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Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878.

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Die Verwendung der Kreuzgewölbe.
einen stattlichen Eindruck, der besonders durch die Höhe des Rau-
mes (6,5m) und durch die Treppenanlage nach dem Corridor hervor-
[Abbildung] Fig. 456.
gerufen wird. Auch die Kellerräume enthalten theilweise flache Kreuz-
gewölbe. Fig. 458 A giebt den Querschnitt und B den Längenschnitt
des Vestibüls.

Die Gewölbeanlage des Gymnasiums zu Anclam (entworfen von
Stühler) hat mit den vorstehenden Beispielen, besonders mit Fig. 458,
einige Aehnlichkeit (Fig. 459); im Aufriß finden wir in der Ge-
wölbeform (Fig. 460) aber eine Abweichung, indem über dem Vestibül
flache spitzbögige (Tudorbögen) Kreuzgewölbe vorhanden sind; außer-
dem wurden die langen Felder a und b mit schmalen, flachspitzbogigen
Tonnen überdeckt, weil, zumal an der Facadenmauer, für die Gurt-
bögen des Kreuzgewölbes keine Stützpunkte vorhanden sind. Hier-
durch entsteht allerdings auch der Uebelstand, daß die äußeren Fenster-
und Thüraxen mit den Axen der Gewölbe nicht harmoniren und
dem ganzen Vestibül die organische Entwickelung fehlt.

Die Anordnung der spitzbogigen Rippen-Kreuzgewölbe veran-
schaulicht Fig. 461, welche den Eingang der Liebfrauenkirche in

Die Verwendung der Kreuzgewölbe.
einen ſtattlichen Eindruck, der beſonders durch die Höhe des Rau-
mes (6,5m) und durch die Treppenanlage nach dem Corridor hervor-
[Abbildung] Fig. 456.
gerufen wird. Auch die Kellerräume enthalten theilweiſe flache Kreuz-
gewölbe. Fig. 458 A giebt den Querſchnitt und B den Längenſchnitt
des Veſtibüls.

Die Gewölbeanlage des Gymnaſiums zu Anclam (entworfen von
Stühler) hat mit den vorſtehenden Beiſpielen, beſonders mit Fig. 458,
einige Aehnlichkeit (Fig. 459); im Aufriß finden wir in der Ge-
wölbeform (Fig. 460) aber eine Abweichung, indem über dem Veſtibül
flache ſpitzbögige (Tudorbögen) Kreuzgewölbe vorhanden ſind; außer-
dem wurden die langen Felder a und b mit ſchmalen, flachſpitzbogigen
Tonnen überdeckt, weil, zumal an der Façadenmauer, für die Gurt-
bögen des Kreuzgewölbes keine Stützpunkte vorhanden ſind. Hier-
durch entſteht allerdings auch der Uebelſtand, daß die äußeren Fenſter-
und Thüraxen mit den Axen der Gewölbe nicht harmoniren und
dem ganzen Veſtibül die organiſche Entwickelung fehlt.

Die Anordnung der ſpitzbogigen Rippen-Kreuzgewölbe veran-
ſchaulicht Fig. 461, welche den Eingang der Liebfrauenkirche in

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[439/0455] Die Verwendung der Kreuzgewölbe. einen ſtattlichen Eindruck, der beſonders durch die Höhe des Rau- mes (6,5m) und durch die Treppenanlage nach dem Corridor hervor- [Abbildung Fig. 456.] gerufen wird. Auch die Kellerräume enthalten theilweiſe flache Kreuz- gewölbe. Fig. 458 A giebt den Querſchnitt und B den Längenſchnitt des Veſtibüls. Die Gewölbeanlage des Gymnaſiums zu Anclam (entworfen von Stühler) hat mit den vorſtehenden Beiſpielen, beſonders mit Fig. 458, einige Aehnlichkeit (Fig. 459); im Aufriß finden wir in der Ge- wölbeform (Fig. 460) aber eine Abweichung, indem über dem Veſtibül flache ſpitzbögige (Tudorbögen) Kreuzgewölbe vorhanden ſind; außer- dem wurden die langen Felder a und b mit ſchmalen, flachſpitzbogigen Tonnen überdeckt, weil, zumal an der Façadenmauer, für die Gurt- bögen des Kreuzgewölbes keine Stützpunkte vorhanden ſind. Hier- durch entſteht allerdings auch der Uebelſtand, daß die äußeren Fenſter- und Thüraxen mit den Axen der Gewölbe nicht harmoniren und dem ganzen Veſtibül die organiſche Entwickelung fehlt. Die Anordnung der ſpitzbogigen Rippen-Kreuzgewölbe veran- ſchaulicht Fig. 461, welche den Eingang der Liebfrauenkirche in

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Zitationshilfe: Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878, S. 439. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre02_1878/455>, abgerufen am 22.11.2024.