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Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701.

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vierdtes dutzent.
Ein mandel-nüßgen isst man eher
Als eine schüssel sauer kraut/
Und weil die kleinen lerchen gehn
So läst man wohl das rindfleisch stehn.

3. Ein kleines mode-hütgen stutzet
Mehr als ein babilonscher thurm/
Ein kleines seidenwürmgen nutzet
Mehr als ein grosser regen wurm/
Der beste sammt hat kleiner maß
Als wohl der grobe cannefaß.
4. Manch bübgen hat zwar kurtze bein/
Und macht doch einen guten tantz/
Manch füchsgen ist von ansehn kleine
Und hat doch einen grossen schwantz/
Den kleinsten hunden hänget man
Die allergrösten klöppel an.
5. Und dieses läugnet warlich keiner/
Ein resolvierter kerl ist jo
Jn kleinen duodez viel feiner
Als so ein narr in folio.
Ein kleiner hat ein loses maul/
Hingegen sind die grossen faul.
6. Wie war es in dem paradiesse/
Da Adam zu der Eva kam/
Und sie als seine zuckersüsse
Vergnügung in die armen nahm/
Und als das höchst-verliebte paar
Ein Männlein und ein Fräulein war.
7. Nach diesem ist es ja geschehen/
Daß sich ein weibgen ohngefehr
An einen ochsen hat versehen/
Da kommen nun die grossen her:
Drum

vierdtes dutzent.
Ein mandel-nuͤßgen iſſt man eher
Als eine ſchuͤſſel ſauer kraut/
Und weil die kleinen lerchen gehn
So laͤſt man wohl das rindfleiſch ſtehn.

3. Ein kleines mode-huͤtgen ſtutzet
Mehr als ein babilonſcher thurm/
Ein kleines ſeidenwuͤrmgen nutzet
Mehr als ein groſſer regen wurm/
Der beſte ſammt hat kleiner maß
Als wohl der grobe cannefaß.
4. Manch buͤbgen hat zwar kurtze bein/
Und macht doch einen guten tantz/
Manch fuͤchſgen iſt von anſehn kleine
Und hat doch einen groſſen ſchwantz/
Den kleinſten hunden haͤnget man
Die allergroͤſten kloͤppel an.
5. Und dieſes laͤugnet warlich keiner/
Ein reſolvierter kerl iſt jo
Jn kleinen duodez viel feiner
Als ſo ein narr in folio.
Ein kleiner hat ein loſes maul/
Hingegen ſind die groſſen faul.
6. Wie war es in dem paradieſſe/
Da Adam zu der Eva kam/
Und ſie als ſeine zuckerſuͤſſe
Vergnuͤgung in die armen nahm/
Und als das hoͤchſt-verliebte paar
Ein Maͤnnlein und ein Fraͤulein war.
7. Nach dieſem iſt es ja geſchehen/
Daß ſich ein weibgen ohngefehr
An einen ochſen hat verſehen/
Da kommen nun die groſſen her:
Drum
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[63/0079] vierdtes dutzent. Ein mandel-nuͤßgen iſſt man eher Als eine ſchuͤſſel ſauer kraut/ Und weil die kleinen lerchen gehn So laͤſt man wohl das rindfleiſch ſtehn. 3. Ein kleines mode-huͤtgen ſtutzet Mehr als ein babilonſcher thurm/ Ein kleines ſeidenwuͤrmgen nutzet Mehr als ein groſſer regen wurm/ Der beſte ſammt hat kleiner maß Als wohl der grobe cannefaß. 4. Manch buͤbgen hat zwar kurtze bein/ Und macht doch einen guten tantz/ Manch fuͤchſgen iſt von anſehn kleine Und hat doch einen groſſen ſchwantz/ Den kleinſten hunden haͤnget man Die allergroͤſten kloͤppel an. 5. Und dieſes laͤugnet warlich keiner/ Ein reſolvierter kerl iſt jo Jn kleinen duodez viel feiner Als ſo ein narr in folio. Ein kleiner hat ein loſes maul/ Hingegen ſind die groſſen faul. 6. Wie war es in dem paradieſſe/ Da Adam zu der Eva kam/ Und ſie als ſeine zuckerſuͤſſe Vergnuͤgung in die armen nahm/ Und als das hoͤchſt-verliebte paar Ein Maͤnnlein und ein Fraͤulein war. 7. Nach dieſem iſt es ja geſchehen/ Daß ſich ein weibgen ohngefehr An einen ochſen hat verſehen/ Da kommen nun die groſſen her: Drum

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_jugend_1701/79>, abgerufen am 24.11.2024.