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Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.

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Soiss. Die sämtlichen Güter sollen der Kö-
niglichen Cammer anheim fallen.
Vill. Er selbst soll auf der gewöhnlichen
Strasse in dem Angesichte des gantzen
Volcks enthauptet werden.
Soiss. Und nichts fehlet/ als die endliche
Confirmation Ew. Königl. Maj.
Henr. Es sind drey wichtige Puncte, da-
mit wir unsern bißhero geliebten Die-
ner gerne verschonen wolten.
Vill. Wer sich einer Untreu schuldig
macht/ der ist gegen sich selbst unbarm-
hertzig.
Soiss. Und also darff er desto weniger von
andern Gnade erwarten.
Henr. Wir haben ihm die meisten Digni-
täten conferiret/ und nun sollen wir sie
zurücke ziehen.
Vill. Wenn eine unwürdige Person bey
der Dignität gelassen wird/ so wird sich
die Tugend dieses Glantzes schämen
müssen.
Soiss. Und die Laster würden bey dieser
Hoffart sicher seyn.
Henr. Aber sollen wir die Güter einzie-
hen?

Vill.
Soiſſ. Die ſaͤmtlichen Guͤter ſollen der Koͤ-
niglichen Cammer anheim fallen.
Vill. Er ſelbſt ſoll auf der gewoͤhnlichen
Straſſe in dem Angeſichte des gantzen
Volcks enthauptet werden.
Soiſſ. Und nichts fehlet/ als die endliche
Confirmation Ew. Koͤnigl. Maj.
Henr. Es ſind drey wichtige Puncte, da-
mit wir unſern bißhero geliebten Die-
ner gerne verſchonen wolten.
Vill. Wer ſich einer Untreu ſchuldig
macht/ der iſt gegen ſich ſelbſt unbarm-
hertzig.
Soiſſ. Und alſo darff er deſto weniger von
andern Gnade erwarten.
Henr. Wir haben ihm die meiſten Digni-
taͤten conferiret/ und nun ſollen wir ſie
zuruͤcke ziehen.
Vill. Wenn eine unwuͤrdige Perſon bey
der Dignitaͤt gelaſſen wird/ ſo wird ſich
die Tugend dieſes Glantzes ſchaͤmen
muͤſſen.
Soiſſ. Und die Laſter wuͤrden bey dieſer
Hoffart ſicher ſeyn.
Henr. Aber ſollen wir die Guͤter einzie-
hen?

Vill.
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[545/0711] Soiſſ. Die ſaͤmtlichen Guͤter ſollen der Koͤ- niglichen Cammer anheim fallen. Vill. Er ſelbſt ſoll auf der gewoͤhnlichen Straſſe in dem Angeſichte des gantzen Volcks enthauptet werden. Soiſſ. Und nichts fehlet/ als die endliche Confirmation Ew. Koͤnigl. Maj. Henr. Es ſind drey wichtige Puncte, da- mit wir unſern bißhero geliebten Die- ner gerne verſchonen wolten. Vill. Wer ſich einer Untreu ſchuldig macht/ der iſt gegen ſich ſelbſt unbarm- hertzig. Soiſſ. Und alſo darff er deſto weniger von andern Gnade erwarten. Henr. Wir haben ihm die meiſten Digni- taͤten conferiret/ und nun ſollen wir ſie zuruͤcke ziehen. Vill. Wenn eine unwuͤrdige Perſon bey der Dignitaͤt gelaſſen wird/ ſo wird ſich die Tugend dieſes Glantzes ſchaͤmen muͤſſen. Soiſſ. Und die Laſter wuͤrden bey dieſer Hoffart ſicher ſeyn. Henr. Aber ſollen wir die Guͤter einzie- hen? Vill.

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 545. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/711>, abgerufen am 22.11.2024.