Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 1. Stuttgart, 1618.
Das durch ewere süsse sitten Jch nicht allein vil müh erlitten/ Mag wol wahr sein: Das aber darumb andre hertzen Leiden dem meinen gleiche schmertzen/ Hat keinen schein. Das endlich solche pein zufliehen Meine vernunft sich woll bemühen/ Mag wol wahr sein: Das aber von so schönen händen Jch mich zu andrer dienst woll wenden/ Hat keinen schein. Das der Tod allein meine klagen/ Vnd ewern hochmuht werd vertragen/ Mag wol wahr sein: Das aber durch ewer belaiden Mein hertz könde von Euch abschaiden/ Hat keinen schein. Stum-
Das durch ewere ſuͤſſe ſitten Jch nicht allein vil muͤh erlitten/ Mag wol wahr ſein: Das aber darumb andre hertzen Leiden dem meinen gleiche ſchmertzen/ Hat keinen ſchein. Das endlich ſolche pein zufliehen Meine vernunft ſich woll bemuͤhen/ Mag wol wahr ſein: Das aber von ſo ſchoͤnen haͤnden Jch mich zu andrer dienſt woll wenden/ Hat keinen ſchein. Das der Tod allein meine klagen/ Vnd ewern hochmuht werd vertragen/ Mag wol wahr ſein: Das aber durch ewer belaiden Mein hertz koͤnde von Euch abſchaiden/ Hat keinen ſchein. Stum-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg n="44"> <l> <pb facs="#f0095" n="91"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das erſte Buch.</hi> </fw> </l><lb/> <l>Das jhr aber moͤcht einen finden/</l><lb/> <l>Den jhr ſo hart als mich koͤnt binden/</l><lb/> <l>Hat keinen ſchein.</l> </lg><lb/> <lg n="45"> <l>Das durch ewere ſuͤſſe ſitten</l><lb/> <l>Jch nicht allein vil muͤh erlitten/</l><lb/> <l>Mag wol wahr ſein:</l><lb/> <l>Das aber darumb andre hertzen</l><lb/> <l>Leiden dem meinen gleiche ſchmertzen/</l><lb/> <l>Hat keinen ſchein.</l> </lg><lb/> <lg n="46"> <l>Das endlich ſolche pein zufliehen</l><lb/> <l>Meine vernunft ſich woll bemuͤhen/</l><lb/> <l>Mag wol wahr ſein:</l><lb/> <l>Das aber von ſo ſchoͤnen haͤnden</l><lb/> <l>Jch mich zu andrer dienſt woll wenden/</l><lb/> <l>Hat keinen ſchein.</l> </lg><lb/> <lg n="47"> <l>Das der Tod allein meine klagen/</l><lb/> <l>Vnd ewern hochmuht werd vertragen/</l><lb/> <l>Mag wol wahr ſein:</l><lb/> <l>Das aber durch ewer belaiden</l><lb/> <l>Mein hertz koͤnde von Euch abſchaiden/</l><lb/> <l>Hat keinen ſchein.</l> </lg> </div> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Stum-</hi> </fw><lb/> </body> </text> </TEI> [91/0095]
Das erſte Buch.
Das jhr aber moͤcht einen finden/
Den jhr ſo hart als mich koͤnt binden/
Hat keinen ſchein.
Das durch ewere ſuͤſſe ſitten
Jch nicht allein vil muͤh erlitten/
Mag wol wahr ſein:
Das aber darumb andre hertzen
Leiden dem meinen gleiche ſchmertzen/
Hat keinen ſchein.
Das endlich ſolche pein zufliehen
Meine vernunft ſich woll bemuͤhen/
Mag wol wahr ſein:
Das aber von ſo ſchoͤnen haͤnden
Jch mich zu andrer dienſt woll wenden/
Hat keinen ſchein.
Das der Tod allein meine klagen/
Vnd ewern hochmuht werd vertragen/
Mag wol wahr ſein:
Das aber durch ewer belaiden
Mein hertz koͤnde von Euch abſchaiden/
Hat keinen ſchein.
Stum-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |