Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878.Die Construktion der Kreuzgewölbe. ansehnliche Dicke des Gewölbes erfordert, statt daß in jenen altengar keine gerade Linie vorkommt, weil jede Schicht in einer etwas nach Außen gekrümmten Linie gelegt wurde, mithin ungleich weniger Arbeit und geringere Dicke erfordert und dennoch einen weit festern Bogen abgiebt. Ein einfaches Kreuzgewölbe nach dem Profil Fig. 433 [Abbildung]
Fig. 433. [Abbildung]
Fig. 434. und nach der Linie a b horizontal durchschnitten, bildet also eine recht-winklige Zusammensetzung gerader Linien, wie Fig. 434, anstatt das andere, nach Fig. 435, aus Curven besteht, welche mit ihren End- [Abbildung]
Fig. 435. punkten c c gegen die Umfassungsmauern schieben, auf den Diagonal-linien d d aber, mit ihren andern Endpunkten auf zwei sich kreuzende Rüstbögen e e ruhend, sich wechselseitig im Gleichgewicht halten, bis durch Schließung des Gewölbes vollständige Diagonalbögen entstehen, welche sich nunmehr selbst tragen und das Wegnehmen der beiden Rüstbögen gestatten. Das Schließen der einzelnen Felder ist in den alten Gewölben auf die in Fig. 436 verzeichneten Weise bewerkstelligt, auch sind die letzten Schichten gewöhnlich etwas hinterwölbt, d. h. die Die Conſtruktion der Kreuzgewölbe. anſehnliche Dicke des Gewölbes erfordert, ſtatt daß in jenen altengar keine gerade Linie vorkommt, weil jede Schicht in einer etwas nach Außen gekrümmten Linie gelegt wurde, mithin ungleich weniger Arbeit und geringere Dicke erfordert und dennoch einen weit feſtern Bogen abgiebt. Ein einfaches Kreuzgewölbe nach dem Profil Fig. 433 [Abbildung]
Fig. 433. [Abbildung]
Fig. 434. und nach der Linie a b horizontal durchſchnitten, bildet alſo eine recht-winklige Zuſammenſetzung gerader Linien, wie Fig. 434, anſtatt das andere, nach Fig. 435, aus Curven beſteht, welche mit ihren End- [Abbildung]
Fig. 435. punkten c c gegen die Umfaſſungsmauern ſchieben, auf den Diagonal-linien d d aber, mit ihren andern Endpunkten auf zwei ſich kreuzende Rüſtbögen e e ruhend, ſich wechſelſeitig im Gleichgewicht halten, bis durch Schließung des Gewölbes vollſtändige Diagonalbögen entſtehen, welche ſich nunmehr ſelbſt tragen und das Wegnehmen der beiden Rüſtbögen geſtatten. Das Schließen der einzelnen Felder iſt in den alten Gewölben auf die in Fig. 436 verzeichneten Weiſe bewerkſtelligt, auch ſind die letzten Schichten gewöhnlich etwas hinterwölbt, d. h. die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0437" n="421"/><fw place="top" type="header">Die Conſtruktion der Kreuzgewölbe.</fw><lb/> anſehnliche Dicke des Gewölbes erfordert, ſtatt daß in jenen alten<lb/> gar keine gerade Linie vorkommt, weil jede Schicht in einer etwas<lb/> nach Außen gekrümmten Linie gelegt wurde, mithin ungleich weniger<lb/> Arbeit und geringere Dicke erfordert und dennoch einen weit feſtern<lb/> Bogen abgiebt. Ein einfaches Kreuzgewölbe nach dem Profil Fig. 433<lb/><figure><head>Fig. 433.</head></figure><lb/><figure><head>Fig. 434.</head></figure><lb/> und nach der Linie <hi rendition="#aq">a b</hi> horizontal durchſchnitten, bildet alſo eine recht-<lb/> winklige Zuſammenſetzung gerader Linien, wie Fig. 434, anſtatt das<lb/> andere, nach Fig. 435, aus Curven beſteht, welche mit ihren End-<lb/><figure><head>Fig. 435.</head></figure><lb/> punkten <hi rendition="#aq">c c</hi> gegen die Umfaſſungsmauern ſchieben, auf den Diagonal-<lb/> linien <hi rendition="#aq">d d</hi> aber, mit ihren andern Endpunkten auf zwei ſich kreuzende<lb/> Rüſtbögen <hi rendition="#aq">e e</hi> ruhend, ſich wechſelſeitig im Gleichgewicht halten, bis<lb/> durch Schließung des Gewölbes vollſtändige Diagonalbögen entſtehen,<lb/> welche ſich nunmehr ſelbſt tragen und das Wegnehmen der beiden<lb/> Rüſtbögen geſtatten. Das Schließen der einzelnen Felder iſt in den<lb/> alten Gewölben auf die in Fig. 436 verzeichneten Weiſe bewerkſtelligt,<lb/> auch ſind die letzten Schichten gewöhnlich etwas hinterwölbt, d. h. die<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [421/0437]
Die Conſtruktion der Kreuzgewölbe.
anſehnliche Dicke des Gewölbes erfordert, ſtatt daß in jenen alten
gar keine gerade Linie vorkommt, weil jede Schicht in einer etwas
nach Außen gekrümmten Linie gelegt wurde, mithin ungleich weniger
Arbeit und geringere Dicke erfordert und dennoch einen weit feſtern
Bogen abgiebt. Ein einfaches Kreuzgewölbe nach dem Profil Fig. 433
[Abbildung Fig. 433.]
[Abbildung Fig. 434.]
und nach der Linie a b horizontal durchſchnitten, bildet alſo eine recht-
winklige Zuſammenſetzung gerader Linien, wie Fig. 434, anſtatt das
andere, nach Fig. 435, aus Curven beſteht, welche mit ihren End-
[Abbildung Fig. 435.]
punkten c c gegen die Umfaſſungsmauern ſchieben, auf den Diagonal-
linien d d aber, mit ihren andern Endpunkten auf zwei ſich kreuzende
Rüſtbögen e e ruhend, ſich wechſelſeitig im Gleichgewicht halten, bis
durch Schließung des Gewölbes vollſtändige Diagonalbögen entſtehen,
welche ſich nunmehr ſelbſt tragen und das Wegnehmen der beiden
Rüſtbögen geſtatten. Das Schließen der einzelnen Felder iſt in den
alten Gewölben auf die in Fig. 436 verzeichneten Weiſe bewerkſtelligt,
auch ſind die letzten Schichten gewöhnlich etwas hinterwölbt, d. h. die
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