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Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 1. Stuttgart, 1618.

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Das erste Buch.

Davon meine saiten erklingen/
Erleuchtet mein gemüht so sehr/
Das ich kan muhtiglich fort singen.

Ob wol niemand so toll vnd grob/
Der nicht wolt deinen namen preisen/
Kan doch niemand dein hohes lob/
O Hohenloe recht gnug außweisen:
Darumb ich/ durch Apollons glantz
Vnd durch der Musen gnad belaitet/
Hab mit jhnen für Dich beraitet
Einen würdigen Lorbör-crantz/
Welcher mit nicht geringerm schein
Mög vnverwälcklich dein haupt krönen/
Dan deine sehl vnd leib allein
Die lasterhafte welt beschönen.
Wan deine thaten vnd weißheit
Zu deinem ruhm nicht gnugsam weren/
Wolt ich deines geschlechts hochheit
Vermelden/ dein lob zuvermehren:
Aber gleich wie ein Circul rund
Vnd volkommen wirt vmb gewendet/
Das Er endloß in sich selbs endet/
Also wirt auch ein lob recht kund.
Dan warlich der Vorälter preiß
Jhre
D ij

Das erſte Buch.

Davon meine ſaiten erklingen/
Erleuchtet mein gemuͤht ſo ſehr/
Das ich kan muhtiglich fort ſingen.

Ob wol niemand ſo toll vnd grob/
Der nicht wolt deinen namen preiſen/
Kan doch niemand dein hohes lob/
O Hohenloe recht gnug außweiſen:
Darumb ich/ durch Apollons glantz
Vnd durch der Muſen gnad belaitet/
Hab mit jhnen fuͤr Dich beraitet
Einen wuͤrdigen Lorboͤr-crantz/
Welcher mit nicht geringerm ſchein
Moͤg vnverwaͤlcklich dein haupt kroͤnen/
Dan deine ſehl vnd leib allein
Die laſterhafte welt beſchoͤnen.
Wan deine thaten vnd weißheit
Zu deinem ruhm nicht gnugſam weren/
Wolt ich deines geſchlechts hochheit
Vermelden/ dein lob zuvermehren:
Aber gleich wie ein Circul rund
Vnd volkommen wirt vmb gewendet/
Das Er endloß in ſich ſelbs endet/
Alſo wirt auch ein lob recht kund.
Dan warlich der Voraͤlter preiß
Jhre
D ij
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[51/0055] Das erſte Buch. Davon meine ſaiten erklingen/ Erleuchtet mein gemuͤht ſo ſehr/ Das ich kan muhtiglich fort ſingen. Ob wol niemand ſo toll vnd grob/ Der nicht wolt deinen namen preiſen/ Kan doch niemand dein hohes lob/ O Hohenloe recht gnug außweiſen: Darumb ich/ durch Apollons glantz Vnd durch der Muſen gnad belaitet/ Hab mit jhnen fuͤr Dich beraitet Einen wuͤrdigen Lorboͤr-crantz/ Welcher mit nicht geringerm ſchein Moͤg vnverwaͤlcklich dein haupt kroͤnen/ Dan deine ſehl vnd leib allein Die laſterhafte welt beſchoͤnen. Wan deine thaten vnd weißheit Zu deinem ruhm nicht gnugſam weren/ Wolt ich deines geſchlechts hochheit Vermelden/ dein lob zuvermehren: Aber gleich wie ein Circul rund Vnd volkommen wirt vmb gewendet/ Das Er endloß in ſich ſelbs endet/ Alſo wirt auch ein lob recht kund. Dan warlich der Voraͤlter preiß Jhre D ij

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Zitationshilfe: Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 1. Stuttgart, 1618, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_oden01_1618/55>, abgerufen am 28.04.2024.