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Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701.

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Des Lust-Spiels
einem hunde jungen vor dem richter gienge/ wo man sich
selber helffen kan/ da kömmt der proceß am ersten zu ende.
An. Der herr Reichs-marschall soll uns entscheiden.
Germ. Wer was zu suchen hat/ der suche es; ich habe
meine revenge.
(Geht ab.)
An. Das war ziemlich frech vor einen frembden.
Cl. Und ich muß die stösse nun verschlucken.
An. Vielleicht hat dein lose maul ursache darzu gege-
ben/ du must die stösse schon behalten/ und das von rechts
wegen.
(Geht ab.)
Aqvila/ Leo/ Willigis/ Parthenius/ Philyrus/
Salinus/ Colonus.
Aqv. ES ist nun zeit/ daß unsere Mercurie mit ei-
nem gewissen liebhaber versorget werde:
weil sie nun ein solch mittel vorgeschlagen/ darbey das
gute glücke am meisten wird helffen müssen/ als befehlen
wir unserm Reichs-cantzler/ von diesen dreyen zu erfor-
schen/ welchen baum sie vor denjenigen halten/ daran
Mercurie ihre gröste vergnügung schöpffe. Es sey ei-
nem iedweden vergönnet drey bäume zu nehmen/ wer den
rechten trifft/ der soll die braut heimführen.
Will. Auff gnädigsten befehl Jhr. K. M. unsers al-
lergnädigsten Herrn/ wird Mons. Philyrus gefragt/
welchen baum er seiner verhofften liebste zueigne.
Phil. So fern ich nach der inclination unserer aller-
seits vermeynten liebste etwas urtheilen kan/ so hat sie ih-
re gröste vergnügung unter einem schattichten baum ge-
funden. Entweder es ist ein nuß-baum/ oder eine eiche/
oder/ welches am glaubwürdigsten scheinet/ eine linde.
Will. Ein nuß-baum/ eine eiche und eine linde.
Mons. Salinus/ was hat er vor gedancken?
Sal. Jch halte/ es wird ein feuchtbarer baum gewe-
sen
Des Luſt-Spiels
einem hunde jungen vor dem richter gienge/ wo man ſich
ſelber helffen kan/ da koͤm̃t der proceß am erſten zu ende.
An. Der herr Reichs-marſchall ſoll uns entſcheiden.
Germ. Wer was zu ſuchen hat/ der ſuche es; ich habe
meine revenge.
(Geht ab.)
An. Das war ziemlich frech vor einen frembden.
Cl. Und ich muß die ſtoͤſſe nun verſchlucken.
An. Vielleicht hat dein loſe maul urſache darzu gege-
ben/ du muſt die ſtoͤſſe ſchon behalten/ und das von rechts
wegen.
(Geht ab.)
Aqvila/ Leo/ Willigis/ Parthenius/ Philyrus/
Salinus/ Colonus.
Aqv. ES iſt nun zeit/ daß unſere Mercurie mit ei-
nem gewiſſen liebhaber verſorget werde:
weil ſie nun ein ſolch mittel vorgeſchlagen/ darbey das
gute gluͤcke am meiſten wird helffen muͤſſen/ als befehlen
wir unſerm Reichs-cantzler/ von dieſen dreyen zu erfor-
ſchen/ welchen baum ſie vor denjenigen halten/ daran
Mercurie ihre groͤſte vergnuͤgung ſchoͤpffe. Es ſey ei-
nem iedweden vergoͤnnet drey baͤume zu nehmen/ wer den
rechten trifft/ der ſoll die braut heimfuͤhren.
Will. Auff gnaͤdigſten befehl Jhr. K. M. unſers al-
lergnaͤdigſten Herrn/ wird Monſ. Philyrus gefragt/
welchen baum er ſeiner verhofften liebſte zueigne.
Phil. So fern ich nach der inclination unſerer aller-
ſeits vermeynten liebſte etwas urtheilen kan/ ſo hat ſie ih-
re groͤſte vergnuͤgung unter einem ſchattichten baum ge-
funden. Entweder es iſt ein nuß-baum/ oder eine eiche/
oder/ welches am glaubwuͤrdigſten ſcheinet/ eine linde.
Will. Ein nuß-baum/ eine eiche und eine linde.
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[662/0678] Des Luſt-Spiels einem hunde jungen vor dem richter gienge/ wo man ſich ſelber helffen kan/ da koͤm̃t der proceß am erſten zu ende. An. Der herr Reichs-marſchall ſoll uns entſcheiden. Germ. Wer was zu ſuchen hat/ der ſuche es; ich habe meine revenge. (Geht ab.) An. Das war ziemlich frech vor einen frembden. Cl. Und ich muß die ſtoͤſſe nun verſchlucken. An. Vielleicht hat dein loſe maul urſache darzu gege- ben/ du muſt die ſtoͤſſe ſchon behalten/ und das von rechts wegen. (Geht ab.) Aqvila/ Leo/ Willigis/ Parthenius/ Philyrus/ Salinus/ Colonus. Aqv. ES iſt nun zeit/ daß unſere Mercurie mit ei- nem gewiſſen liebhaber verſorget werde: weil ſie nun ein ſolch mittel vorgeſchlagen/ darbey das gute gluͤcke am meiſten wird helffen muͤſſen/ als befehlen wir unſerm Reichs-cantzler/ von dieſen dreyen zu erfor- ſchen/ welchen baum ſie vor denjenigen halten/ daran Mercurie ihre groͤſte vergnuͤgung ſchoͤpffe. Es ſey ei- nem iedweden vergoͤnnet drey baͤume zu nehmen/ wer den rechten trifft/ der ſoll die braut heimfuͤhren. Will. Auff gnaͤdigſten befehl Jhr. K. M. unſers al- lergnaͤdigſten Herrn/ wird Monſ. Philyrus gefragt/ welchen baum er ſeiner verhofften liebſte zueigne. Phil. So fern ich nach der inclination unſerer aller- ſeits vermeynten liebſte etwas urtheilen kan/ ſo hat ſie ih- re groͤſte vergnuͤgung unter einem ſchattichten baum ge- funden. Entweder es iſt ein nuß-baum/ oder eine eiche/ oder/ welches am glaubwuͤrdigſten ſcheinet/ eine linde. Will. Ein nuß-baum/ eine eiche und eine linde. Monſ. Salinus/ was hat er vor gedancken? Sal. Jch halte/ es wird ein feuchtbarer baum gewe- ſen

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701, S. 662. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_jugend_1701/678>, abgerufen am 25.11.2024.