Weckherlin, Georg Rodolf: Gaistliche und Weltliche Gedichte. Amsterdam, 1641.Gedichte. 6. Wer ist dem Höchsten/ vnserm Got/Dem alle Götter weichen/ Für dessen ruhm jhr Ruhm ein spot (Stehts gleichloß) zuvergleichen? 7. Hoch/ da ein vnsäglicher wohnDie seel (seelig) ergötzet/ Hat er sein all-herrschenden thron Beharrlich auffgesötzet. 8. Doch dises nidrig ElementThut er auch wol versorgen/ Nichts ist jhm in dem Firmament/ Auff erden nichts verborgen. 9. Er ist berait/ sich vnsrer nohtVnd trübsaal zu erbarmen/ Den schwachen zeucht Er auß dem koht/ Vnd auß dem staub den armen. 10. Er bringet sie herfür ohn mühBey Fürsten ein zuführen'; Zu Fürsten befürdert Er Sie/ Daß sie sein volck regieren. 11. Das
Gedichte. 6. Wer iſt dem Hoͤchſten/ vnſerm Got/Dem alle Goͤtter weichen/ Fuͤr deſſen ruhm jhr Ruhm ein ſpot (Stehts gleichloß) zuvergleichen? 7. Hoch/ da ein vnſaͤglicher wohnDie ſeel (ſeelig) ergoͤtzet/ Hat er ſein all-herꝛſchenden thron Beharꝛlich auffgeſoͤtzet. 8. Doch diſes nidrig ElementThut er auch wol verſorgen/ Nichts iſt jhm in dem Firmament/ Auff erden nichts verborgen. 9. Er iſt berait/ ſich vnſrer nohtVnd truͤbſaal zu erbarmen/ Den ſchwachen zeucht Er auß dem koht/ Vnd auß dem ſtaub den armen. 10. Er bringet ſie herfuͤr ohn muͤhBey Fuͤrſten ein zufuͤhren′; Zu Fuͤrſten befuͤrdert Er Sie/ Daß ſie ſein volck regieren. 11. Das
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Gedichte.
6.
Wer iſt dem Hoͤchſten/ vnſerm Got/
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Fuͤr deſſen ruhm jhr Ruhm ein ſpot
(Stehts gleichloß) zuvergleichen?
7.
Hoch/ da ein vnſaͤglicher wohn
Die ſeel (ſeelig) ergoͤtzet/
Hat er ſein all-herꝛſchenden thron
Beharꝛlich auffgeſoͤtzet.
8.
Doch diſes nidrig Element
Thut er auch wol verſorgen/
Nichts iſt jhm in dem Firmament/
Auff erden nichts verborgen.
9.
Er iſt berait/ ſich vnſrer noht
Vnd truͤbſaal zu erbarmen/
Den ſchwachen zeucht Er auß dem koht/
Vnd auß dem ſtaub den armen.
10.
Er bringet ſie herfuͤr ohn muͤh
Bey Fuͤrſten ein zufuͤhren′;
Zu Fuͤrſten befuͤrdert Er Sie/
Daß ſie ſein volck regieren.
11. Das
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