Wehrli, Max: Allgemeine Literaturwissenschaft. Zweite, durchgesehen Auflage. Bern u. a., 1969.pwe_079.001 Selbst bei engeren und bestimmteren Arten ergeben sich große Schwierigkeiten. pwe_079.017 1 pwe_079.031 Robert Petsch, Die lyrische Dichtkunst. Ihr Wesen und ihre Form (Handbücherei pwe_079.032 der Deutschkunde Bd. 4, Halle 1940). 2 pwe_079.033 Julius Wiegand, (Verschiedene Aufsätze) "Zeitschrift für deutsches Altertum" pwe_079.034 73 (1936) 133 ff.; ZfAesth XXXI (1937), 2 ff. "Germanisch-Romanische pwe_079.035 Monatsschrift" 26 (1938), 122 ff. ZfdPh 64 (1939) 27 ff. 3 pwe_079.036 Friedrich Beissner, Geschichte der deutschen Elegie (Grundriß der germanischen pwe_079.037 Philologie Bd. 14, Berlin 1941). 4 pwe_079.038 Wolfgang Kayser, Geschichte der deutschen Ballade. Berlin 1936. 5 pwe_079.039
Ludwig Strauß, Zur Struktur des deutschen Distichons. Trivium 6 (1948) pwe_079.040 52 ff. pwe_079.001 Selbst bei engeren und bestimmteren Arten ergeben sich große Schwierigkeiten. pwe_079.017 1 pwe_079.031 Robert Petsch, Die lyrische Dichtkunst. Ihr Wesen und ihre Form (Handbücherei pwe_079.032 der Deutschkunde Bd. 4, Halle 1940). 2 pwe_079.033 Julius Wiegand, (Verschiedene Aufsätze) „Zeitschrift für deutsches Altertum“ pwe_079.034 73 (1936) 133 ff.; ZfAesth XXXI (1937), 2 ff. „Germanisch-Romanische pwe_079.035 Monatsschrift“ 26 (1938), 122 ff. ZfdPh 64 (1939) 27 ff. 3 pwe_079.036 Friedrich Beissner, Geschichte der deutschen Elegie (Grundriß der germanischen pwe_079.037 Philologie Bd. 14, Berlin 1941). 4 pwe_079.038 Wolfgang Kayser, Geschichte der deutschen Ballade. Berlin 1936. 5 pwe_079.039
Ludwig Strauß, Zur Struktur des deutschen Distichons. Trivium 6 (1948) pwe_079.040 52 ff. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0085" n="79"/><lb n="pwe_079.001"/> freierem innerem Spielraum in der Richtung auf das Lied. In der Hymne <lb n="pwe_079.002"/> erkennt er schließlich eine selten realisierte Synthese der verschiedenen <lb n="pwe_079.003"/> Möglichkeiten. <hi rendition="#k">Petsch</hi><note xml:id="PWE_079_1" place="foot" n="1"><lb n="pwe_079.031"/> Robert Petsch, <hi rendition="#i">Die lyrische Dichtkunst. Ihr Wesen und ihre Form (Handbücherei <lb n="pwe_079.032"/> der Deutschkunde Bd. 4,</hi> Halle 1940).</note> unterscheidet ähnlich neben dem Lied die Spruchdichtung <lb n="pwe_079.004"/> (Gedankenlyrik, lyrischer Mythos, Idylle, Elegie, Satire) und die <lb n="pwe_079.005"/> hymnische Dichtung – also im wesentlichen eine gehaltmäßige Unterscheidung. <lb n="pwe_079.006"/> Wie schwierig eine systematische und nicht nur nach einzelnen <lb n="pwe_079.007"/> Aspekten vorgehende Gruppierung wird und erst recht Versuche, verschiedene <lb n="pwe_079.008"/> Systeme zur Deckung zu bringen, mögen immer noch die Artikel <lb n="pwe_079.009"/> „Lyrik oder Lied“ in <hi rendition="#k">Merker-Stammlers</hi> „Reallexikon“ lehren; Klassifikationen <lb n="pwe_079.010"/> des Liedes wie „Distanzlied“ und „Ausdruckslied“ mögen innerhalb <lb n="pwe_079.011"/> des Systems begründet sein, aber bleiben doch recht akademisch. Interessant <lb n="pwe_079.012"/> und ungewohnt, aber etwas willkürlich, wirkt der Versuch von <lb n="pwe_079.013"/> <hi rendition="#k">Julius Wiegand</hi><note xml:id="PWE_079_2" place="foot" n="2"><lb n="pwe_079.033"/> Julius Wiegand, (Verschiedene Aufsätze) „Zeitschrift für deutsches Altertum“ <lb n="pwe_079.034"/> 73 (1936) 133 ff.; ZfAesth XXXI (1937), 2 ff. „Germanisch-Romanische <lb n="pwe_079.035"/> Monatsschrift“ 26 (1938), 122 ff. ZfdPh 64 (1939) 27 ff.</note>, gerade bei der scheinbar so unarchitektonischen Gattung <lb n="pwe_079.014"/> der Lyrik vom Aufbautechnischen her eine Typologie lyrischer <lb n="pwe_079.015"/> Formen (z. B. Häufung, Gleichlauf, Gegenstand, Kette usw.) aufzustellen.</p> <lb n="pwe_079.016"/> <p> Selbst bei engeren und bestimmteren Arten ergeben sich große Schwierigkeiten. <lb n="pwe_079.017"/> Dafür ist <hi rendition="#k">Beissners</hi> Geschichte der deutschen <hi rendition="#g">Elegie</hi><note xml:id="PWE_079_3" place="foot" n="3"><lb n="pwe_079.036"/> Friedrich Beissner, <hi rendition="#i">Geschichte der deutschen Elegie</hi> (Grundriß der germanischen <lb n="pwe_079.037"/> Philologie Bd. 14, Berlin 1941).</note> – wohl <lb n="pwe_079.018"/> das bedeutendste Beispiel einer Gattungs- bzw. Art-Geschichte seit <hi rendition="#k">Vietors</hi> <lb n="pwe_079.019"/> Geschichte der Ode, <hi rendition="#k">Günther Müllers</hi> Geschichte des Liedes, <hi rendition="#k">Wolfgang <lb n="pwe_079.020"/> Kaysers</hi> Geschichte der Ballade<note xml:id="PWE_079_4" place="foot" n="4"><lb n="pwe_079.038"/> Wolfgang Kayser, <hi rendition="#i">Geschichte der deutschen Ballade.</hi> Berlin 1936.</note> – sehr aufschlußreich. Eine „Elegie“ <lb n="pwe_079.021"/> kann sein ein Gedicht in Distichen, d. h. ein Gedicht elegischen Versmaßes <lb n="pwe_079.022"/> (vgl. dazu <hi rendition="#k">Ludwig Strauss</hi><note xml:id="PWE_079_5" place="foot" n="5"><lb n="pwe_079.039"/> Ludwig Strauß, <hi rendition="#i">Zur Struktur des deutschen Distichons.</hi> Trivium 6 (1948) <lb n="pwe_079.040"/> 52 ff.</note>); ein Gedicht bestimmten Aufbaues; ein Gedicht <lb n="pwe_079.023"/> elegischen Stoffes oder elegischer Stimmung (z. B. ein Grabgedicht); <lb n="pwe_079.024"/> ein Gedicht mit dem Titel „Elegie“; und schließlich alle Gedichte, die der <lb n="pwe_079.025"/> Darsteller auf Grund einer Theorie des „Elegischen“ einzureihen für nötig <lb n="pwe_079.026"/> findet. Nie werden alle möglichen Merkmale zusammentreffen oder ausschließlich <lb n="pwe_079.027"/> vorhanden sein; je nach der Wahl des Gesichtspunktes, und das <lb n="pwe_079.028"/> heißt zugleich je nach dem Sprachgebrauch oder den poetischen Leitvorstellungen <lb n="pwe_079.029"/> einer Epoche, ergeben sich andere Gruppierungen. <hi rendition="#k">Beissner</hi> verzichtet <lb n="pwe_079.030"/> allerdings resolut auf eine solche Leitidee oder Definition, denn er habe </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [79/0085]
pwe_079.001
freierem innerem Spielraum in der Richtung auf das Lied. In der Hymne pwe_079.002
erkennt er schließlich eine selten realisierte Synthese der verschiedenen pwe_079.003
Möglichkeiten. Petsch 1 unterscheidet ähnlich neben dem Lied die Spruchdichtung pwe_079.004
(Gedankenlyrik, lyrischer Mythos, Idylle, Elegie, Satire) und die pwe_079.005
hymnische Dichtung – also im wesentlichen eine gehaltmäßige Unterscheidung. pwe_079.006
Wie schwierig eine systematische und nicht nur nach einzelnen pwe_079.007
Aspekten vorgehende Gruppierung wird und erst recht Versuche, verschiedene pwe_079.008
Systeme zur Deckung zu bringen, mögen immer noch die Artikel pwe_079.009
„Lyrik oder Lied“ in Merker-Stammlers „Reallexikon“ lehren; Klassifikationen pwe_079.010
des Liedes wie „Distanzlied“ und „Ausdruckslied“ mögen innerhalb pwe_079.011
des Systems begründet sein, aber bleiben doch recht akademisch. Interessant pwe_079.012
und ungewohnt, aber etwas willkürlich, wirkt der Versuch von pwe_079.013
Julius Wiegand 2, gerade bei der scheinbar so unarchitektonischen Gattung pwe_079.014
der Lyrik vom Aufbautechnischen her eine Typologie lyrischer pwe_079.015
Formen (z. B. Häufung, Gleichlauf, Gegenstand, Kette usw.) aufzustellen.
pwe_079.016
Selbst bei engeren und bestimmteren Arten ergeben sich große Schwierigkeiten. pwe_079.017
Dafür ist Beissners Geschichte der deutschen Elegie 3 – wohl pwe_079.018
das bedeutendste Beispiel einer Gattungs- bzw. Art-Geschichte seit Vietors pwe_079.019
Geschichte der Ode, Günther Müllers Geschichte des Liedes, Wolfgang pwe_079.020
Kaysers Geschichte der Ballade 4 – sehr aufschlußreich. Eine „Elegie“ pwe_079.021
kann sein ein Gedicht in Distichen, d. h. ein Gedicht elegischen Versmaßes pwe_079.022
(vgl. dazu Ludwig Strauss 5); ein Gedicht bestimmten Aufbaues; ein Gedicht pwe_079.023
elegischen Stoffes oder elegischer Stimmung (z. B. ein Grabgedicht); pwe_079.024
ein Gedicht mit dem Titel „Elegie“; und schließlich alle Gedichte, die der pwe_079.025
Darsteller auf Grund einer Theorie des „Elegischen“ einzureihen für nötig pwe_079.026
findet. Nie werden alle möglichen Merkmale zusammentreffen oder ausschließlich pwe_079.027
vorhanden sein; je nach der Wahl des Gesichtspunktes, und das pwe_079.028
heißt zugleich je nach dem Sprachgebrauch oder den poetischen Leitvorstellungen pwe_079.029
einer Epoche, ergeben sich andere Gruppierungen. Beissner verzichtet pwe_079.030
allerdings resolut auf eine solche Leitidee oder Definition, denn er habe
1 pwe_079.031
Robert Petsch, Die lyrische Dichtkunst. Ihr Wesen und ihre Form (Handbücherei pwe_079.032
der Deutschkunde Bd. 4, Halle 1940).
2 pwe_079.033
Julius Wiegand, (Verschiedene Aufsätze) „Zeitschrift für deutsches Altertum“ pwe_079.034
73 (1936) 133 ff.; ZfAesth XXXI (1937), 2 ff. „Germanisch-Romanische pwe_079.035
Monatsschrift“ 26 (1938), 122 ff. ZfdPh 64 (1939) 27 ff.
3 pwe_079.036
Friedrich Beissner, Geschichte der deutschen Elegie (Grundriß der germanischen pwe_079.037
Philologie Bd. 14, Berlin 1941).
4 pwe_079.038
Wolfgang Kayser, Geschichte der deutschen Ballade. Berlin 1936.
5 pwe_079.039
Ludwig Strauß, Zur Struktur des deutschen Distichons. Trivium 6 (1948) pwe_079.040
52 ff.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription.
(2015-09-30T09:54:39Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: nicht übernommen; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |