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Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673.

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sollen entweder nicht gefange/ oder nicht
loßgelassen werden/ sollang einige Unge-
legenheit von ihnen besorget wird. Hier
werden diejenigen loß/ so unfehlbar ver-
mittelst des schwürigen und ihrentwe-
gen in Waffen begriffenen Volckes den
Staat verwirren würden; Ein Fürst
sol seine autorität sich höchst angelegen
seyn lassen; Nun ware dasjenige/ wel-
ches Unterthanen mit Ungestüm/ gewaf-
neter Hand forderten/ einzugehen/
schnurstracks der Königl. Majestät zu-
wider/ zumahlen die von Rachgier bren-
nenden Printzen/ wenn sie sehen würden/
daß sich das Volck ihrer angenommen/
sich desto mehr erheben/ und die Königl.
Gewalt unterdrücken würden. Mazarin
wehrte sich so lange er konte/ dennoch
muste er sündigen wider den Staat/ wi-
der die Königl. Hoheit und seine eigene
Erhaltung/ Er weichet der Noth/ der
Zeit/ und dem leichtsinnigen Pöfel/ und
indem Er dieses thut/ erhält er sich/ er-
müdet das Volck/ und verkläret den
Glantz/ welcher einige Verdunckelung
erlitten/ er giebet sich nicht in die Flucht/

son-

ſollen entweder nicht gefangē/ oder nicht
loßgelaſſen werden/ ſollang einige Unge-
legenheit von ihnen beſorget wird. Hier
werden diejenigen loß/ ſo unfehlbar ver-
mittelſt des ſchwuͤrigen und ihrentwe-
gen in Waffen begriffenen Volckes den
Staat verwirren wuͤrden; Ein Fuͤrſt
ſol ſeine autoritaͤt ſich hoͤchſt angelegen
ſeyn laſſen; Nun ware dasjenige/ wel-
ches Unterthanen mit Ungeſtuͤm/ gewaf-
neter Hand forderten/ einzugehen/
ſchnurſtracks der Koͤnigl. Majeſtaͤt zu-
wider/ zumahlen die von Rachgier bren-
nenden Printzen/ wenn ſie ſehen wuͤrden/
daß ſich das Volck ihrer angenommen/
ſich deſto mehr erheben/ und die Koͤnigl.
Gewalt unterdruͤcken wuͤrden. Mazarin
wehrte ſich ſo lange er konte/ dennoch
muſte er ſuͤndigen wider den Staat/ wi-
der die Koͤnigl. Hoheit und ſeine eigene
Erhaltung/ Er weichet der Noth/ der
Zeit/ und dem leichtſinnigen Poͤfel/ und
indem Er dieſes thut/ erhaͤlt er ſich/ er-
muͤdet das Volck/ und verklaͤret den
Glantz/ welcher einige Verdunckelung
erlitten/ er giebet ſich nicht in die Flucht/

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[0451] ſollen entweder nicht gefangē/ oder nicht loßgelaſſen werden/ ſollang einige Unge- legenheit von ihnen beſorget wird. Hier werden diejenigen loß/ ſo unfehlbar ver- mittelſt des ſchwuͤrigen und ihrentwe- gen in Waffen begriffenen Volckes den Staat verwirren wuͤrden; Ein Fuͤrſt ſol ſeine autoritaͤt ſich hoͤchſt angelegen ſeyn laſſen; Nun ware dasjenige/ wel- ches Unterthanen mit Ungeſtuͤm/ gewaf- neter Hand forderten/ einzugehen/ ſchnurſtracks der Koͤnigl. Majeſtaͤt zu- wider/ zumahlen die von Rachgier bren- nenden Printzen/ wenn ſie ſehen wuͤrden/ daß ſich das Volck ihrer angenommen/ ſich deſto mehr erheben/ und die Koͤnigl. Gewalt unterdruͤcken wuͤrden. Mazarin wehrte ſich ſo lange er konte/ dennoch muſte er ſuͤndigen wider den Staat/ wi- der die Koͤnigl. Hoheit und ſeine eigene Erhaltung/ Er weichet der Noth/ der Zeit/ und dem leichtſinnigen Poͤfel/ und indem Er dieſes thut/ erhaͤlt er ſich/ er- muͤdet das Volck/ und verklaͤret den Glantz/ welcher einige Verdunckelung erlitten/ er giebet ſich nicht in die Flucht/ ſon-

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Zitationshilfe: Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weirauch_dellaragione_1673/451>, abgerufen am 25.11.2024.