Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.
heiß R iv
heiß R iv
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0397" n="391"/><lb/><hi rendition="#aq">Florindo</hi> ſtimmte bald mit ein/ und bot ſich<lb/> an/ er wolte ihn mit einem Korb voll Steine<lb/> wohin ſchicken/ doch <hi rendition="#aq">Gelanor</hi> verwieß ihm<lb/> ſolches. Denn/ ſagte er das April-ſchicken<lb/> iſt darumb erdacht worden/ daß man hat<lb/> vorwitzige Leute wollen klug machen. So<lb/> mißbrauchen es etliche Narren/ die geben ih-<lb/> ren Knechten und Maͤgden wunderliche<lb/><hi rendition="#aq">commiſſiones</hi> auff/ die ſie nicht freywillig<lb/> ſondern gezwungen verrichten muͤſſen/ der<lb/> Kerl iſt leichtglaͤubig gnung darzu/ er wird<lb/> bald ins Netz gehen. Man ſchwatze ihm nur<lb/> was <hi rendition="#aq">curieuſes</hi> vor/ ehe er davon bliebe/ ehe<lb/> lieffe er auff den Sturtzeln fort/ wenn er kei-<lb/> ne Beine haͤtte. Hierauff geriethen ſie auff<lb/> unterſchiedene April - Poſſen. <hi rendition="#aq">Eurylas<lb/> referi</hi>rte dieſes: An einem bekandten Orte<lb/> war ein Kauffman/ der hielt fleiſſige <hi rendition="#aq">Corre-<lb/> ſponden</hi>tz/ und ſo bald er eine Zeitung im<lb/> Briefe geſehn/ lieff er nach Hofe/ und wuſte<lb/> ſich viel damit. Am erſten April bekam er<lb/> ein Schreiben; Umb Wittenberg ſtellten<lb/> ſich die Qvacker haͤuffig ein/ und waͤre allbe-<lb/> reit der Oberſte Knepner wider ſie auß com-<lb/> mandiret worden. Der laß die erſchreckliche<lb/><hi rendition="#aq">novelle</hi> nicht bedachtſam/ ſondern eilte bruͤh<lb/> <fw place="bottom" type="sig">R iv</fw><fw place="bottom" type="catch">heiß</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [391/0397]
Florindo ſtimmte bald mit ein/ und bot ſich
an/ er wolte ihn mit einem Korb voll Steine
wohin ſchicken/ doch Gelanor verwieß ihm
ſolches. Denn/ ſagte er das April-ſchicken
iſt darumb erdacht worden/ daß man hat
vorwitzige Leute wollen klug machen. So
mißbrauchen es etliche Narren/ die geben ih-
ren Knechten und Maͤgden wunderliche
commiſſiones auff/ die ſie nicht freywillig
ſondern gezwungen verrichten muͤſſen/ der
Kerl iſt leichtglaͤubig gnung darzu/ er wird
bald ins Netz gehen. Man ſchwatze ihm nur
was curieuſes vor/ ehe er davon bliebe/ ehe
lieffe er auff den Sturtzeln fort/ wenn er kei-
ne Beine haͤtte. Hierauff geriethen ſie auff
unterſchiedene April - Poſſen. Eurylas
referirte dieſes: An einem bekandten Orte
war ein Kauffman/ der hielt fleiſſige Corre-
ſpondentz/ und ſo bald er eine Zeitung im
Briefe geſehn/ lieff er nach Hofe/ und wuſte
ſich viel damit. Am erſten April bekam er
ein Schreiben; Umb Wittenberg ſtellten
ſich die Qvacker haͤuffig ein/ und waͤre allbe-
reit der Oberſte Knepner wider ſie auß com-
mandiret worden. Der laß die erſchreckliche
novelle nicht bedachtſam/ ſondern eilte bruͤh
heiß
R iv
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeBei der Ausgabe handelt es sich um die 2. Auflage… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |