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Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673.

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geübten Ulysses vermählet bleiben wol-
len/ das Troja, welches von den tapffer-
sten Gemüttern angegriffen/ und bißhero
nicht erobert oder erstiegen worden/ also
daß es nicht Wunder/ wenn ihrer viele
darüber in Jrrthum oder Ungedult ge-
rathen wehren: Die Schwerigkeit und
dero nahe Bluts-Freundin die Unwis-
senheit eines Dinges verursachen einem
Eckel/ aus dieser hecket sich Verachtung;
Also gehet es dem gantzen Umkreyß al-
ler Wissenschafften/ Was ist löblicher als
die Philosophie, welcher sich nicht Käy-
ser und Könige geschämet haben/ ja auch
des Nahmens nicht? Weil sie aber meh-
rentheils untaugliche Gemütter ange-
troffen/ in was vor Verachtung ist sie
nicht sampt dem Worte gefallen? Wür-
de es einer heutiges Tages nicht vor ei-
ne Beschimpffung auffnehmen/ wenn er
genennet würde mit einem Nahmen/
welcher so Glorwürdig und von den grö-
sten Leuten in Ehren gehalten worden?
Die Politic ist so erlaucht/ ohne welche
kein Fürst wol regieren/ kein Regiment
bestehen kan/ wie ist aber der Nahme ei-

nes

geuͤbten Ulyſſes vermaͤhlet bleiben wol-
len/ das Troja, welches von den tapffer-
ſten Gemuͤttern angegriffen/ und bißhero
nicht erobert oder erſtiegen worden/ alſo
daß es nicht Wunder/ wenn ihrer viele
daruͤber in Jrꝛthum oder Ungedult ge-
rathen wehren: Die Schwerigkeit und
dero nahe Bluts-Freundin die Unwiſ-
ſenheit eines Dinges verurſachen einem
Eckel/ aus dieſer hecket ſich Verachtung;
Alſo gehet es dem gantzen Umkreyß al-
ler Wiſſenſchafftẽ/ Was iſt loͤblicher als
die Philoſophie, welcher ſich nicht Kaͤy-
ſer und Koͤnige geſchaͤmet haben/ ja auch
des Nahmens nicht? Weil ſie aber meh-
rentheils untaugliche Gemuͤtter ange-
troffen/ in was vor Verachtung iſt ſie
nicht ſampt dem Worte gefallen? Wuͤr-
de es einer heutiges Tages nicht vor ei-
ne Beſchimpffung auffnehmen/ wenn er
genennet wuͤrde mit einem Nahmen/
welcher ſo Glorwuͤrdig und von den groͤ-
ſten Leuten in Ehren gehalten worden?
Die Politic iſt ſo erlaucht/ ohne welche
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[0071] geuͤbten Ulyſſes vermaͤhlet bleiben wol- len/ das Troja, welches von den tapffer- ſten Gemuͤttern angegriffen/ und bißhero nicht erobert oder erſtiegen worden/ alſo daß es nicht Wunder/ wenn ihrer viele daruͤber in Jrꝛthum oder Ungedult ge- rathen wehren: Die Schwerigkeit und dero nahe Bluts-Freundin die Unwiſ- ſenheit eines Dinges verurſachen einem Eckel/ aus dieſer hecket ſich Verachtung; Alſo gehet es dem gantzen Umkreyß al- ler Wiſſenſchafftẽ/ Was iſt loͤblicher als die Philoſophie, welcher ſich nicht Kaͤy- ſer und Koͤnige geſchaͤmet haben/ ja auch des Nahmens nicht? Weil ſie aber meh- rentheils untaugliche Gemuͤtter ange- troffen/ in was vor Verachtung iſt ſie nicht ſampt dem Worte gefallen? Wuͤr- de es einer heutiges Tages nicht vor ei- ne Beſchimpffung auffnehmen/ wenn er genennet wuͤrde mit einem Nahmen/ welcher ſo Glorwuͤrdig und von den groͤ- ſten Leuten in Ehren gehalten worden? Die Politic iſt ſo erlaucht/ ohne welche kein Fuͤrſt wol regieren/ kein Regiment beſtehen kan/ wie iſt aber der Nahme ei- nes

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Zitationshilfe: Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weirauch_dellaragione_1673/71>, abgerufen am 22.11.2024.