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Weise, Christian: Baurischer Machiavellus. Dresden [u. a.], 1679.

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Der Bäurische
Einnehmer hier sol schon 2. Gülden aus der Gemei-
nen Casse darzu bezahlen.
Int. Der Hr. Gevatter gebe mir nur ein kleines
Zettelchen/ so wil ich schon sehen wie zuhelffen ist.
Es ist zwar jetzo das dürre viertel Jahr/ aber auff eu-
er Wort kan ich schon etwas thun/ das ich sonst blei-
ben liesse.

(Durandus und Intra gehen ab.)
Pac. Jch hätte nicht vermeinet/ daß mir das Glü-
cke auff einmal würde so günstig seyn/ und daß ich ein
Ammt/ eine Frau und ein kostbares Ehrenkleid zusam-
men kriegen solte. Allein was werde ich vor einen A-
lamode Schneider ausforschen/ der mir das Kleid
nach einer köstlichen invention verfertigen kan.
Aciculus. kommt.)
Wer fragt nach einem Schneider?
Pac. Jch verlange einen Kunstreichen Meister.
Acic. Wem mit der Kunst was gedienet ist/ der
trifft bey mir die Frantzösischen Moden am allerbe-
sten an.
Rac. Hört Meister/ könt jhr ein Pickelherings
Kleid machen?
Acic, Sol etwan der Hr. unser Pickelhering
werden?
Pac. Stille/ stille/ die vocation ist zwar schon ge-
schrieben/ aber ich darff noch nicht davon reden.
Macht jhr nur ein Kleid.
Acic. Seyd versichert in gantz Deutschland ist kein
Meister der jhn besser contentiren könte als ich. Denn
ich habe einen Gesellen gleich diese Woche bekommen/
der hat beym Könige in Franckreich helffen Comaedi-
en
Der Baͤuriſche
Einnehmer hier ſol ſchon 2. Guͤlden aus der Gemei-
nen Caſſe darzu bezahlen.
Int. Der Hr. Gevatter gebe mir nur ein kleines
Zettelchen/ ſo wil ich ſchon ſehen wie zuhelffen iſt.
Es iſt zwar jetzo das duͤrre viertel Jahr/ aber auff eu-
er Wort kan ich ſchon etwas thun/ das ich ſonſt blei-
ben lieſſe.

(Durandus und Intra gehen ab.)
Pac. Jch haͤtte nicht vermeinet/ daß mir das Gluͤ-
cke auff einmal wuͤrde ſo guͤnſtig ſeyn/ und daß ich ein
Am̃t/ eine Frau und ein koſtbares Ehrenkleid zuſam-
men kriegen ſolte. Allein was werde ich vor einen A-
lamode Schneider ausforſchen/ der mir das Kleid
nach einer koͤſtlichen invention verfertigen kan.
Aciculus. kom̃t.)
Wer fragt nach einem Schneider?
Pac. Jch verlange einen Kunſtreichen Meiſter.
Acic. Wem mit der Kunſt was gedienet iſt/ der
trifft bey mir die Frantzoͤſiſchen Moden am allerbe-
ſten an.
Rac. Hoͤrt Meiſter/ koͤnt jhr ein Pickelherings
Kleid machen?
Acic, Sol etwan der Hr. unſer Pickelhering
werden?
Pac. Stille/ ſtille/ die vocation iſt zwar ſchon ge-
ſchrieben/ aber ich darff noch nicht davon reden.
Macht jhr nur ein Kleid.
Acic. Seyd verſichert in gantz Deutſchland iſt kein
Meiſter der jhn beſſer contentiren koͤnte als ich. Deñ
ich habe einen Geſellen gleich dieſe Woche bekom̃en/
der hat beym Koͤnige in Franckreich helffen Comædi-
en
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[60/0072] Der Baͤuriſche Einnehmer hier ſol ſchon 2. Guͤlden aus der Gemei- nen Caſſe darzu bezahlen. Int. Der Hr. Gevatter gebe mir nur ein kleines Zettelchen/ ſo wil ich ſchon ſehen wie zuhelffen iſt. Es iſt zwar jetzo das duͤrre viertel Jahr/ aber auff eu- er Wort kan ich ſchon etwas thun/ das ich ſonſt blei- ben lieſſe. (Durandus und Intra gehen ab.) Pac. Jch haͤtte nicht vermeinet/ daß mir das Gluͤ- cke auff einmal wuͤrde ſo guͤnſtig ſeyn/ und daß ich ein Am̃t/ eine Frau und ein koſtbares Ehrenkleid zuſam- men kriegen ſolte. Allein was werde ich vor einen A- lamode Schneider ausforſchen/ der mir das Kleid nach einer koͤſtlichen invention verfertigen kan. Aciculus. kom̃t.) Wer fragt nach einem Schneider? Pac. Jch verlange einen Kunſtreichen Meiſter. Acic. Wem mit der Kunſt was gedienet iſt/ der trifft bey mir die Frantzoͤſiſchen Moden am allerbe- ſten an. Rac. Hoͤrt Meiſter/ koͤnt jhr ein Pickelherings Kleid machen? Acic, Sol etwan der Hr. unſer Pickelhering werden? Pac. Stille/ ſtille/ die vocation iſt zwar ſchon ge- ſchrieben/ aber ich darff noch nicht davon reden. Macht jhr nur ein Kleid. Acic. Seyd verſichert in gantz Deutſchland iſt kein Meiſter der jhn beſſer contentiren koͤnte als ich. Deñ ich habe einen Geſellen gleich dieſe Woche bekom̃en/ der hat beym Koͤnige in Franckreich helffen Comædi- en

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Baurischer Machiavellus. Dresden [u. a.], 1679, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_machiavellus_1679/72>, abgerufen am 21.11.2024.