in eigner Perſon ſamlen/ und<lb/> wo was verdorben iſt/ oder wo ich et-<lb/> wan ein Hembde zu gutem Andencken<lb/> behalten moͤchte/ ſo wil ichs doppelt be-<lb/> zahlen.</p> <stage>(gehet ab.)</stage><lb/> <fw place="bottom" type="sig">L l 2</fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Blanc.</hi> </fw> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [789/0957]
tuͤcher/ und alles mit einander fleucht in
der Lufft herum/ als wenn es Fluͤgel
haͤtte.
Blan. Ach was werde ich machen/ die
Maͤgde ſind drauſſen auff dem Gute;
Die Kinder-Frau zeucht mit den Kin-
dern auff der Gaſſe herum. Die Frau
Mutter iſt auch nicht da; Wenn nur
der Holtzſchlaͤger flugs kaͤme/ der koͤnte
am beſten Rath ſchaffen.
Rob. Meine Schoͤne/ ſie lebe unbemuͤht/
ich wil meinem Diener gleich befehlen/
daß er die Waͤſche zuſammen leſen ſol.
(Gehet ab.)
Lan. Was wird der Diener machen/ ich
wil meine Maͤgde ſchicken/ die ſollen die
Sache beſſer angreiffen. (geht ab.)
Flav. Das ſind elende Diener/ die alles
durch andre Leute beſtellen/ ich wil die
Probe beſſer ablegen/ denn ich wil die
Waͤſche in eigner Perſon ſamlen/ und
wo was verdorben iſt/ oder wo ich et-
wan ein Hembde zu gutem Andencken
behalten moͤchte/ ſo wil ichs doppelt be-
zahlen. (gehet ab.)
Blanc.
L l 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/957 |
Zitationshilfe: | Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 789. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/957>, abgerufen am 16.06.2024. |