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Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701.

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So bleib ich gleichwol ungeplagt
Bey meiner lieben jungen magd.

9. Die schönen jungfern mögen nun
Aus meinem hertzen weichen/
Dann wann ich ja will freundlich thun/
Geh ich zu meines gleichen.
Jch armer hauß-knecht habs gewagt/
Und löffle mit der jungen magd.
VI.
Der abgesetzte hauß-knecht.
DU liebe junge magd/ dein treuer haußknecht kommt/
Jndem er hier und da betrübten abschied nimmt/
Und giebt dir auch die hand/ wie sauer gehts ihm ein/
Daß er nicht weiter darff dein lieber hauß-knecht seyn.
2. Ach nimm die fromme hand/ nimm sie zu guter letzt/
Und dencke daß sie dich zwar öffters hat ergetzt.
Wann sie aus schuldigkeit dir einen dienst gethan/
Doch daß sie weiter nicht im dienste bleiben kan.
3. Jch sage nur nicht viel/ es geht mir freylich nah/
Doch dieses ist gewiß/ ich bliebe gerne da.
Du liebe junge magd/ du kennest meinen sinn/
Du weist daß ich bey dir am allerliebsten bin.
4. Dieweil ich aber nun das ding nicht ändern kan/
So nim doch meinen gruß mit gutem hertzen an/
Und wisse/ daß du zwar nicht allzugrosse lust/
Jedoch ein frommes kind hinfort entrathen must.
5. Hab ich dich ja erzürnt durch irgend einen tritt/
So gib mir doch den trost auf meine reise mit/
Und gib mir zu verstehn ohn allen heuchel-schein/
Daß aller miß-verstand nun soll vergessen seyn.
6. Wiewol ich habe dir fürwar kein leid gethan/
Schau nur die gantze zeit in meinem leben an:
Hast du was ausgelegt nicht als ich es gemeint/
So sey der auslegung und nicht der sache feind.
7. Ob

So bleib ich gleichwol ungeplagt
Bey meiner lieben jungen magd.

9. Die ſchoͤnen jungfern moͤgen nun
Aus meinem hertzen weichen/
Dann wann ich ja will freundlich thun/
Geh ich zu meines gleichen.
Jch armer hauß-knecht habs gewagt/
Und loͤffle mit der jungen magd.
VI.
Der abgeſetzte hauß-knecht.
DU liebe junge magd/ dein treuer haußknecht kom̄t/
Jndem er hier und da betruͤbten abſchied nimmt/
Und giebt dir auch die hand/ wie ſauer gehts ihm ein/
Daß er nicht weiter darff dein lieber hauß-knecht ſeyn.
2. Ach nim̃ die fromme hand/ nim̃ ſie zu guter letzt/
Und dencke daß ſie dich zwar oͤffters hat ergetzt.
Wann ſie aus ſchuldigkeit dir einen dienſt gethan/
Doch daß ſie weiter nicht im dienſte bleiben kan.
3. Jch ſage nur nicht viel/ es geht mir freylich nah/
Doch dieſes iſt gewiß/ ich bliebe gerne da.
Du liebe junge magd/ du kenneſt meinen ſinn/
Du weiſt daß ich bey dir am allerliebſten bin.
4. Dieweil ich aber nun das ding nicht aͤndern kan/
So nim doch meinen gruß mit gutem hertzen an/
Und wiſſe/ daß du zwar nicht allzugroſſe luſt/
Jedoch ein frommes kind hinfort entrathen muſt.
5. Hab ich dich ja erzuͤrnt durch irgend einen tritt/
So gib mir doch den troſt auf meine reiſe mit/
Und gib mir zu verſtehn ohn allen heuchel-ſchein/
Daß aller miß-verſtand nun ſoll vergeſſen ſeyn.
6. Wiewol ich habe dir fuͤrwar kein leid gethan/
Schau nur die gantze zeit in meinem leben an:
Haſt du was ausgelegt nicht als ich es gemeint/
So ſey der auslegung und nicht der ſache feind.
7. Ob
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[0042] So bleib ich gleichwol ungeplagt Bey meiner lieben jungen magd. 9. Die ſchoͤnen jungfern moͤgen nun Aus meinem hertzen weichen/ Dann wann ich ja will freundlich thun/ Geh ich zu meines gleichen. Jch armer hauß-knecht habs gewagt/ Und loͤffle mit der jungen magd. VI. Der abgeſetzte hauß-knecht. DU liebe junge magd/ dein treuer haußknecht kom̄t/ Jndem er hier und da betruͤbten abſchied nimmt/ Und giebt dir auch die hand/ wie ſauer gehts ihm ein/ Daß er nicht weiter darff dein lieber hauß-knecht ſeyn. 2. Ach nim̃ die fromme hand/ nim̃ ſie zu guter letzt/ Und dencke daß ſie dich zwar oͤffters hat ergetzt. Wann ſie aus ſchuldigkeit dir einen dienſt gethan/ Doch daß ſie weiter nicht im dienſte bleiben kan. 3. Jch ſage nur nicht viel/ es geht mir freylich nah/ Doch dieſes iſt gewiß/ ich bliebe gerne da. Du liebe junge magd/ du kenneſt meinen ſinn/ Du weiſt daß ich bey dir am allerliebſten bin. 4. Dieweil ich aber nun das ding nicht aͤndern kan/ So nim doch meinen gruß mit gutem hertzen an/ Und wiſſe/ daß du zwar nicht allzugroſſe luſt/ Jedoch ein frommes kind hinfort entrathen muſt. 5. Hab ich dich ja erzuͤrnt durch irgend einen tritt/ So gib mir doch den troſt auf meine reiſe mit/ Und gib mir zu verſtehn ohn allen heuchel-ſchein/ Daß aller miß-verſtand nun ſoll vergeſſen ſeyn. 6. Wiewol ich habe dir fuͤrwar kein leid gethan/ Schau nur die gantze zeit in meinem leben an: Haſt du was ausgelegt nicht als ich es gemeint/ So ſey der auslegung und nicht der ſache feind. 7. Ob

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_jugend_1701/42>, abgerufen am 24.11.2024.