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Weckherlin, Georg Rodolf: Gaistliche und Weltliche Gedichte. Amsterdam, 1641.

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Gedichte.
Wer ist begihrig jhres specks/
Dem will ich bald ein bißlein schneiden;
Sehr groß ist jhrer grillen grex,
Die könt ich lieber dan Euch leyden:
Dan ich mag nicht ewers Dr ...
Vergissen:
Drinck da/ drinck/ das ist das lex,
Welcher nicht will essen.
Für meine witz ist hie kein lux,
Für mein gesicht kein liecht zu sehen;
Für meine hand kein Kelch/ kein crux,
Für meine füß kein stand zu stehen;
Ho! wer hat mich bey dem haar
Gerauffet:
Mord/ raub/ raub/ mord/ O gefahr/
Alles rund vmblauffet.
Ach wie kam ich in dieses schiff?
Es grauset mir; ich kan nicht schwimmen:
Hilff/ hilff/ ein sail/ stoß oder griff;
Ach weh! nu hab ich auch das grimmen:
Alles layder! ist vmbsunst/
Wir sincken.
Was? Ja wol in diser brunst
Brennen wir/ vnd stincken.

Ho!
Gedichte.
Wer iſt begihrig jhres ſpecks/
Dem will ich bald ein bißlein ſchneiden;
Sehr groß iſt jhrer grillen grex,
Die koͤnt ich lieber dan Euch leyden:
Dan ich mag nicht ewers Dr …
Vergiſſen:
Drinck da/ drinck/ das iſt das lex,
Welcher nicht will eſſen.
Fuͤr meine witz iſt hie kein lux,
Fuͤr mein geſicht kein liecht zu ſehen;
Fuͤr meine hand kein Kelch/ kein crux,
Fuͤr meine fuͤß kein ſtand zu ſtehen;
Ho! wer hat mich bey dem haar
Gerauffet:
Mord/ raub/ raub/ mord/ O gefahr/
Alles rund vmblauffet.
Ach wie kam ich in dieſes ſchiff?
Es grauſet mir; ich kan nicht ſchwimmen:
Hilff/ hilff/ ein ſail/ ſtoß oder griff;
Ach weh! nu hab ich auch das grimmen:
Alles layder! iſt vmbſunſt/
Wir ſincken.
Was? Ja wol in diſer brunſt
Brennen wir/ vnd ſtincken.

Ho!
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[269/0287] Gedichte. Wer iſt begihrig jhres ſpecks/ Dem will ich bald ein bißlein ſchneiden; Sehr groß iſt jhrer grillen grex, Die koͤnt ich lieber dan Euch leyden: Dan ich mag nicht ewers Dr … Vergiſſen: Drinck da/ drinck/ das iſt das lex, Welcher nicht will eſſen. Fuͤr meine witz iſt hie kein lux, Fuͤr mein geſicht kein liecht zu ſehen; Fuͤr meine hand kein Kelch/ kein crux, Fuͤr meine fuͤß kein ſtand zu ſtehen; Ho! wer hat mich bey dem haar Gerauffet: Mord/ raub/ raub/ mord/ O gefahr/ Alles rund vmblauffet. Ach wie kam ich in dieſes ſchiff? Es grauſet mir; ich kan nicht ſchwimmen: Hilff/ hilff/ ein ſail/ ſtoß oder griff; Ach weh! nu hab ich auch das grimmen: Alles layder! iſt vmbſunſt/ Wir ſincken. Was? Ja wol in diſer brunſt Brennen wir/ vnd ſtincken. Ho!

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Zitationshilfe: Weckherlin, Georg Rodolf: Gaistliche und Weltliche Gedichte. Amsterdam, 1641, S. 269. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_gedichte_1641/287>, abgerufen am 23.11.2024.