Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 1. Stuttgart, 1618.Das erste Buch. Dan es ja nicht der Tugent schein/ So vns die wahre frewd kan geben; Sonder die Tugent selbs allein Kan Vns machen glückseelig leben: Sie selbs/ die Sich einig verbindet Mit der Gotsforcht/ stehts überwindet. 32. Anacreontisch. Reichthumb vermag nichts wider den Tod. WAn Vns ja das gold vnd gelt Jn der welt Vor des Tods gewalt kont fristen: So solt man begihriglich Vnd billich Schätz einsamlen in die küsten. Damit in dem fall der noht Man den Tod Vmb das leben möcht bestechen/ Das
Das erſte Buch. Dan es ja nicht der Tugent ſchein/ So vns die wahre frewd kan geben; Sonder die Tugent ſelbs allein Kan Vns machen gluͤckſeelig leben: Sie ſelbs/ die Sich einig verbindet Mit der Gotsforcht/ ſtehts uͤberwindet. 32. Anacreontiſch. Reichthumb vermag nichts wider den Tod. WAn Vns ja das gold vnd gelt Jn der welt Vor des Tods gewalt kont friſten: So ſolt man begihriglich Vnd billich Schaͤtz einſamlen in die kuͤſten. Damit in dem fall der noht Man den Tod Vmb das leben moͤcht beſtechen/ Das
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Das erſte Buch.
Dan es ja nicht der Tugent ſchein/
So vns die wahre frewd kan geben;
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Sie ſelbs/ die Sich einig verbindet
Mit der Gotsforcht/ ſtehts uͤberwindet.
32.
Anacreontiſch.
Reichthumb vermag nichts
wider den Tod.
WAn Vns ja das gold vnd gelt
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Vor des Tods gewalt kont friſten:
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Damit in dem fall der noht
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Vmb das leben moͤcht beſtechen/
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Zitationshilfe: | Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 1. Stuttgart, 1618, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_oden01_1618/128>, abgerufen am 16.02.2025. |