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Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701.

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Uberflüssiger gedancken
10. Das maul lacht ihr von forne/
Gleich wie der hund/ im borne/
Und wie ein bauer in der stadt/
Wann er ein eisen funden hat.
11. Die wohlgestalten backen/
Wie auch der schöne nacken/
Die sind/ wo ichs vergleichen mag/
Mie eines müllers kohlen-sack.
12. Jn ihrem zarten kinne
Hat neulich eine spinne/
Vier wochen lang ein nest gebaut/
Und gleichwohl hat ihr nicht gegraut.
13. Die grossen leder-flaschen
Sind wie die bettel-taschen/
Und hencken albern vor sich weg
Als ein gebeitzter kirschner-fleck.
14. Die wohl geschickten hände
Sind weich/ wie alte wände/
Die finger sind so zart und frisch
Wie ein verdorbner flederwisch.
15. Die armen sind wie priegel/
Und wie die höllen-riegel/
Die gucken zu den ermeln raus/
Und sehn wie eine blut-wurst aus.
16. Mehr hab ich nicht gesehen/
Es soll auch nicht geschehen/
Dann wo sie sich nackt sehen läst/
So sterb ich warlich an der pest.
17. Drum wil ich nur beschliessen/
Weil ich nicht mehr kan wissen/
Doch dieses sey zu guter letzt
Jhr als ein wunsch hinzu gesetzt.
18. Beste-
Uberfluͤſſiger gedancken
10. Das maul lacht ihr von forne/
Gleich wie der hund/ im borne/
Und wie ein bauer in der ſtadt/
Wann er ein eiſen funden hat.
11. Die wohlgeſtalten backen/
Wie auch der ſchoͤne nacken/
Die ſind/ wo ichs vergleichen mag/
Mie eines muͤllers kohlen-ſack.
12. Jn ihrem zarten kinne
Hat neulich eine ſpinne/
Vier wochen lang ein neſt gebaut/
Und gleichwohl hat ihr nicht gegraut.
13. Die groſſen leder-flaſchen
Sind wie die bettel-taſchen/
Und hencken albern vor ſich weg
Als ein gebeitzter kirſchner-fleck.
14. Die wohl geſchickten haͤnde
Sind weich/ wie alte waͤnde/
Die finger ſind ſo zart und friſch
Wie ein verdorbner flederwiſch.
15. Die armen ſind wie priegel/
Und wie die hoͤllen-riegel/
Die gucken zu den ermeln raus/
Und ſehn wie eine blut-wurſt aus.
16. Mehr hab ich nicht geſehen/
Es ſoll auch nicht geſchehen/
Dann wo ſie ſich nackt ſehen laͤſt/
So ſterb ich warlich an der peſt.
17. Drum wil ich nur beſchlieſſen/
Weil ich nicht mehr kan wiſſen/
Doch dieſes ſey zu guter letzt
Jhr als ein wunſch hinzu geſetzt.
18. Beſte-
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[134/0150] Uberfluͤſſiger gedancken 10. Das maul lacht ihr von forne/ Gleich wie der hund/ im borne/ Und wie ein bauer in der ſtadt/ Wann er ein eiſen funden hat. 11. Die wohlgeſtalten backen/ Wie auch der ſchoͤne nacken/ Die ſind/ wo ichs vergleichen mag/ Mie eines muͤllers kohlen-ſack. 12. Jn ihrem zarten kinne Hat neulich eine ſpinne/ Vier wochen lang ein neſt gebaut/ Und gleichwohl hat ihr nicht gegraut. 13. Die groſſen leder-flaſchen Sind wie die bettel-taſchen/ Und hencken albern vor ſich weg Als ein gebeitzter kirſchner-fleck. 14. Die wohl geſchickten haͤnde Sind weich/ wie alte waͤnde/ Die finger ſind ſo zart und friſch Wie ein verdorbner flederwiſch. 15. Die armen ſind wie priegel/ Und wie die hoͤllen-riegel/ Die gucken zu den ermeln raus/ Und ſehn wie eine blut-wurſt aus. 16. Mehr hab ich nicht geſehen/ Es ſoll auch nicht geſchehen/ Dann wo ſie ſich nackt ſehen laͤſt/ So ſterb ich warlich an der peſt. 17. Drum wil ich nur beſchlieſſen/ Weil ich nicht mehr kan wiſſen/ Doch dieſes ſey zu guter letzt Jhr als ein wunſch hinzu geſetzt. 18. Beſte-

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_jugend_1701/150>, abgerufen am 21.11.2024.