Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693. Del. Und so lange GOtt dem Königreiche den lieben Frieden gönnet/ so ist desto weniger Unglück zu besorgen. Sal. Jhr Herren/ man gläubt es euch gleichwohl nicht/ wenn ihr den edlen Frieden so loben wolt. Forc. Ein Fisch ist gerne im Wasser/ ein Wild gerne im Walde/ und ein Be- dienter von dem Hn. Marschall gerne im Kriege. Laff. Wir richten uns nach dem Herrn Marschall/ der ist ein Liebhaber von der allgemeinen Glückseligkeit/ und also wird er keinen Krieg verlangen/ wo er das arme Volck im Frieden vergnügen kan. Del. Es mangelt auch dem lieben Herrn bey der Friedens-Zeit an Ehre und Glücke nicht: Seinen Dienern man- gelts auch an Beförderung nicht. Sal. Wir kennen seine großmüthige Tu- gend am besten. Forc. Doch was soll dieser Auffstand be- deuten. Ande-
Del. Und ſo lange GOtt dem Koͤnigreiche den lieben Frieden goͤnnet/ ſo iſt deſto weniger Ungluͤck zu beſorgen. Sal. Jhr Herren/ man glaͤubt es euch gleichwohl nicht/ wenn ihr den edlen Frieden ſo loben wolt. Forc. Ein Fiſch iſt gerne im Waſſer/ ein Wild gerne im Walde/ und ein Be- dienter von dem Hn. Marſchall gerne im Kriege. Laff. Wir richten uns nach dem Herrn Marſchall/ der iſt ein Liebhaber von der allgemeinen Gluͤckſeligkeit/ und alſo wird er keinen Krieg verlangen/ wo er das arme Volck im Frieden vergnuͤgen kan. Del. Es mangelt auch dem lieben Herrn bey der Friedens-Zeit an Ehre und Gluͤcke nicht: Seinen Dienern man- gelts auch an Befoͤrderung nicht. Sal. Wir kennen ſeine großmuͤthige Tu- gend am beſten. Forc. Doch was ſoll dieſer Auffſtand be- deuten. Ande-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0540" n="374"/> <sp who="#DEL"> <speaker>Del.</speaker> <p>Und ſo lange GOtt dem Koͤnigreiche<lb/> den lieben Frieden goͤnnet/ ſo iſt deſto<lb/> weniger Ungluͤck zu beſorgen.</p> </sp><lb/> <sp who="#SAL"> <speaker>Sal.</speaker> <p>Jhr Herren/ man glaͤubt es euch<lb/> gleichwohl nicht/ wenn ihr den edlen<lb/> Frieden ſo loben wolt.</p> </sp><lb/> <sp who="#FOR"> <speaker>Forc.</speaker> <p>Ein Fiſch iſt gerne im Waſſer/ ein<lb/> Wild gerne im Walde/ und ein Be-<lb/> dienter von dem Hn. Marſchall gerne<lb/> im Kriege.</p> </sp><lb/> <sp who="#LAF"> <speaker>Laff.</speaker> <p>Wir richten uns nach dem Herrn<lb/> Marſchall/ der iſt ein Liebhaber von der<lb/> allgemeinen Gluͤckſeligkeit/ und alſo<lb/> wird er keinen Krieg verlangen/ wo er<lb/> das arme Volck im Frieden vergnuͤgen<lb/> kan.</p> </sp><lb/> <sp who="#DEL"> <speaker>Del.</speaker> <p>Es mangelt auch dem lieben Herrn<lb/> bey der Friedens-Zeit an Ehre und<lb/> Gluͤcke nicht: Seinen Dienern man-<lb/> gelts auch an Befoͤrderung nicht.</p> </sp><lb/> <sp who="#SAL"> <speaker>Sal.</speaker> <p>Wir kennen ſeine großmuͤthige Tu-<lb/> gend am beſten.</p> </sp><lb/> <sp who="#FOR"> <speaker>Forc.</speaker> <p>Doch was ſoll dieſer Auffſtand be-<lb/> deuten.</p> </sp> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Ande-</hi> </fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [374/0540]
Del. Und ſo lange GOtt dem Koͤnigreiche
den lieben Frieden goͤnnet/ ſo iſt deſto
weniger Ungluͤck zu beſorgen.
Sal. Jhr Herren/ man glaͤubt es euch
gleichwohl nicht/ wenn ihr den edlen
Frieden ſo loben wolt.
Forc. Ein Fiſch iſt gerne im Waſſer/ ein
Wild gerne im Walde/ und ein Be-
dienter von dem Hn. Marſchall gerne
im Kriege.
Laff. Wir richten uns nach dem Herrn
Marſchall/ der iſt ein Liebhaber von der
allgemeinen Gluͤckſeligkeit/ und alſo
wird er keinen Krieg verlangen/ wo er
das arme Volck im Frieden vergnuͤgen
kan.
Del. Es mangelt auch dem lieben Herrn
bey der Friedens-Zeit an Ehre und
Gluͤcke nicht: Seinen Dienern man-
gelts auch an Befoͤrderung nicht.
Sal. Wir kennen ſeine großmuͤthige Tu-
gend am beſten.
Forc. Doch was ſoll dieſer Auffſtand be-
deuten.
Ande-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/540 |
Zitationshilfe: | Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 374. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/540>, abgerufen am 22.07.2024. |