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Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.

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rin/ mich deucht/ der jüngste war dahei-
me gar eine wilde Hummel.
Poc. Ach die Jugend war noch bey ihm.
Jtzund kan ihn der Bote nicht genug
loben/ wenn er kömmt und sein Geld ho-
let/ aber im Studieren wird er nichts
thun/ er denckt in den Krieg/ und unser
Geschlechte ist wol noch so vornehm/
daß man einen Obersten darinnen ha-
ben kan.
Corn. Und wer Oberster wird/ der kan
leicht zum General werden.
Poc. O Frau Gevatter/ sie behalte ihre
Spitzgröschel immer selber/ das weiß
ich ohne dem wol/ daß er bey unserm
Leben nicht ein General wird. Aber
was er nach unserm Tode werden
möchte/ das können wir nicht wissen.
Er hat seinen Mann keinmal gescheuet/
er war noch ein kleiner Junge/ da
schmieß er sich wol mit zehen Jungen
auff der Gasse rum/ und ich dencke noch
immer an unsern Holtzschläger/ der
war 18. Jahr im Kriege gewesen/ und
wuste wol/ wie ein Officier aussahe/ der
sagte
J i 2
rin/ mich deucht/ der juͤngſte war dahei-
me gar eine wilde Hum̃el.
Poc. Ach die Jugend war noch bey ihm.
Jtzund kan ihn der Bote nicht genug
loben/ wenn er koͤm̃t und ſein Geld ho-
let/ aber im Studieren wird er nichts
thun/ er denckt in den Krieg/ und unſer
Geſchlechte iſt wol noch ſo vornehm/
daß man einen Oberſten darinnen ha-
ben kan.
Corn. Und wer Oberſter wird/ der kan
leicht zum General werden.
Poc. O Frau Gevatter/ ſie behalte ihre
Spitzgroͤſchel immer ſelber/ das weiß
ich ohne dem wol/ daß er bey unſerm
Leben nicht ein General wird. Aber
was er nach unſerm Tode werden
moͤchte/ das koͤnnen wir nicht wiſſen.
Er hat ſeinen Mann keinmal geſcheuet/
er war noch ein kleiner Junge/ da
ſchmieß er ſich wol mit zehen Jungen
auff der Gaſſe rum/ und ich dencke noch
immer an unſern Holtzſchlaͤger/ der
war 18. Jahr im Kriege geweſen/ und
wuſte wol/ wie ein Officier ausſahe/ der
ſagte
J i 2
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[741/0909] rin/ mich deucht/ der juͤngſte war dahei- me gar eine wilde Hum̃el. Poc. Ach die Jugend war noch bey ihm. Jtzund kan ihn der Bote nicht genug loben/ wenn er koͤm̃t und ſein Geld ho- let/ aber im Studieren wird er nichts thun/ er denckt in den Krieg/ und unſer Geſchlechte iſt wol noch ſo vornehm/ daß man einen Oberſten darinnen ha- ben kan. Corn. Und wer Oberſter wird/ der kan leicht zum General werden. Poc. O Frau Gevatter/ ſie behalte ihre Spitzgroͤſchel immer ſelber/ das weiß ich ohne dem wol/ daß er bey unſerm Leben nicht ein General wird. Aber was er nach unſerm Tode werden moͤchte/ das koͤnnen wir nicht wiſſen. Er hat ſeinen Mann keinmal geſcheuet/ er war noch ein kleiner Junge/ da ſchmieß er ſich wol mit zehen Jungen auff der Gaſſe rum/ und ich dencke noch immer an unſern Holtzſchlaͤger/ der war 18. Jahr im Kriege geweſen/ und wuſte wol/ wie ein Officier ausſahe/ der ſagte J i 2

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 741. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/909>, abgerufen am 23.11.2024.