Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701.Des Lust-Spiels Merc. Jch wolte wünschen/ Jhre Majestät hät- ten meine liebe nach dero eigenen wohlgefallen einer gewissen person zugetheilet. Parth. Sie erkennet die königliche gnade hierauß/ indem auch in diesem stücke ihrer freyheit nichts be- nommen wird. Merc. Aber wie kan ich meiner freyheit gebrau- chen! Parth. Sie nehme ihren alten pflege-vater zu ra- the/ der wird alles nach ihrer wohlfarth zu richten wis- sen. Merc. Freylich wird er meiner blödigkeit müssen zu stätten kommen. Parth. Und also wird mein sohn auch ein glücke zu hoffen haben. Merc. Die zeit soll den außschlag geben. Parth. Jndessen wird meine schöne mit diesem wenigen kleinod vorlieb nehmen. Merc. Mein herr/ wo ich bitt-selig seyn kan/ so ver- schone er mich mit dergleichen anmuthen. Parth. Jch muß gestehn/ es ist von schlechter kost- bahrkeit/ doch diesen mangel kan sie ersetzen/ wenn sie es mit annehmlichen augen anschauet. Merc. Warumb soll ich ein geschenck nehmen? viel- leicht/ daß ich meine freyheit verkauffen soll? Parth. Es hat kein solches absehn/ schönste Mer- curie/ es soll nur ein zeichen seyn/ daß die jenige person/ welche bey ihrer Mejestät in höchsten gnaden steht/ auch vor allen hoch gehalten wird. Merc. Dieses zeichen ist vor mich zu köstlich/ ich bitte er nöthige mich nicht dazu. Parth
Des Luſt-Spiels Merc. Jch wolte wuͤnſchen/ Jhre Majeſtaͤt haͤt- ten meine liebe nach dero eigenen wohlgefallen einer gewiſſen perſon zugetheilet. Parth. Sie erkennet die koͤnigliche gnade hieꝛauß/ indem auch in dieſem ſtuͤcke ihrer freyheit nichts be- nommen wird. Merc. Aber wie kan ich meiner freyheit gebrau- chen! Parth. Sie nehme ihren alten pflege-vater zu ra- the/ der wird alles nach ihrer wohlfarth zu richten wiſ- ſen. Merc. Freylich wird er meiner bloͤdigkeit muͤſſen zu ſtaͤtten kommen. Parth. Und alſo wird mein ſohn auch ein gluͤcke zu hoffen haben. Merc. Die zeit ſoll den außſchlag geben. Parth. Jndeſſen wird meine ſchoͤne mit dieſem wenigen kleinod vorlieb nehmen. Merc. Mein herꝛ/ wo ich bitt-ſelig ſeyn kan/ ſo ver- ſchone er mich mit dergleichen anmuthen. Parth. Jch muß geſtehn/ es iſt von ſchlechter koſt- bahrkeit/ doch dieſen mangel kan ſie erſetzen/ wenn ſie es mit annehmlichen augen anſchauet. Merc. Warumb ſoll ich ein geſchenck nehmen? viel- leicht/ daß ich meine freyheit verkauffen ſoll? Parth. Es hat kein ſolches abſehn/ ſchoͤnſte Mer- curie/ es ſoll nur ein zeichen ſeyn/ daß die jenige perſon/ welche bey ihrer Mejeſtaͤt in hoͤchſten gnaden ſteht/ auch vor allen hoch gehalten wird. Merc. Dieſes zeichen iſt vor mich zu koͤſtlich/ ich bitte er noͤthige mich nicht dazu. Parth
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Des Luſt-Spiels
Merc. Jch wolte wuͤnſchen/ Jhre Majeſtaͤt haͤt-
ten meine liebe nach dero eigenen wohlgefallen einer
gewiſſen perſon zugetheilet.
Parth. Sie erkennet die koͤnigliche gnade hieꝛauß/
indem auch in dieſem ſtuͤcke ihrer freyheit nichts be-
nommen wird.
Merc. Aber wie kan ich meiner freyheit gebrau-
chen!
Parth. Sie nehme ihren alten pflege-vater zu ra-
the/ der wird alles nach ihrer wohlfarth zu richten wiſ-
ſen.
Merc. Freylich wird er meiner bloͤdigkeit muͤſſen
zu ſtaͤtten kommen.
Parth. Und alſo wird mein ſohn auch ein gluͤcke zu
hoffen haben.
Merc. Die zeit ſoll den außſchlag geben.
Parth. Jndeſſen wird meine ſchoͤne mit dieſem
wenigen kleinod vorlieb nehmen.
Merc. Mein herꝛ/ wo ich bitt-ſelig ſeyn kan/ ſo ver-
ſchone er mich mit dergleichen anmuthen.
Parth. Jch muß geſtehn/ es iſt von ſchlechter koſt-
bahrkeit/ doch dieſen mangel kan ſie erſetzen/ wenn ſie
es mit annehmlichen augen anſchauet.
Merc. Warumb ſoll ich ein geſchenck nehmen? viel-
leicht/ daß ich meine freyheit verkauffen ſoll?
Parth. Es hat kein ſolches abſehn/ ſchoͤnſte Mer-
curie/ es ſoll nur ein zeichen ſeyn/ daß die jenige perſon/
welche bey ihrer Mejeſtaͤt in hoͤchſten gnaden ſteht/
auch vor allen hoch gehalten wird.
Merc. Dieſes zeichen iſt vor mich zu koͤſtlich/ ich
bitte er noͤthige mich nicht dazu.
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