Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.
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<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0319" n="313"/><lb/> waͤre hinckend worden. Deſſen aber unge-<lb/> acht/ warff der Mann ſo einen unendlichen<lb/> Haß auf mich/ daß er ſich alſo bald verſchwo-<lb/> ren/ er wolte mich an meinem Gluͤcke hindern/<lb/> wo er wuͤſte und koͤnte. Und gewiß/ er hat<lb/> ſeinen Schwur nicht vergebens gethan/ Gott<lb/> weiß/ wie er mich gedruckt/ wie er mich bey al-<lb/> len Leuten verkleinert/ wie er mir die Patronen<lb/> auffſaͤtzig gemacht; Ja wie er mir viel falſche<lb/> und unverantwortliche Sachen angedichtet.<lb/> Offt meynte ich/ mein Gluͤcke waͤre noch ſo<lb/> feſt eingericht/ ſo hatte mir der Boßhafftige<lb/> Mann ſchon in die Karte geſehen/ und damit<lb/> muſte ich wieder das Nachſehen haben. Ja<lb/> wenn ich Gelegenheit geſucht/ anders wo fort-<lb/> zukommen/ hat er mich allezeit daran verhin-<lb/> dert/ nur daß er ſein Muͤtgen laͤnger an mir<lb/> kuͤhlen kunte. <hi rendition="#aq">Gelanor</hi> ſagte hierauff: Mein<lb/><hi rendition="#fr">F</hi>reund/ gebet euch zu frieden? der boͤſe Mann<lb/> denckt es ſchlimm mit euch zu machen; Aber<lb/> ihr wiſſet nicht/ daß er euch zu eurem Beſten<lb/> verhindert hat: GOtt hat euch was beſſers<lb/> auffgehoben. Doch muß ich geſtehen/ der<lb/> groſſe Mann wer er auch iſt/ mag ein rechter<lb/> Hauptnarr ſeyn. Erſtlich daß er umb einer<lb/> Feder willen einen bleyern Zorn faſſen kan.<lb/> Darnach/ daß er den Haß ſo lange bey ſich<lb/> <fw place="bottom" type="sig">O</fw><fw place="bottom" type="catch">hale</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [313/0319]
waͤre hinckend worden. Deſſen aber unge-
acht/ warff der Mann ſo einen unendlichen
Haß auf mich/ daß er ſich alſo bald verſchwo-
ren/ er wolte mich an meinem Gluͤcke hindern/
wo er wuͤſte und koͤnte. Und gewiß/ er hat
ſeinen Schwur nicht vergebens gethan/ Gott
weiß/ wie er mich gedruckt/ wie er mich bey al-
len Leuten verkleinert/ wie er mir die Patronen
auffſaͤtzig gemacht; Ja wie er mir viel falſche
und unverantwortliche Sachen angedichtet.
Offt meynte ich/ mein Gluͤcke waͤre noch ſo
feſt eingericht/ ſo hatte mir der Boßhafftige
Mann ſchon in die Karte geſehen/ und damit
muſte ich wieder das Nachſehen haben. Ja
wenn ich Gelegenheit geſucht/ anders wo fort-
zukommen/ hat er mich allezeit daran verhin-
dert/ nur daß er ſein Muͤtgen laͤnger an mir
kuͤhlen kunte. Gelanor ſagte hierauff: Mein
Freund/ gebet euch zu frieden? der boͤſe Mann
denckt es ſchlimm mit euch zu machen; Aber
ihr wiſſet nicht/ daß er euch zu eurem Beſten
verhindert hat: GOtt hat euch was beſſers
auffgehoben. Doch muß ich geſtehen/ der
groſſe Mann wer er auch iſt/ mag ein rechter
Hauptnarr ſeyn. Erſtlich daß er umb einer
Feder willen einen bleyern Zorn faſſen kan.
Darnach/ daß er den Haß ſo lange bey ſich
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