Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673.hellesten Lichte des Mittages führete/ und zu
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helleſten Lichte des Mittages fuͤhrete/ und
dieſer duͤſtern Nacht entzoͤge/ damit ich
verſtehen koͤnte die hoͤchſten und tieffſten
Geheimnuͤſſe/ welche unſerer Schwach-
heit verborgen ſind: Siehe die Heydni-
ſchen Schrifften werden gegen den Hei-
ligen vor Koth und Finſternuͤß gehalten/
wie werden denn die jenigen Chriſten be-
ſtehen/ in derer Mund und Hertzen mehr
des Jovis, Herculis, Socratis und Ari-
ſtotelis, als des wahren Gottes gedacht/
derer Lebens-Zeit mehr bey Heydniſchen
Hoͤhen als Heiliger Schrifft auffgeoof-
fert wird? Sie ergoͤtzen ſich an der Poe-
ten Fabul-Werck/ und verachten die
warhafftige Warheit/ oder welches noch
aͤrger/ ſie verlachen ſie/ ich/ alſo ſaget ein
groſſer Lehrer/ ſpreche ihnen dieſes Ur-
theil/ daß ſie zu ihnen kommen werden/
zu welchen ſie ſich in ihren Gedancken
durch bruͤnſtige Liebe geſellet haben/ mit
welchen Sie Gemeinſchafft haben wol-
len. Der dißfals uͤbel polirte Politian
vermeinte/ er haͤtte keine Zeit uͤbler an-
gewendet/ als durch Leſung Heiliger
Schrifft/ indeſſen brachte er ſeine Zeit
zu
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Zitationshilfe: | Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weirauch_dellaragione_1673/188>, abgerufen am 22.07.2024. |