Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.
E. Edl. und Wohlehrend. Herrligk. Unterthäniger Haus-Knecht Steffen Leipeltz. Solchen Brieff gab Eurylas dem Haus- und H iij
E. Edl. und Wohlehrend. Herrligk. Unterthaͤniger Haus-Knecht Steffen Leipeltz. Solchen Brieff gab Eurylas dem Haus- und H iij
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veſte Herrligkeit mir iederzeit mit guter Affe-
ction zugethan geweſen. Als iſt an Eure
obgedachte Edle Wohl-Ehrenveſte Herrlig-
keit mein gehorſamſtes Bitten/ dieſelbe wolle
geruhen/ durch dero Edle und Wohl-Ehren-
veſte Præſenz die Chriſtliche Verſammlung
zu vermehren/ und das arme Kind in dero Ed-
le und Wohlehrenveſte Affection auf- und an-
zunehmen. Solche Edle und Wohlehren-
veſte Wohlthat weide ich in meiner Niedrig-
keit nicht allein erkennen: ſondern werde auch
in deſſen Edlen und Wohlehrenveſten Dien-
ſten zu leben und zu ſterben beflieſſen ſeyn.
E. Edl. und Wohlehrend. Herrligk.
Unterthaͤniger Haus-Knecht
Steffen Leipeltz.
Solchen Brieff gab Eurylas dem Haus-
Knechte/ und weil er nicht leſen konte/ laß er
ihm was anders vor/ daß der gute Tropff
gar wohl mit zu frieden war/ damit ſchickte
er die Kindfrau fort. Nun gefiel dem neuen
Herr Gevatter die Außſchrifft ſehrwohl/ daß
er die Frau gar freundlich abfertigte/ allein
dz inwendige fuhr ihm in d’Naſe auf wie Pfef-
fer. Er ſchickte alſo fort nach dem Hausknech-
te/ und fragte ihn/ wer dieſen Brieff geſtellet
haͤtte? der Knecht beſorgte ſich nichts Boͤſes/
und
H iij
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Zitationshilfe: | Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_ertznarren_1672/179>, abgerufen am 16.07.2024. |