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Weerth, Georg: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Hamburg, 1849.

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der galante, frivole Sohn hat dieses Erbstück versetzt im Leihhause von Pampeluna, vielleicht ohne einmal zu erröthen, ohne Herzklopfen, ohne schüchternes Hin- und Herschauen als er die Pforte des Lombard durchschritt und ohne verlegen zu stottern, als er dem Pfand-Commissär sein Anliegen vortrug. "Wie viel Uhr haben Sie?" fragte bisweilen ein Mauleseltreiber des Gebirges und mit Pathos erwiderte dann Se. Hochgeboren: "Bemühe er sich in das Leihhaus von Pampeluna, werther Freund, dort wird er ein Erbstück finden, kostbar und von ächtem Silber, dort wird er das Nürenberger Ei der Familie Schnapphahnski antreffen, das ihm Zeit und Stunde so genau verkünden wird wie jene berühmte Uhr des morgenländischen Kalifen, die einst Charlemagne zum Geschenk erhielt und die er hoffentlich nie so schmählich auf den Mont de piete getragen haben wird, wie ich die meinige, Sela!"

Armer Schnapphahnski! nicht mehr erfreut ihn in der Stille der Nacht die süße Musik seiner alten Gefährtin, das trauliche "Tick-Tack" der Uhr, das einen daran erinnert, wie man doch noch nicht ganz unter die Füße gekommen ist, daß man wenigstens noch etwas zu versetzen hat, daß man wenigstens noch ein lebendes Wesen hat, das man sein nennen kann.

der galante, frivole Sohn hat dieses Erbstück versetzt im Leihhause von Pampeluna, vielleicht ohne einmal zu erröthen, ohne Herzklopfen, ohne schüchternes Hin- und Herschauen als er die Pforte des Lombard durchschritt und ohne verlegen zu stottern, als er dem Pfand-Commissär sein Anliegen vortrug. „Wie viel Uhr haben Sie?“ fragte bisweilen ein Mauleseltreiber des Gebirges und mit Pathos erwiderte dann Se. Hochgeboren: „Bemühe er sich in das Leihhaus von Pampeluna, werther Freund, dort wird er ein Erbstück finden, kostbar und von ächtem Silber, dort wird er das Nürenberger Ei der Familie Schnapphahnski antreffen, das ihm Zeit und Stunde so genau verkünden wird wie jene berühmte Uhr des morgenländischen Kalifen, die einst Charlemagne zum Geschenk erhielt und die er hoffentlich nie so schmählich auf den Mont de piété getragen haben wird, wie ich die meinige, Sela!“

Armer Schnapphahnski! nicht mehr erfreut ihn in der Stille der Nacht die süße Musik seiner alten Gefährtin, das trauliche „Tick-Tack“ der Uhr, das einen daran erinnert, wie man doch noch nicht ganz unter die Füße gekommen ist, daß man wenigstens noch etwas zu versetzen hat, daß man wenigstens noch ein lebendes Wesen hat, das man sein nennen kann.

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[66/0072] der galante, frivole Sohn hat dieses Erbstück versetzt im Leihhause von Pampeluna, vielleicht ohne einmal zu erröthen, ohne Herzklopfen, ohne schüchternes Hin- und Herschauen als er die Pforte des Lombard durchschritt und ohne verlegen zu stottern, als er dem Pfand-Commissär sein Anliegen vortrug. „Wie viel Uhr haben Sie?“ fragte bisweilen ein Mauleseltreiber des Gebirges und mit Pathos erwiderte dann Se. Hochgeboren: „Bemühe er sich in das Leihhaus von Pampeluna, werther Freund, dort wird er ein Erbstück finden, kostbar und von ächtem Silber, dort wird er das Nürenberger Ei der Familie Schnapphahnski antreffen, das ihm Zeit und Stunde so genau verkünden wird wie jene berühmte Uhr des morgenländischen Kalifen, die einst Charlemagne zum Geschenk erhielt und die er hoffentlich nie so schmählich auf den Mont de piété getragen haben wird, wie ich die meinige, Sela!“ Armer Schnapphahnski! nicht mehr erfreut ihn in der Stille der Nacht die süße Musik seiner alten Gefährtin, das trauliche „Tick-Tack“ der Uhr, das einen daran erinnert, wie man doch noch nicht ganz unter die Füße gekommen ist, daß man wenigstens noch etwas zu versetzen hat, daß man wenigstens noch ein lebendes Wesen hat, das man sein nennen kann.

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Zitationshilfe: Weerth, Georg: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Hamburg, 1849, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weerth_schnapphahnski_1849/72>, abgerufen am 22.11.2024.