Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701.vierdtes dutzent. Das kirch dach angericht.8. Das ausserlesne schätzgen Begehrt wol gar ein schmätzgen/ Und bitt mich noch so sehr: Ja/ ja ihr armer teuffel/ Daran ist gar kein zweiffel/ Hört morgen wieder her. 9. Ach ihr verliebter hase Jhr stosst euch an die nase/ Küsst mir das angesicht Da mir die nase mangelt/ So habt ihr recht geangelt/ Und ihr verbrennt euch nicht. 10. Ach Hans spann an/ und führe Den esel vor die thüre/ Das haus ist viel zu gut: Er wird auff dieser erden Nun wohl nicht anders werden/ Er bleibt ein - - - - - - 11. Wiewol er mag es bleiben/ Und seine zeit vertreiben/ Wie wo und wenn er wil: Jedoch daß ich die plagen Fast stündlich muß ertragen/ Das ist für mich zu viel. 12. Steckt ihm den kopff voll hörner Reibt ihm den steiß voll dörner/ Das maul voll theriack: Schickt ihn mit solchem kleister Der narren obermeister Zum grünen donnerstag. III. An
vierdtes dutzent. Das kirch dach angericht.8. Das auſſerleſne ſchaͤtzgen Begehrt wol gar ein ſchmaͤtzgen/ Und bitt mich noch ſo ſehr: Ja/ ja ihr armer teuffel/ Daran iſt gar kein zweiffel/ Hoͤrt morgen wieder her. 9. Ach ihr verliebter haſe Jhr ſtoſſt euch an die naſe/ Kuͤſſt mir das angeſicht Da mir die naſe mangelt/ So habt ihr recht geangelt/ Und ihr verbrennt euch nicht. 10. Ach Hans ſpann an/ und fuͤhre Den eſel vor die thuͤre/ Das haus iſt viel zu gut: Er wird auff dieſer erden Nun wohl nicht anders werden/ Er bleibt ein ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ 11. Wiewol er mag es bleiben/ Und ſeine zeit vertreiben/ Wie wo und wenn er wil: Jedoch daß ich die plagen Faſt ſtuͤndlich muß ertragen/ Das iſt fuͤr mich zu viel. 12. Steckt ihm den kopff voll hoͤrner Reibt ihm den ſteiß voll doͤrner/ Das maul voll theriack: Schickt ihn mit ſolchem kleiſter Der narren obermeiſter Zum gruͤnen donnerſtag. III. An
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="7"> <pb facs="#f0075" n="59"/> <fw place="top" type="header">vierdtes dutzent.</fw><lb/> <l>Das kirch dach angericht.</l> </lg><lb/> <lg n="8"> <l>8. Das auſſerleſne ſchaͤtzgen</l><lb/> <l>Begehrt wol gar ein ſchmaͤtzgen/</l><lb/> <l>Und bitt mich noch ſo ſehr:</l><lb/> <l>Ja/ ja ihr armer teuffel/</l><lb/> <l>Daran iſt gar kein zweiffel/</l><lb/> <l>Hoͤrt morgen wieder her.</l> </lg><lb/> <lg n="9"> <l>9. Ach ihr verliebter haſe</l><lb/> <l>Jhr ſtoſſt euch an die naſe/</l><lb/> <l>Kuͤſſt mir das angeſicht</l><lb/> <l>Da mir die naſe mangelt/</l><lb/> <l>So habt ihr recht geangelt/</l><lb/> <l>Und ihr verbrennt euch nicht.</l> </lg><lb/> <lg n="10"> <l>10. Ach Hans ſpann an/ und fuͤhre</l><lb/> <l>Den eſel vor die thuͤre/</l><lb/> <l>Das haus iſt viel zu gut:</l><lb/> <l>Er wird auff dieſer erden</l><lb/> <l>Nun wohl nicht anders werden/</l><lb/> <l>Er bleibt ein ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒</l> </lg><lb/> <lg n="11"> <l>11. Wiewol er mag es bleiben/</l><lb/> <l>Und ſeine zeit vertreiben/</l><lb/> <l>Wie wo und wenn er wil:</l><lb/> <l>Jedoch daß ich die plagen</l><lb/> <l>Faſt ſtuͤndlich muß ertragen/</l><lb/> <l>Das iſt fuͤr mich zu viel.</l> </lg><lb/> <lg n="12"> <l>12. Steckt ihm den kopff voll hoͤrner</l><lb/> <l>Reibt ihm den ſteiß voll doͤrner/</l><lb/> <l>Das maul voll theriack:</l><lb/> <l>Schickt ihn mit ſolchem kleiſter</l><lb/> <l>Der narren obermeiſter</l><lb/> <l>Zum gruͤnen donnerſtag.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">III.</hi> An</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [59/0075]
vierdtes dutzent.
Das kirch dach angericht.
8. Das auſſerleſne ſchaͤtzgen
Begehrt wol gar ein ſchmaͤtzgen/
Und bitt mich noch ſo ſehr:
Ja/ ja ihr armer teuffel/
Daran iſt gar kein zweiffel/
Hoͤrt morgen wieder her.
9. Ach ihr verliebter haſe
Jhr ſtoſſt euch an die naſe/
Kuͤſſt mir das angeſicht
Da mir die naſe mangelt/
So habt ihr recht geangelt/
Und ihr verbrennt euch nicht.
10. Ach Hans ſpann an/ und fuͤhre
Den eſel vor die thuͤre/
Das haus iſt viel zu gut:
Er wird auff dieſer erden
Nun wohl nicht anders werden/
Er bleibt ein ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
11. Wiewol er mag es bleiben/
Und ſeine zeit vertreiben/
Wie wo und wenn er wil:
Jedoch daß ich die plagen
Faſt ſtuͤndlich muß ertragen/
Das iſt fuͤr mich zu viel.
12. Steckt ihm den kopff voll hoͤrner
Reibt ihm den ſteiß voll doͤrner/
Das maul voll theriack:
Schickt ihn mit ſolchem kleiſter
Der narren obermeiſter
Zum gruͤnen donnerſtag.
III. An
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDie für das DTA ausgewählte Ausgabe von 1701 vere… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |