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Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.

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dern auch mit willigem Hertzen ä-
ä- ä. abzustatten befliessen seyn.

Ein ander hatte sich eben durch die-
ses
Vitium memoriae dahin verleiten
lassen/ daß er auff der letzten Sylbe al-
lezeit lange
tremulirte/ biß er sich auff
was neues besinnen kunte. Wenn er
nun allemal nachzitterte/ ne ne ne ne/
so war es nicht anders/ als wenn er sei-
ne Rede selbst
refutirte/ und wenn er
einmal ja sagte/ solches durch ein zehn-
faches Nein widerlegte. Dem stellte
ich vor/ er solte doch bedencken/ wie
schön es klingen würde/ wenn er einmal
sprechen würde: Die betrübten El-
tern werden sich trösten/ ne ne ne
ne/ denn das Kind ist wol auffge-
hoben/ ne ne ne ne/ es ist voran ge-
gangen ne ne ne ne/ sie werden es
mit der Zeit wieder sehen/ ne ne ne
ne/ da wird aller Schmertz auffhö-
ren/ ne ne ne ne/ und sie werden sich
ewig mit ihm freuen/ ne ne ne ne.

Noch ein ander hatte sich an das Hu-
sten gewehnet/ daß er sich die Flüsse de-
sto leichter aus der Kehle födern wolte:

Weil

dern auch mit willigem Hertzen aͤ-
aͤ- aͤ. abzuſtatten beflieſſen ſeyn.

Ein ander hatte ſich eben durch die-
ſes
Vitium memoriæ dahin verleiten
laſſen/ daß er auff der letzten Sylbe al-
lezeit lange
tremulirte/ biß er ſich auff
was neues beſinnen kunte. Wenn er
nun allemal nachzitterte/ ne ne ne ne/
ſo war es nicht anders/ als wenn er ſei-
ne Rede ſelbſt
refutirte/ und wenn er
einmal ja ſagte/ ſolches durch ein zehn-
faches Nein widerlegte. Dem ſtellte
ich vor/ er ſolte doch bedencken/ wie
ſchoͤn es klingen wuͤrde/ wenn er einmal
ſprechen wuͤrde: Die betruͤbten El-
tern werden ſich troͤſten/ ne ne ne
ne/ denn das Kind iſt wol auffge-
hoben/ ne ne ne ne/ es iſt voran ge-
gangen ne ne ne ne/ ſie werden es
mit der Zeit wieder ſehen/ ne ne ne
ne/ da wird aller Schmertz auffhoͤ-
ren/ ne ne ne ne/ und ſie werden ſich
ewig mit ihm freuen/ ne ne ne ne.

Noch ein ander hatte ſich an das Hu-
ſten gewehnet/ daß er ſich die Fluͤſſe de-
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[0046] dern auch mit willigem Hertzen aͤ- aͤ- aͤ. abzuſtatten beflieſſen ſeyn. Ein ander hatte ſich eben durch die- ſes Vitium memoriæ dahin verleiten laſſen/ daß er auff der letzten Sylbe al- lezeit lange tremulirte/ biß er ſich auff was neues beſinnen kunte. Wenn er nun allemal nachzitterte/ ne ne ne ne/ ſo war es nicht anders/ als wenn er ſei- ne Rede ſelbſt refutirte/ und wenn er einmal ja ſagte/ ſolches durch ein zehn- faches Nein widerlegte. Dem ſtellte ich vor/ er ſolte doch bedencken/ wie ſchoͤn es klingen wuͤrde/ wenn er einmal ſprechen wuͤrde: Die betruͤbten El- tern werden ſich troͤſten/ ne ne ne ne/ denn das Kind iſt wol auffge- hoben/ ne ne ne ne/ es iſt voran ge- gangen ne ne ne ne/ ſie werden es mit der Zeit wieder ſehen/ ne ne ne ne/ da wird aller Schmertz auffhoͤ- ren/ ne ne ne ne/ und ſie werden ſich ewig mit ihm freuen/ ne ne ne ne. Noch ein ander hatte ſich an das Hu- ſten gewehnet/ daß er ſich die Fluͤſſe de- ſto leichter aus der Kehle foͤdern wolte: Weil

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/46>, abgerufen am 28.11.2024.