Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.
CAP. XLIV. DEn folgenden Tag gieng Florindo in allen
CAP. XLIV. DEn folgenden Tag gieng Florindo in allen
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0370" n="364"/><lb/> jener Welt wuͤrden die Leute Hebraͤiſch reden/<lb/> und weil er nicht darauff achtung gegeben/<lb/> was ein anderer <hi rendition="#aq">opponirt, quò din altera vita<lb/> planè non ſimus locuturi, cum æternitas<lb/> conſiſtat in puncto: locutio autem inferat<lb/> prius & poſterius, ſeu quod idem ſonat, ge-<lb/> nerationem & corruptionem,</hi> ſo war es kein<lb/> Wunder/ daß er bey ſolcher Einbildung ver-<lb/> blieb. Doch fragte der Richter nach ſeiner<lb/> Sprache nicht; ſondern da er ihn nur lallen<lb/> hoͤrete/ befahl er den Hauß-Genoſſen/ ſeiner zu<lb/> warten/ und gieng davon. Zwar es haͤtte ſo<lb/> uͤbel nicht geſtanden/ wenn die Gaͤſte wieder<lb/> waͤren mit ihrem Wirthe gegangen/ doch der<lb/> Stundenruͤffer hatte die Uhr verſchlaffen/<lb/> und ruffte eins auß/ als er I<supplied>I</supplied>. ruffen ſolte.<lb/> Damit gieng ein ieglicher nach Hauſe.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">CAP</hi>. XLIV</hi>.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>En folgenden Tag gieng <hi rendition="#aq">Florindo</hi> in<lb/> der Stube hin und wieder/ als er uff<lb/> dem Simſe eines Buches gewahr war/ wel-<lb/> ches forne am Titul ſeiner <hi rendition="#aq">intention</hi> ſehr be-<lb/> quem ſchiene. Denn es hieſſe die naͤrriſche<lb/> Welt. Er nahm es mit groſſen Begierde vor<lb/> ſich/ und befand zwar/ daß die Sachen ohne<lb/> <fw place="bottom" type="catch">allen</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [364/0370]
jener Welt wuͤrden die Leute Hebraͤiſch reden/
und weil er nicht darauff achtung gegeben/
was ein anderer opponirt, quò din altera vita
planè non ſimus locuturi, cum æternitas
conſiſtat in puncto: locutio autem inferat
prius & poſterius, ſeu quod idem ſonat, ge-
nerationem & corruptionem, ſo war es kein
Wunder/ daß er bey ſolcher Einbildung ver-
blieb. Doch fragte der Richter nach ſeiner
Sprache nicht; ſondern da er ihn nur lallen
hoͤrete/ befahl er den Hauß-Genoſſen/ ſeiner zu
warten/ und gieng davon. Zwar es haͤtte ſo
uͤbel nicht geſtanden/ wenn die Gaͤſte wieder
waͤren mit ihrem Wirthe gegangen/ doch der
Stundenruͤffer hatte die Uhr verſchlaffen/
und ruffte eins auß/ als er II. ruffen ſolte.
Damit gieng ein ieglicher nach Hauſe.
CAP. XLIV.
DEn folgenden Tag gieng Florindo in
der Stube hin und wieder/ als er uff
dem Simſe eines Buches gewahr war/ wel-
ches forne am Titul ſeiner intention ſehr be-
quem ſchiene. Denn es hieſſe die naͤrriſche
Welt. Er nahm es mit groſſen Begierde vor
ſich/ und befand zwar/ daß die Sachen ohne
allen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeBei der Ausgabe handelt es sich um die 2. Auflage… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |