Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693. Rais. Gar wol/ aber was beliebt meiner Frauen/ will sie mit uns spatzieren/ oder will sie unterdessen vor ihre Bude sor- gen? Chin. Jch möchte ihrer Gesellschafft nicht anstehen/ ich werde wol indessen mit meiner lieben Getreuen zu Hause blei- ben/ es wäre denn/ daß mir indessen et- was Nachdenckliches begegnete/ da wolte ich bey der Zusammenkunfft das Meinige gerne beytragen. Pil. Sie soll in diesem Stücke ihren frey- en Willen haben. (Gehet mit Raison ab.) Chin. Mein Kind siehe doch/ die Leute wol- len Auffschneider fangen/ aber gib Ach- tung drauff/ ob ich die Kunst nicht eben so gut werde gelernet haben. Riz. Ja wol/ wer hinter dem Strauche gesteckt hat/ der weiß die andern zu su- chen. Chin. Merckstu was? Riz. Ach nein/ ich rede von was/ das ich vor drittehalb Vierteljahren gemercket habe. Chin. F f
Raiſ. Gar wol/ aber was beliebt meiner Frauen/ will ſie mit uns ſpatzieren/ oder will ſie unterdeſſen vor ihre Bude ſor- gen? Chin. Jch moͤchte ihrer Geſellſchafft nicht anſtehen/ ich werde wol indeſſen mit meiner lieben Getreuen zu Hauſe blei- ben/ es waͤre denn/ daß mir indeſſen et- was Nachdenckliches begegnete/ da wolte ich bey der Zuſammenkunfft das Meinige gerne beytragen. Pil. Sie ſoll in dieſem Stuͤcke ihren frey- en Willen haben. (Gehet mit Raiſon ab.) Chin. Mein Kind ſiehe doch/ die Leute wol- len Auffſchneider fangen/ aber gib Ach- tung drauff/ ob ich die Kunſt nicht eben ſo gut werde gelernet haben. Riz. Ja wol/ wer hinter dem Strauche geſteckt hat/ der weiß die andern zu ſu- chen. Chin. Merckſtu was? Riz. Ach nein/ ich rede von was/ das ich vor drittehalb Vierteljahren gemercket habe. Chin. F f
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Raiſ. Gar wol/ aber was beliebt meiner
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will ſie unterdeſſen vor ihre Bude ſor-
gen?
Chin. Jch moͤchte ihrer Geſellſchafft nicht
anſtehen/ ich werde wol indeſſen mit
meiner lieben Getreuen zu Hauſe blei-
ben/ es waͤre denn/ daß mir indeſſen et-
was Nachdenckliches begegnete/ da
wolte ich bey der Zuſammenkunfft das
Meinige gerne beytragen.
Pil. Sie ſoll in dieſem Stuͤcke ihren frey-
en Willen haben.
(Gehet mit Raiſon ab.)
Chin. Mein Kind ſiehe doch/ die Leute wol-
len Auffſchneider fangen/ aber gib Ach-
tung drauff/ ob ich die Kunſt nicht eben
ſo gut werde gelernet haben.
Riz. Ja wol/ wer hinter dem Strauche
geſteckt hat/ der weiß die andern zu ſu-
chen.
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Riz. Ach nein/ ich rede von was/ das ich vor
drittehalb Vierteljahren gemercket
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Zitationshilfe: | Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 667. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/835>, abgerufen am 30.06.2024. |