Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.

Bild:
<< vorherige Seite
Lamb. Ach der König hat unsere Seuffzer
erhöret.
Jacq. Und er hat sich des armen Volckes er-
barmet.
Sal. Wer hat im Lande geseuffzet?
Forc. Und wo ist Erbarmung vonnöthen
gewesen?
Jacq. Ach wir wollen des alten Unglücks
nicht mehr gedencken. GOtt ehre den
Marschall von Biron, der uns dazu ge-
holffen hat.
Lamb. Und GOtt lasse es allen seinen
Nachkommen wohl gehen/ daß er ein-
mal vor unsere gute Tage gesorget hat.
Sal. Noch ein neues Rätzel/ der Herr Mar-
schall hat etwas gethan/ davon wir
nichts wissen.
Forc. Und da er von andern als ein Wohl-
thäter ausgeruffen wird/ sollen wir noch
schweigen.
Jacq. Die Pancha te ist abgeschafft. Das
verdammte Zoll-Wesen ist über den
Hauffen gestossen.
Lamb. Nun wird Handel und Wandel
wiederum in seinen alten Flor kommen.
Jacq. Nun werden unsere Blut-Egeln zu-
sehen
R 2
Lamb. Ach der Koͤnig hat unſere Seuffzer
erhoͤret.
Jacq. Uñ er hat ſich des armen Volckes er-
barmet.
Sal. Wer hat im Lande geſeuffzet?
Forc. Und wo iſt Erbarmung vonnoͤthen
geweſen?
Jacq. Ach wir wollen des alten Ungluͤcks
nicht mehr gedencken. GOtt ehre den
Marſchall von Biron, der uns dazu ge-
holffen hat.
Lamb. Und GOtt laſſe es allen ſeinen
Nachkommen wohl gehen/ daß er ein-
mal vor unſere gute Tage geſorget hat.
Sal. Noch ein neues Raͤtzel/ der Herr Mar-
ſchall hat etwas gethan/ davon wir
nichts wiſſen.
Forc. Und da er von andern als ein Wohl-
thaͤter ausgeruffen wird/ ſollen wir noch
ſchweigen.
Jacq. Die Pancha te iſt abgeſchafft. Das
verdammte Zoll-Weſen iſt uͤber den
Hauffen geſtoſſen.
Lamb. Nun wird Handel und Wandel
wiederum in ſeinen alten Flor kommen.
Jacq. Nun werden unſere Blut-Egeln zu-
ſehen
R 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0549" n="383"/>
          <sp who="#LAM">
            <speaker>Lamb.</speaker>
            <p>Ach der Ko&#x0364;nig hat un&#x017F;ere Seuffzer<lb/>
erho&#x0364;ret.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#JAC">
            <speaker>Jacq.</speaker>
            <p>Un&#x0303; er hat &#x017F;ich des armen Volckes er-<lb/>
barmet.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#SALI">
            <speaker>Sal.</speaker>
            <p>Wer hat im Lande ge&#x017F;euffzet?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#FOR">
            <speaker>Forc.</speaker>
            <p>Und wo i&#x017F;t Erbarmung vonno&#x0364;then<lb/>
gewe&#x017F;en?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#JAC">
            <speaker>Jacq.</speaker>
            <p>Ach wir wollen des alten Unglu&#x0364;cks<lb/>
nicht mehr gedencken. GOtt ehre den<lb/>
Mar&#x017F;chall von <hi rendition="#aq">Biron,</hi> der uns dazu ge-<lb/>
holffen hat.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#LAM">
            <speaker>Lamb.</speaker>
            <p>Und GOtt la&#x017F;&#x017F;e es allen &#x017F;einen<lb/>
Nachkommen wohl gehen/ daß er ein-<lb/>
mal vor un&#x017F;ere gute Tage ge&#x017F;orget hat.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#SALI">
            <speaker>Sal.</speaker>
            <p>Noch ein neues Ra&#x0364;tzel/ der Herr Mar-<lb/>
&#x017F;chall hat etwas gethan/ davon wir<lb/>
nichts wi&#x017F;&#x017F;en.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#FOR">
            <speaker>Forc.</speaker>
            <p>Und da er von andern als ein Wohl-<lb/>
tha&#x0364;ter ausgeruffen wird/ &#x017F;ollen wir noch<lb/>
&#x017F;chweigen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#JAC">
            <speaker>Jacq.</speaker>
            <p>Die <hi rendition="#aq">Pancha</hi> te i&#x017F;t abge&#x017F;chafft. Das<lb/>
verdammte Zoll-We&#x017F;en i&#x017F;t u&#x0364;ber den<lb/>
Hauffen ge&#x017F;to&#x017F;&#x017F;en.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#LAM">
            <speaker>Lamb.</speaker>
            <p>Nun wird Handel und Wandel<lb/>
wiederum in &#x017F;einen alten Flor kommen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#JAC">
            <speaker>Jacq.</speaker>
            <p>Nun werden un&#x017F;ere Blut-Egeln zu-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">R 2</fw><fw place="bottom" type="catch">&#x017F;ehen</fw><lb/></p>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[383/0549] Lamb. Ach der Koͤnig hat unſere Seuffzer erhoͤret. Jacq. Uñ er hat ſich des armen Volckes er- barmet. Sal. Wer hat im Lande geſeuffzet? Forc. Und wo iſt Erbarmung vonnoͤthen geweſen? Jacq. Ach wir wollen des alten Ungluͤcks nicht mehr gedencken. GOtt ehre den Marſchall von Biron, der uns dazu ge- holffen hat. Lamb. Und GOtt laſſe es allen ſeinen Nachkommen wohl gehen/ daß er ein- mal vor unſere gute Tage geſorget hat. Sal. Noch ein neues Raͤtzel/ der Herr Mar- ſchall hat etwas gethan/ davon wir nichts wiſſen. Forc. Und da er von andern als ein Wohl- thaͤter ausgeruffen wird/ ſollen wir noch ſchweigen. Jacq. Die Pancha te iſt abgeſchafft. Das verdammte Zoll-Weſen iſt uͤber den Hauffen geſtoſſen. Lamb. Nun wird Handel und Wandel wiederum in ſeinen alten Flor kommen. Jacq. Nun werden unſere Blut-Egeln zu- ſehen R 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/549
Zitationshilfe: Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 383. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/549>, abgerufen am 22.11.2024.