Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878.

Bild:
<< vorherige Seite

Zweites Kapitel. Die Gewölbe.
der Gurtrippe frei werden, so bilden ihre Anfänge auch dieselben
Bögen, werden also durch a h und f b dargestellt; die obere Lager-
fläche g h durchschneidet demnach die Bögen in schiefwinkliger Richtung.
[Abbildung] Fig. 473.
Es muß daher das durch diesen Schnitt sich bildende Profil construirt
und auf dieser Lagerfläche aufgetragen werden. Man schlage zu diesem
Zwecke zunächst die den Eckpunkten des Rippenprofiles entsprechenden
Bögen i k und l m, ziehe aus h, k und m Linien parallel a f und
aus den erwähnten Eckpunkten wieder Linien parallel a e, so geben
die Durchschnittspunkte h', k', m' die Eckpunkte des Horizontalpro-
files. Zu einer genauen Bestimmung derselben sind dann in dem
Rippenprofil noch andere Punkte in derselben Weise zu bestimmen,
zunächst die äußersten Punkte des Rundstabes n o.

Man schlage durch dieselben in derselben Weise Bögen bis auf die
Linie g h, ziehe von den Durchschnittspunkten h, k und x Senkrechte
auf a e, und aus n und o zwei Linien parallel a e, so sind die Durch-
schnittspunkte k', n' und o' die gesuchten Punkte.

Die Projection der Länge a h trage man dann in die Projectionen der
übrigen Rippen in derselben Weise an, etwa von v nach r, und in dem
Punkt r als Spitze construire man das für die Gurtrippen gefundene
Horizontalprofil. Von dem Punkt s aus setzt sich dann die Kappen-
flucht nach dem Schildbogen, und es ist daher der in der Höhe a f
liegende Punkt dieses letzteren zu bestimmen. Der Schildbogen fängt

Zweites Kapitel. Die Gewölbe.
der Gurtrippe frei werden, ſo bilden ihre Anfänge auch dieſelben
Bögen, werden alſo durch a h und f b dargeſtellt; die obere Lager-
fläche g h durchſchneidet demnach die Bögen in ſchiefwinkliger Richtung.
[Abbildung] Fig. 473.
Es muß daher das durch dieſen Schnitt ſich bildende Profil conſtruirt
und auf dieſer Lagerfläche aufgetragen werden. Man ſchlage zu dieſem
Zwecke zunächſt die den Eckpunkten des Rippenprofiles entſprechenden
Bögen i k und l m, ziehe aus h, k und m Linien parallel a f und
aus den erwähnten Eckpunkten wieder Linien parallel a e, ſo geben
die Durchſchnittspunkte h', k', m' die Eckpunkte des Horizontalpro-
files. Zu einer genauen Beſtimmung derſelben ſind dann in dem
Rippenprofil noch andere Punkte in derſelben Weiſe zu beſtimmen,
zunächſt die äußerſten Punkte des Rundſtabes n o.

Man ſchlage durch dieſelben in derſelben Weiſe Bögen bis auf die
Linie g h, ziehe von den Durchſchnittspunkten h, k und x Senkrechte
auf a e, und aus n und o zwei Linien parallel a e, ſo ſind die Durch-
ſchnittspunkte k', n' und o' die geſuchten Punkte.

Die Projection der Länge a h trage man dann in die Projectionen der
übrigen Rippen in derſelben Weiſe an, etwa von v nach r, und in dem
Punkt r als Spitze conſtruire man das für die Gurtrippen gefundene
Horizontalprofil. Von dem Punkt s aus ſetzt ſich dann die Kappen-
flucht nach dem Schildbogen, und es iſt daher der in der Höhe a f
liegende Punkt dieſes letzteren zu beſtimmen. Der Schildbogen fängt

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0470" n="454"/><fw place="top" type="header">Zweites Kapitel. Die Gewölbe.</fw><lb/>
der Gurtrippe frei werden, &#x017F;o bilden ihre Anfänge auch die&#x017F;elben<lb/>
Bögen, werden al&#x017F;o durch <hi rendition="#aq">a h</hi> und <hi rendition="#aq">f b</hi> darge&#x017F;tellt; die obere Lager-<lb/>
fläche <hi rendition="#aq">g h</hi> durch&#x017F;chneidet demnach die Bögen in &#x017F;chiefwinkliger Richtung.<lb/><figure><head>Fig. 473.</head></figure><lb/>
Es muß daher das durch die&#x017F;en Schnitt &#x017F;ich bildende Profil con&#x017F;truirt<lb/>
und auf die&#x017F;er Lagerfläche aufgetragen werden. Man &#x017F;chlage zu die&#x017F;em<lb/>
Zwecke zunäch&#x017F;t die den Eckpunkten des Rippenprofiles ent&#x017F;prechenden<lb/>
Bögen <hi rendition="#aq">i k</hi> und <hi rendition="#aq">l m</hi>, ziehe aus <hi rendition="#aq">h</hi>, <hi rendition="#aq">k</hi> und <hi rendition="#aq">m</hi> Linien parallel <hi rendition="#aq">a f</hi> und<lb/>
aus den erwähnten Eckpunkten wieder Linien parallel <hi rendition="#aq">a e</hi>, &#x017F;o geben<lb/>
die Durch&#x017F;chnittspunkte <hi rendition="#aq">h'</hi>, <hi rendition="#aq">k'</hi>, <hi rendition="#aq">m'</hi> die Eckpunkte des Horizontalpro-<lb/>
files. Zu einer genauen Be&#x017F;timmung der&#x017F;elben &#x017F;ind dann in dem<lb/>
Rippenprofil noch andere Punkte in der&#x017F;elben Wei&#x017F;e zu be&#x017F;timmen,<lb/>
zunäch&#x017F;t die äußer&#x017F;ten Punkte des Rund&#x017F;tabes <hi rendition="#aq">n o</hi>.</p><lb/>
              <p>Man &#x017F;chlage durch die&#x017F;elben in der&#x017F;elben Wei&#x017F;e Bögen bis auf die<lb/>
Linie <hi rendition="#aq">g h</hi>, ziehe von den Durch&#x017F;chnittspunkten <hi rendition="#aq">h</hi>, <hi rendition="#aq">k</hi> und <hi rendition="#aq">x</hi> Senkrechte<lb/>
auf <hi rendition="#aq">a e</hi>, und aus <hi rendition="#aq">n</hi> und <hi rendition="#aq">o</hi> zwei Linien parallel <hi rendition="#aq">a e</hi>, &#x017F;o &#x017F;ind die Durch-<lb/>
&#x017F;chnittspunkte <hi rendition="#aq">k'</hi>, <hi rendition="#aq">n'</hi> und <hi rendition="#aq">o'</hi> die ge&#x017F;uchten Punkte.</p><lb/>
              <p>Die Projection der Länge <hi rendition="#aq">a h</hi> trage man dann in die Projectionen der<lb/>
übrigen Rippen in der&#x017F;elben Wei&#x017F;e an, etwa von <hi rendition="#aq">v</hi> nach <hi rendition="#aq">r</hi>, und in dem<lb/>
Punkt <hi rendition="#aq">r</hi> als Spitze con&#x017F;truire man das für die Gurtrippen gefundene<lb/>
Horizontalprofil. Von dem Punkt <hi rendition="#aq">s</hi> aus &#x017F;etzt &#x017F;ich dann die Kappen-<lb/>
flucht nach dem Schildbogen, und es i&#x017F;t daher der in der Höhe <hi rendition="#aq">a f</hi><lb/>
liegende Punkt die&#x017F;es letzteren zu be&#x017F;timmen. Der Schildbogen fängt<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[454/0470] Zweites Kapitel. Die Gewölbe. der Gurtrippe frei werden, ſo bilden ihre Anfänge auch dieſelben Bögen, werden alſo durch a h und f b dargeſtellt; die obere Lager- fläche g h durchſchneidet demnach die Bögen in ſchiefwinkliger Richtung. [Abbildung Fig. 473.] Es muß daher das durch dieſen Schnitt ſich bildende Profil conſtruirt und auf dieſer Lagerfläche aufgetragen werden. Man ſchlage zu dieſem Zwecke zunächſt die den Eckpunkten des Rippenprofiles entſprechenden Bögen i k und l m, ziehe aus h, k und m Linien parallel a f und aus den erwähnten Eckpunkten wieder Linien parallel a e, ſo geben die Durchſchnittspunkte h', k', m' die Eckpunkte des Horizontalpro- files. Zu einer genauen Beſtimmung derſelben ſind dann in dem Rippenprofil noch andere Punkte in derſelben Weiſe zu beſtimmen, zunächſt die äußerſten Punkte des Rundſtabes n o. Man ſchlage durch dieſelben in derſelben Weiſe Bögen bis auf die Linie g h, ziehe von den Durchſchnittspunkten h, k und x Senkrechte auf a e, und aus n und o zwei Linien parallel a e, ſo ſind die Durch- ſchnittspunkte k', n' und o' die geſuchten Punkte. Die Projection der Länge a h trage man dann in die Projectionen der übrigen Rippen in derſelben Weiſe an, etwa von v nach r, und in dem Punkt r als Spitze conſtruire man das für die Gurtrippen gefundene Horizontalprofil. Von dem Punkt s aus ſetzt ſich dann die Kappen- flucht nach dem Schildbogen, und es iſt daher der in der Höhe a f liegende Punkt dieſes letzteren zu beſtimmen. Der Schildbogen fängt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Wanderleys "Handbuch" erschien bereits 1872 in zw… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre02_1878
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre02_1878/470
Zitationshilfe: Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878, S. 454. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre02_1878/470>, abgerufen am 18.05.2024.