Sigismundus Freyberger [i. e. Wartmann, Sigismund Friedrich]: Germania Pertubata et Restaurata: Das ist [...] Theologo-Historica Politische Discursus, Vom Zustand deß gantzen Römischen Reichs. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1650.ET RESTAVR. DISCVRS. XXII. daß er sich mit den Allmosen-Geltern bereichet/ vnnd solche auffWucher geliehen/ daß er Gottslästerlich gestorben/ vnnd von den Läusen gefressen worden/ vnd in dem vbrigen ein sehr vngelehrter Mann gewesen. Dieses vnd anders mehr widerlegt Beza, vnter dem 18. Au- Iohann Calvin ist geboren zu Noyon, vnfern von Verman- Vnd weil man in Franckreich die Abgefallene vor Wider- kehrt
ET RESTAVR. DISCVRS. XXII. daß er ſich mit den Allmoſen-Geltern bereichet/ vnnd ſolche auffWucher geliehen/ daß er Gottslaͤſterlich geſtorben/ vnnd von den Laͤuſen gefreſſen worden/ vnd in dem vbrigen ein ſehr vngelehrter Mann geweſen. Dieſes vnd anders mehr widerlegt Beza, vnter dem 18. Au- Iohann Calvin iſt geboren zu Noyon, vnfern von Verman- Vnd weil man in Franckreich die Abgefallene vor Wider- kehrt
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ET RESTAVR. DISCVRS. XXII.
daß er ſich mit den Allmoſen-Geltern bereichet/ vnnd ſolche auff
Wucher geliehen/ daß er Gottslaͤſterlich geſtorben/ vnnd von den
Laͤuſen gefreſſen worden/ vnd in dem vbrigen ein ſehr vngelehrter
Mann geweſen.
Dieſes vnd anders mehr widerlegt Beza, vnter dem 18. Au-
guſti/ deß Jahrs 1564. als Calvinus den vorigen May dieſe Welt
geſegnet hatte/ mit dieſen Worten:
Iohann Calvin iſt geboren zu Noyon, vnfern von Verman-
dos, in der Picardey/ im Jahr 1509. den 8. Julij: Seine Eltern/
Gerhard Calvin/ vnd Johannet Frantzin/ hatten Gunſt bey den
Mommoren/ den Edelſten deß Lands/ thaͤten dieſen jhren Sohn/
zu jhnen/ vnnd mit jhren Kindern nach Pariß/ da Calvinus vnter
Maturino Corderio, geſtudieret: Bald kam er in die Schul zum
Spitzberg/ vnter einen Spanier. Wie er nun zu der H. Schrifft
Luſt hatte/ erwarb jhm ſein Vatter bey dem Biſchoff ein Benefi-
cium, in der Cathedral-Kirchen/ ſampt einer nahen Dorffpfarꝛ.
Bald wolt jhn ſein Vatter zu einem groſſen Mann/ durch die Ju-
riſterey machen; darumb begab er ſich nach Orleans/ bald nach
Bourges, da er in den Neben-Stunden von Melchior Wolmar/
einem Teutſchen auß Rohtweil/ die Griechiſche Spraach geler-
net. Nach ſeines Vatters Tod begab er ſich nach Pariß/ vnd war
gantz verdaͤchtig/ wegen der Religion. Bald verfuͤgt er ſich nach
Saintorgc, vnd nach Nerac zu Iacobo Fabro Stapulenſi, den die
Sarbona verfolgte/ aber die Koͤnigin zu Navarra beſchuͤtzte. An-
no 1534. begehrte Servetus ſeines Geſpraͤchs/ in Pariß/ ſtellet
ſich aber nicht ein: Darauff kam er abermal nach Orleans/ vnd
weil man die Abgefallene ſengte vnnd brennete/ zog er nach Baſel/
vnd lernet von Simon Grynæo, vnnd Wolffgang Capitone, die
Hebraͤiſche Spraach.
Vnd weil man in Franckreich die Abgefallene vor Wider-
taͤuffer außſchrye/ ſtellet Calvinus das erſte mal ſeine Chriſtliche
Vnterweiſung/ vnd vberſchrieb es Koͤnig Frantzen: Begruͤßt auch
die Hertzogin zu Ferrar/ als eine Liebhaberin der newen Religion/
kehrt
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