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Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.

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es um des Königes Person zu thun/ daß
sie sich im Kriege an keinen blossen De-
gen stossen sollen/ da sollen nun grosse
Palläste auffgebauet werden/ denn
darein haben die Weiber mehr zu spre-
chen/ als zum Kriege. Nun was
hilffts/ wenn grosse Herren keine Wei-
ber-Plage ausstünden/ so hätten sie mit
armen Männern kein Mitleiden/ die
bey den Weibern ihr Königreich ver-
spielet haben.

(Jethur und Bilsan kommen.)
Doch siehe da/ was haben die Kerlen im
Königlichen Pallaste zu verrichten?
Wo sie eine Streit-Sache haben/ so
will ich sehen/ ob sie mich zum Advoca-
ten brauchen wollen.
Jeth. Jch gehe und klage.
Bil. Wilstu nicht klagen/ so will ichs thun.
Jeth. Jch bin übers Königes Weinberg
gesetzt: Jch kan mir eine qvere Hand
mehr einbilden.
Bil. Und ich bin Herr Naboths Wintzer/
der ist eben so wohl ein Königlicher
Vetter.

Jeth.
es um des Koͤniges Perſon zu thun/ daß
ſie ſich im Kriege an keinen bloſſen De-
gen ſtoſſen ſollen/ da ſollen nun groſſe
Pallaͤſte auffgebauet werden/ denn
darein haben die Weiber mehr zu ſpre-
chen/ als zum Kriege. Nun was
hilffts/ wenn groſſe Herren keine Wei-
ber-Plage ausſtuͤnden/ ſo haͤtten ſie mit
armen Maͤnnern kein Mitleiden/ die
bey den Weibern ihr Koͤnigreich ver-
ſpielet haben.

(Jethur und Bilſan kommen.)
Doch ſiehe da/ was haben die Kerlen im
Koͤniglichen Pallaſte zu verrichten?
Wo ſie eine Streit-Sache haben/ ſo
will ich ſehen/ ob ſie mich zum Advoca-
ten brauchen wollen.
Jeth. Jch gehe und klage.
Bil. Wilſtu nicht klagen/ ſo will ichs thun.
Jeth. Jch bin uͤbers Koͤniges Weinberg
geſetzt: Jch kan mir eine qvere Hand
mehr einbilden.
Bil. Und ich bin Herr Naboths Wintzer/
der iſt eben ſo wohl ein Koͤniglicher
Vetter.

Jeth.
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[52/0216] es um des Koͤniges Perſon zu thun/ daß ſie ſich im Kriege an keinen bloſſen De- gen ſtoſſen ſollen/ da ſollen nun groſſe Pallaͤſte auffgebauet werden/ denn darein haben die Weiber mehr zu ſpre- chen/ als zum Kriege. Nun was hilffts/ wenn groſſe Herren keine Wei- ber-Plage ausſtuͤnden/ ſo haͤtten ſie mit armen Maͤnnern kein Mitleiden/ die bey den Weibern ihr Koͤnigreich ver- ſpielet haben. (Jethur und Bilſan kommen.) Doch ſiehe da/ was haben die Kerlen im Koͤniglichen Pallaſte zu verrichten? Wo ſie eine Streit-Sache haben/ ſo will ich ſehen/ ob ſie mich zum Advoca- ten brauchen wollen. Jeth. Jch gehe und klage. Bil. Wilſtu nicht klagen/ ſo will ichs thun. Jeth. Jch bin uͤbers Koͤniges Weinberg geſetzt: Jch kan mir eine qvere Hand mehr einbilden. Bil. Und ich bin Herr Naboths Wintzer/ der iſt eben ſo wohl ein Koͤniglicher Vetter. Jeth.

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/216>, abgerufen am 24.11.2024.