Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878.Zweites Kapitel. Die Gewölbe. punkt der Halbkuppel, welche über R S T U liegt. Mit dem Radiusk e ziehe man um z einen Kreis; man verlängere S T nach beiden [Abbildung]
Fig. 398. Seiten bis der Grundkreis getroffenwird, und errichte über die Sehne einen Halbkreis; man mache l S S T und m T S T, bis der darüber liegende Halbkreis durchschnitten wird, so ist l m der Schildbogen über S T; wird über S R ebenfalls ein Halbkreis gelegt, so ist r s der Schildbogen über R S. Schlägt man mit k e einen Bogen, so ist f e h der Diagonalbogen des Gewölbes. Denselben erhält man auch, wenn auf R T die Senkrechten R f' und T h' errichtet werden, dann ist f' h' ebenfalls der Diagonalbogen. In Oesterreich sind die preus- *) Das preußische Platzel mit kreisförmigem Grundrisse über quadratischem
Raume geben wir im Anhange dieses Bandes. Zweites Kapitel. Die Gewölbe. punkt der Halbkuppel, welche über R S T U liegt. Mit dem Radiusk e ziehe man um z einen Kreis; man verlängere S T nach beiden [Abbildung]
Fig. 398. Seiten bis der Grundkreis getroffenwird, und errichte über die Sehne einen Halbkreis; man mache l S ⊥ S T und m T ⊥ S T, bis der darüber liegende Halbkreis durchſchnitten wird, ſo iſt l m der Schildbogen über S T; wird über S R ebenfalls ein Halbkreis gelegt, ſo iſt r s der Schildbogen über R S. Schlägt man mit k e einen Bogen, ſo iſt f e h der Diagonalbogen des Gewölbes. Denſelben erhält man auch, wenn auf R T die Senkrechten R f' und T h' errichtet werden, dann iſt f' h' ebenfalls der Diagonalbogen. In Oeſterreich ſind die preuſ- *) Das preußiſche Platzel mit kreisförmigem Grundriſſe über quadratiſchem
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Zweites Kapitel. Die Gewölbe.
punkt der Halbkuppel, welche über R S T U liegt. Mit dem Radius
k e ziehe man um z einen Kreis; man verlängere S T nach beiden
[Abbildung Fig. 398.]
Seiten bis der Grundkreis getroffen
wird, und errichte über die Sehne
einen Halbkreis; man mache l S ⊥
S T und m T ⊥ S T, bis der darüber
liegende Halbkreis durchſchnitten
wird, ſo iſt l m der Schildbogen
über S T; wird über S R ebenfalls
ein Halbkreis gelegt, ſo iſt r s der
Schildbogen über R S. Schlägt man
mit k e einen Bogen, ſo iſt f e h
der Diagonalbogen des Gewölbes.
Denſelben erhält man auch, wenn
auf R T die Senkrechten R f' und
T h' errichtet werden, dann iſt f'
h' ebenfalls der Diagonalbogen.
In Oeſterreich ſind die preuſ-
ſiſchen Platzeln mit gedrücktem
elliptiſchen Querſchnitte und
entweder mit kreisförmigem *)
oder mit elliptiſchem Grund-
riſſe üblich. Hierbei nehmen dann die
Maurer aus purer Bequemlichkeit für die Anläufe (Schildbögen) u. ſ. w.
ganz beliebige Curven an, obgleich dieſelben genau nach den Regeln
der darſtellenden Geometrie ermittelt werden ſollen. Die hierfür
giltigen Methoden beſprechen wir in dem nachſtehenden Beiſpiele:
Es ſei das Platzelgewölbe nach einem gedrückten Ellipſoid zu con-
ſtruiren (Fig. 399) (erwähnt ſei, daß man theoretiſch zwar Ellipſen
zu Grunde legt, in Wirklichkeit aber entweder die Oval- oder Korb-
bogenline zeichnet, da die Ellipſen ſich umſtändlich herſtellen laſſen).
Die Ecken des viereckigen Raumes ſollen beiſpielsweiſe die Ellipſenpe-
ripherie berühren (die Ellipſe haben wir hier aus zwei Korbbögen zu-
ſammengeſetzt) und die Curve a b c ſei das Längenprofil des halben
Ellipſoids mit drei Axen. Um nun irgend einen Punkt des Intrados
*) Das preußiſche Platzel mit kreisförmigem Grundriſſe über quadratiſchem
Raume geben wir im Anhange dieſes Bandes.
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