Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 1. Stuttgart, 1618.Das erste Buch. Vnd jemehr ich bedencke michWelches lob erstlich anzuwenden/ Je weniger/ forchtsam/ waiß ich/ Wa anzufangen vnd zu enden. Epod. WAn es ein vortheil soll sein/ Der welt seinen alten stamen Zuerzöhlen/ dessen schein Schöner machet vnsern namen: Wer zweiflet/ das nicht mit recht Dein fürtrefliches geschlecht Seinen Vrsprung zu beweisen/ Sich ab dem edlen geblüt/ Weisen vnd starcken gemüht Deiner Anherren kan preisen? Die 3. Strophe. ABer seiner tugenden prob Auß seiner Vätter grab zuziehen/ Muß sich allein jener bemühen/ Jn dessen sehl kein aigenlob. Nicht du/ der du gantz danckbarlich Alle gaben von Got empfangen/ Wel[-]
Das erſte Buch. Vnd jemehr ich bedencke michWelches lob erſtlich anzuwenden/ Je weniger/ forchtſam/ waiß ich/ Wa anzufangen vnd zu enden. Epod. WAn es ein vortheil ſoll ſein/ Der welt ſeinen alten ſtamen Zuerzoͤhlen/ deſſen ſchein Schoͤner machet vnſern namen: Wer zweiflet/ das nicht mit recht Dein fuͤrtrefliches geſchlecht Seinen Vrſprung zu beweiſen/ Sich ab dem edlen gebluͤt/ Weiſen vnd ſtarcken gemuͤht Deiner Anherꝛen kan preiſen? Die 3. Strophe. ABer ſeiner tugenden prob Auß ſeiner Vaͤtter grab zuziehen/ Muß ſich allein jener bemuͤhen/ Jn deſſen ſehl kein aigenlob. Nicht du/ der du gantz danckbarlich Alle gaben von Got empfangen/ Wel[-]
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0071" n="67"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das erſte Buch.</hi> </fw><lb/> <l>Vnd jemehr ich bedencke mich</l><lb/> <l>Welches lob erſtlich anzuwenden/</l><lb/> <l>Je weniger/ forchtſam/ waiß ich/</l><lb/> <l>Wa anzufangen vnd zu enden.</l> </lg> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Epod.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <l><hi rendition="#in">W</hi>An es ein vortheil ſoll ſein/</l><lb/> <l>Der welt ſeinen alten ſtamen</l><lb/> <l>Zuerzoͤhlen/ deſſen ſchein</l><lb/> <l>Schoͤner machet vnſern namen:</l><lb/> <l>Wer zweiflet/ das nicht mit recht</l><lb/> <l>Dein fuͤrtrefliches geſchlecht</l><lb/> <l>Seinen Vrſprung zu beweiſen/</l><lb/> <l>Sich ab dem edlen gebluͤt/</l><lb/> <l>Weiſen vnd ſtarcken gemuͤht</l><lb/> <l>Deiner Anherꝛen kan preiſen?</l> </lg> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Die 3. Strophe.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <l><hi rendition="#in">A</hi>Ber ſeiner tugenden prob</l><lb/> <l>Auß ſeiner Vaͤtter grab zuziehen/</l><lb/> <l>Muß ſich allein jener bemuͤhen/</l><lb/> <l>Jn deſſen ſehl kein aigenlob.</l><lb/> <l>Nicht du/ der du gantz danckbarlich</l><lb/> <l>Alle gaben von Got empfangen/</l><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Wel<supplied>-</supplied></fw><lb/> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [67/0071]
Das erſte Buch.
Vnd jemehr ich bedencke mich
Welches lob erſtlich anzuwenden/
Je weniger/ forchtſam/ waiß ich/
Wa anzufangen vnd zu enden.
Epod.
WAn es ein vortheil ſoll ſein/
Der welt ſeinen alten ſtamen
Zuerzoͤhlen/ deſſen ſchein
Schoͤner machet vnſern namen:
Wer zweiflet/ das nicht mit recht
Dein fuͤrtrefliches geſchlecht
Seinen Vrſprung zu beweiſen/
Sich ab dem edlen gebluͤt/
Weiſen vnd ſtarcken gemuͤht
Deiner Anherꝛen kan preiſen?
Die 3. Strophe.
ABer ſeiner tugenden prob
Auß ſeiner Vaͤtter grab zuziehen/
Muß ſich allein jener bemuͤhen/
Jn deſſen ſehl kein aigenlob.
Nicht du/ der du gantz danckbarlich
Alle gaben von Got empfangen/
Wel-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_oden01_1618 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_oden01_1618/71 |
Zitationshilfe: | Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 1. Stuttgart, 1618, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_oden01_1618/71>, abgerufen am 25.07.2024. |