Wartmann, Sigismund Friedrich: De Statu Pertvrbato Franciae et Germaniae: Vnpartheyischer wolmeynender Discursuum Supplementum, oder Fünffter Theil. Frankfurt (Main), 1653.Deß Card. Mazarini Consil. vnd Dienst. Persöhnlichen Vnderredung zuvernehmen. Wie aber der KöniglicheHooff zu Bourges gewesen/ vnd das Citadelle schleyffen lassen/ auch nicht zuruck vff Pariß/ sondern ferner hienein vff Poictou verruckt/ al- so zweiffelt man an der Vergleichung. Vnder dessen segelten sechs tau- send Spanier von S. Bastian ab gegen der Landschafft Guyenne, vnd wolten die Engelländer auch gern die Hand mit in diesem Spiel haben/ zumahl man noch nicht wissen kan/ warumb sie so starck sich in der Jn- sel Gernersee/ ohn fern deß Frantzösischen Gestads befinden. Zu S. Amant vnd vor Mouron, auch anderstwo/ gab es grobe Wie nun ein grosses Volck zusammen kahm/ thät sich der Printz sten O o
Deß Card. Mazarini Conſil. vnd Dienſt. Perſoͤhnlichen Vnderredung zuvernehmen. Wie aber der KoͤniglicheHooff zu Bourges geweſen/ vnd das Citadelle ſchleyffen laſſen/ auch nicht zuruck vff Pariß/ ſondern ferner hienein vff Poictou verruckt/ al- ſo zweiffelt man an der Vergleichung. Vnder deſſen ſegelten ſechs tau- ſend Spanier von S. Baſtian ab gegen der Landſchafft Guyenne, vnd wolten die Engellaͤnder auch gern die Hand mit in dieſem Spiel haben/ zumahl man noch nicht wiſſen kan/ warumb ſie ſo ſtarck ſich in der Jn- ſel Gernerſee/ ohn fern deß Frantzoͤſiſchen Geſtads befinden. Zu S. Amant vnd vor Mouron, auch anderſtwo/ gab es grobe Wie nun ein groſſes Volck zuſammen kahm/ thaͤt ſich der Printz ſten O o
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Deß Card. Mazarini Conſil. vnd Dienſt.
Perſoͤhnlichen Vnderredung zuvernehmen. Wie aber der Koͤnigliche
Hooff zu Bourges geweſen/ vnd das Citadelle ſchleyffen laſſen/ auch
nicht zuruck vff Pariß/ ſondern ferner hienein vff Poictou verruckt/ al-
ſo zweiffelt man an der Vergleichung. Vnder deſſen ſegelten ſechs tau-
ſend Spanier von S. Baſtian ab gegen der Landſchafft Guyenne, vnd
wolten die Engellaͤnder auch gern die Hand mit in dieſem Spiel haben/
zumahl man noch nicht wiſſen kan/ warumb ſie ſo ſtarck ſich in der Jn-
ſel Gernerſee/ ohn fern deß Frantzoͤſiſchen Geſtads befinden.
Zu S. Amant vnd vor Mouron, auch anderſtwo/ gab es grobe
Stoͤß/ vnd brachte der von der Serre aon dem Printzen von Conde
zur Antwort zuruck/ er wolte ſich vff ſolchen Vorſchlag bedencken/ vnd
in drey oder vier Tagen ſeine Antwort vberſenden/ wie auch geſchehen/
daß er nemlich mit zehen tauſend Mann zu Fuß/ vnd fuͤnff tauſend zu
Pferd ſich wolte den Koͤnigiſchen vnder die Augen in das Feld ſtellen.
Dieſer Muth kahme dahero/ daß der Spaniſchen General Guemera
ſich mit dem Graffen von Tavanes conjungieret, vnd zwiſchen die
Somber vnd Maaß gelaͤgert/ zu geſchweigen/ daß Stenay er auch be-
ſetzt hatte. So ſchickte der Koͤnig in Spanien dem Printzen von Conde
etliche Schiff mit dreyſſig tauſend Mann/ nach Bourdeaux, vnd Ge-
neral Marcin erobert die Statt Moiſac, vier Meil von Montauban
mit Gewalt. Alſo verfuͤgt ſich der Koͤnig mit ſeinen Voͤlckern nach
Poictiers, vnd ließ den Printzen Thomaſo auß Saphoyen kommen/
die Kriegs Voͤlcker/ als ein Koͤniglicher General Leutenant zu com-
mandieren. Dieweil aber dieſer newe vnd frembde Feldherꝛ nicht wol-
len den Frantzoſen anſtehen/ verordnet der Koͤnig den Graffen von Har-
cour gegen dem Printzen.
Wie nun ein groſſes Volck zuſammen kahm/ thaͤt ſich der Printz
von Tarante vff deß Printzen Seite/ weil man ſeiner trewen Dienſten
bey dem vorigen Vnweſen zu Bourdeaux gar wenig geachtet. Xaintes
erklaͤrt ſich Printziſch/ vnd Montauban Koͤnigiſch/ darumb auch der
Koͤnig jhnen erlaubet/ jhre Paſteyen wieder vff zurichten/ an denen taͤg-
lich ſechs hundert Mann vff deß Koͤnigs Koſten arbeiteten. So gar
wunderliche Veraͤnderungen gab es/ daß der Koͤnig wohl der Hugo-
notten Huͤlff haͤtte vonnoͤthen gehabt/ auch vngeſchewt brauchen wol-
len/ wann ſie ſich nur vor jhn/ wie die zu Montauban, oder zum wenig-
ſten
O o
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