Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.

Bild:
<< vorherige Seite
Fünffter Handlung
Erster Auffzug.
Unter Trompeten und Paucken
eröffnet sich das
Theatrum.
AEsculapio
sitzet auff dem Thron.
Neben ihm

Sirupo
Gelatino
dessen Beysitzer.
Aussen Morsulo und Pilulo zwey Ge-
richts-
Secretarii.
AEsc. Nun ihr lieben Getreuen/ ihr kommt
eben zu rechter Zeit/ da uns eure Nach-
richt an Statt eines gewissen Lichtes
dienen kan. Jst es wahr/ daß diese
unverschämte Betriegerey nicht nur in
den öffentlichen Märckten/ und in den
Qvacksalber-Buden im Schwange
geht. Oder sollen wir den unver-
schämten Advocaten wegen seines fal-
schen Zeugnisses öffentlich verspotten
lassen.
Mors. Durchlauchtigster AEsculapio, es ist
uns leid/ daß wir die Sachen allzuwahr
befunden haben. Es giebt ja noch
hin
Fuͤnffter Handlung
Erſter Auffzug.
Unter Trompeten und Paucken
eroͤffnet ſich das
Theatrum.
Æſculapio
ſitzet auff dem Thron.
Neben ihm

Sirupo
Gelatino
deſſen Beyſitzer.
Auſſen Morſulo und Pilulo zwey Ge-
richts-
Secretarii.
Æſc. Nun ihr lieben Getreuen/ ihr kommt
eben zu rechter Zeit/ da uns eure Nach-
richt an Statt eines gewiſſen Lichtes
dienen kan. Jſt es wahr/ daß dieſe
unverſchaͤmte Betriegerey nicht nur in
den oͤffentlichen Maͤrckten/ und in den
Qvackſalber-Buden im Schwange
geht. Oder ſollen wir den unver-
ſchaͤmten Advocaten wegen ſeines fal-
ſchen Zeugniſſes oͤffentlich verſpotten
laſſen.
Morſ. Durchlauchtigſter Æſculapio, es iſt
uns leid/ daß wir die Sachen allzuwahr
befunden haben. Es giebt ja noch
hin
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f1038" n="870"/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Fu&#x0364;nffter Handlung<lb/>
Er&#x017F;ter Auffzug.</hi> </head><lb/>
          <stage> <hi rendition="#fr">Unter Trompeten und Paucken<lb/>
ero&#x0364;ffnet &#x017F;ich das</hi> <hi rendition="#aq">Theatrum.<lb/>
Æ&#x017F;culapio</hi> <hi rendition="#fr">&#x017F;itzet auff dem Thron.<lb/>
Neben ihm</hi><lb/>
            <list>
              <item>
                <list rendition="#rightBraced">
                  <item> <hi rendition="#aq">Sirupo<lb/>
Gelatino</hi> </item>
                </list> <hi rendition="#fr">de&#x017F;&#x017F;en Bey&#x017F;itzer.</hi> </item>
            </list><lb/> <hi rendition="#fr">Au&#x017F;&#x017F;en</hi> <hi rendition="#aq">Mor&#x017F;ulo</hi> <hi rendition="#fr">und</hi> <hi rendition="#aq">Pilulo</hi> <hi rendition="#fr">zwey Ge-<lb/>
richts-</hi> <hi rendition="#aq">Secretarii.</hi><lb/>
          </stage>
          <sp who="#AES">
            <speaker>Æ&#x017F;c.</speaker>
            <p>Nun ihr lieben Getreuen/ ihr kommt<lb/>
eben zu rechter Zeit/ da uns eure Nach-<lb/>
richt an Statt eines gewi&#x017F;&#x017F;en Lichtes<lb/>
dienen kan. J&#x017F;t es wahr/ daß die&#x017F;e<lb/>
unver&#x017F;cha&#x0364;mte Betriegerey nicht nur in<lb/>
den o&#x0364;ffentlichen Ma&#x0364;rckten/ und in den<lb/>
Qvack&#x017F;alber-Buden im Schwange<lb/>
geht. Oder &#x017F;ollen wir den unver-<lb/>
&#x017F;cha&#x0364;mten <hi rendition="#aq">Advoca</hi>ten wegen &#x017F;eines fal-<lb/>
&#x017F;chen Zeugni&#x017F;&#x017F;es o&#x0364;ffentlich ver&#x017F;potten<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MOR">
            <speaker>Mor&#x017F;.</speaker>
            <p>Durchlauchtig&#x017F;ter <hi rendition="#aq">Æ&#x017F;culapio,</hi> es i&#x017F;t<lb/>
uns leid/ daß wir die Sachen allzuwahr<lb/>
befunden haben. Es giebt ja noch<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">hin</fw><lb/></p>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[870/1038] Fuͤnffter Handlung Erſter Auffzug. Unter Trompeten und Paucken eroͤffnet ſich das Theatrum. Æſculapio ſitzet auff dem Thron. Neben ihm Sirupo Gelatino deſſen Beyſitzer. Auſſen Morſulo und Pilulo zwey Ge- richts-Secretarii. Æſc. Nun ihr lieben Getreuen/ ihr kommt eben zu rechter Zeit/ da uns eure Nach- richt an Statt eines gewiſſen Lichtes dienen kan. Jſt es wahr/ daß dieſe unverſchaͤmte Betriegerey nicht nur in den oͤffentlichen Maͤrckten/ und in den Qvackſalber-Buden im Schwange geht. Oder ſollen wir den unver- ſchaͤmten Advocaten wegen ſeines fal- ſchen Zeugniſſes oͤffentlich verſpotten laſſen. Morſ. Durchlauchtigſter Æſculapio, es iſt uns leid/ daß wir die Sachen allzuwahr befunden haben. Es giebt ja noch hin

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/1038
Zitationshilfe: Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 870. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/1038>, abgerufen am 23.11.2024.