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Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.

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Einer wolte mit keinem Freundschafft hal-
ten/ der geringer war/ als er/ zu diesem sagte
einander: du Narr/ wenn deine Höhern
auch so gedächten/ mit wem wollestu umbge-
hen?

Einer rühmte sich/ als wär er wegen sei-
nes losen Mauls allenthalben im Beruff/ die-
sen fragte einer/ ob er auß/ den Worten Sa-
lomonis
könte einen Syllogismum machen:
Wer verleumdet/ der ist ein Narr. Ein
Narren-Maul wird geschlagen.

Einer konte keinen Anschlag heimlich hal-
ten/ diesen erinnerte ein ander/ du Narr/
wenn du wilst das Netze außwerffen/ daß die
Vögel zusehn/ so wirstu langsam auf den Vo-
gelmarckt kommen.

Einer fieng mit etlichen Grossen an zu zan-
cken/ da sagte sein Bruder: du Narr/ haue
nicht über dich/ die Späne fallen dir in die Au-
gen.

Einer kandte sich nicht vor Hoffart/ von
diesem sagte einer: Der Kerle ist ein Narr;
doch möchte ich seyn/ was er sich einbildt.

Einer draute dem andern/ wo er ihm kein
Geld liehe/ wolte er sein Feind werden. Der
sagte: Jmmer hin/ die erste Feindschafft ist
mir lieber/ als die letzte/ wenn es zum bezahlen
kömmt.

Ei-

Einer wolte mit keinem Freundſchafft hal-
ten/ der geringer war/ als er/ zu dieſem ſagte
einander: du Narr/ wenn deine Hoͤhern
auch ſo gedaͤchten/ mit wem wolleſtu umbge-
hen?

Einer ruͤhmte ſich/ als waͤr er wegen ſei-
nes loſen Mauls allenthalben im Beruff/ die-
ſen fragte einer/ ob er auß/ den Worten Sa-
lomonis
koͤnte einen Syllogiſmum machen:
Wer verleumdet/ der iſt ein Narr. Ein
Narren-Maul wird geſchlagen.

Einer konte keinen Anſchlag heimlich hal-
ten/ dieſen erinnerte ein ander/ du Narr/
wenn du wilſt das Netze außwerffen/ daß die
Voͤgel zuſehn/ ſo wirſtu langſam auf den Vo-
gelmarckt kommen.

Einer fieng mit etlichen Groſſen an zu zan-
cken/ da ſagte ſein Bruder: du Narr/ haue
nicht uͤber dich/ die Spaͤne fallen dir in die Au-
gen.

Einer kandte ſich nicht vor Hoffart/ von
dieſem ſagte einer: Der Kerle iſt ein Narr;
doch moͤchte ich ſeyn/ was er ſich einbildt.

Einer draute dem andern/ wo er ihm kein
Geld liehe/ wolte er ſein Feind werden. Der
ſagte: Jmmer hin/ die erſte Feindſchafft iſt
mir lieber/ als die letzte/ wenn es zum bezahlen
koͤmmt.

Ei-
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[368/0374] Einer wolte mit keinem Freundſchafft hal- ten/ der geringer war/ als er/ zu dieſem ſagte einander: du Narr/ wenn deine Hoͤhern auch ſo gedaͤchten/ mit wem wolleſtu umbge- hen? Einer ruͤhmte ſich/ als waͤr er wegen ſei- nes loſen Mauls allenthalben im Beruff/ die- ſen fragte einer/ ob er auß/ den Worten Sa- lomonis koͤnte einen Syllogiſmum machen: Wer verleumdet/ der iſt ein Narr. Ein Narren-Maul wird geſchlagen. Einer konte keinen Anſchlag heimlich hal- ten/ dieſen erinnerte ein ander/ du Narr/ wenn du wilſt das Netze außwerffen/ daß die Voͤgel zuſehn/ ſo wirſtu langſam auf den Vo- gelmarckt kommen. Einer fieng mit etlichen Groſſen an zu zan- cken/ da ſagte ſein Bruder: du Narr/ haue nicht uͤber dich/ die Spaͤne fallen dir in die Au- gen. Einer kandte ſich nicht vor Hoffart/ von dieſem ſagte einer: Der Kerle iſt ein Narr; doch moͤchte ich ſeyn/ was er ſich einbildt. Einer draute dem andern/ wo er ihm kein Geld liehe/ wolte er ſein Feind werden. Der ſagte: Jmmer hin/ die erſte Feindſchafft iſt mir lieber/ als die letzte/ wenn es zum bezahlen koͤmmt. Ei-

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673, S. 368. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_ertznarren_1672/374>, abgerufen am 22.11.2024.