Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.CAP. XL. HJer ward der discurs durch einen un- reden
CAP. XL. HJer ward der diſcurs durch einen un- reden
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CAP. XL.
HJer ward der diſcurs durch einen un-
verhofften Lermen verſtoͤrt/ der ſich vor
der Stube zwiſchen der Frau und den Maͤg-
den erhub. Der Wirth lieff zu/ und wolte
zum Rechten ſehn. Doch ward es viel aͤrger/
und thaͤt er nichts bey der Sache/ als daß er
das Geſchrey groͤſſer machte. Endlich kam
der Hausknecht/ den fragten ſie/ was fuͤr ein
Ungluͤcke entſtanden waͤre/ dieſer berichte/ die
Māgde wolten alle viere in die Kirche gehen/
die Frau wolte hingegen haben/ es ſolte eine
bey den Kindern zu Hauſe bleiben. Eurylas
verwunderte ſich uͤber die groſſe Andacht/ die
er bey dem heutigen Maͤgde-Volcke nicht ge-
ſucht haͤtte. Doch der Knecht halff ihm auß
der Verwunderung. Denn er ſagte/ ſie riſ-
ſen ſich nicht umb die Predigt oder ſonſt umb
den Gottesdienſt: ſondern ſie wuͤrden in der
Kirche das Kind wiegen/ den Vogelgeſang
und den Stern mit den Cimbeln gehen laſſen/
deßwegen wolte keine die ſchoͤnen Sachen ver-
ſaͤumen. Sonſt wuͤſte er wohl/ daß man
vier Wochen zu ſchelten haͤtte/ ehe man ſie
einmahl koͤnte in die Kirche bringen. Eury-
las ſahe die andern an/ und als ſie nichts darzu
reden
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Zitationshilfe: | Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673, S. 336. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_ertznarren_1672/342>, abgerufen am 17.07.2024. |