Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878.Graphische Construktionen der böhmischen Gewölbe. können, wird in dieser Richtung eine Schnittebene gelegt, welche denGrundkreis schneidet; die Sehne c d dient als Durchmesser des nieder- [Abbildung]
Fig. 391. geklappten Kugelabschnittes d a' a' e. Mittelst der Vergatterung werdendie Linie a b nach b a' in Querschnitt A hinaufgetragen. b) Bezüglich der Einwölbung unterscheidet sich das böhmische oder Graphiſche Conſtruktionen der böhmiſchen Gewölbe. können, wird in dieſer Richtung eine Schnittebene gelegt, welche denGrundkreis ſchneidet; die Sehne c d dient als Durchmeſſer des nieder- [Abbildung]
Fig. 391. geklappten Kugelabſchnittes d a' a' e. Mittelſt der Vergatterung werdendie Linie a b nach b a' in Querſchnitt A hinaufgetragen. b) Bezüglich der Einwölbung unterſcheidet ſich das böhmiſche oder <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0393" n="377"/><fw place="top" type="header">Graphiſche Conſtruktionen der böhmiſchen Gewölbe.</fw><lb/> können, wird in dieſer Richtung eine Schnittebene gelegt, welche den<lb/> Grundkreis ſchneidet; die Sehne <hi rendition="#aq">c d</hi> dient als Durchmeſſer des nieder-<lb/><figure><head>Fig. 391.</head></figure><lb/> geklappten Kugelabſchnittes <hi rendition="#aq">d a' a' e.</hi> Mittelſt der Vergatterung werden<lb/> die Linie <hi rendition="#aq">a b</hi> nach <hi rendition="#aq">b a'</hi> in Querſchnitt <hi rendition="#aq">A</hi> hinaufgetragen.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">b</hi>) Bezüglich der <hi rendition="#g">Einwölbung</hi> unterſcheidet ſich das böhmiſche oder<lb/> Platzel-Gewölbe ſehr weſentlich von dem Kuppel- und Kugelgewölbe;<lb/> während bei dem letzteren die Wölbung in centraler Richtung „kufartig“<lb/> mit kegelförmigen Ringen ſtattfindet, werden die <hi rendition="#g">böhmiſchen</hi> oder<lb/><hi rendition="#g">Platzelgewölbe</hi> auf den „<hi rendition="#g">Schwalbenſchwanz</hi>“ in der Weiſe<lb/> hergeſtellt, daß die Ziegelſchichten ſegmentförmig aus den Ecken nach<lb/> der Gewölbemitte anſteigen. Dies veranſchaulicht Fig. 392, welche<lb/> wir dem Werke des Profeſſors E. Ringhoffer: „Lehre vom Hochbau“<lb/> entnommen haben. Die Wölbung beginnt in den Ecken und ſteigt<lb/> mit parallelen Lagerfugen bis zum Gewölbeſcheitel, und die vier, aus<lb/> den Ecken gewölbten Theile ſtoßen mit Zickzack zuſammen. Bei ganz<lb/> quadratiſchem Grundriſſe liegen die Enden <hi rendition="#aq">a a</hi> eines jeden, gegen die<lb/> Gurtbögen ſich anlegenden Segmentbögen in gleicher Höhe.</p><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [377/0393]
Graphiſche Conſtruktionen der böhmiſchen Gewölbe.
können, wird in dieſer Richtung eine Schnittebene gelegt, welche den
Grundkreis ſchneidet; die Sehne c d dient als Durchmeſſer des nieder-
[Abbildung Fig. 391.]
geklappten Kugelabſchnittes d a' a' e. Mittelſt der Vergatterung werden
die Linie a b nach b a' in Querſchnitt A hinaufgetragen.
b) Bezüglich der Einwölbung unterſcheidet ſich das böhmiſche oder
Platzel-Gewölbe ſehr weſentlich von dem Kuppel- und Kugelgewölbe;
während bei dem letzteren die Wölbung in centraler Richtung „kufartig“
mit kegelförmigen Ringen ſtattfindet, werden die böhmiſchen oder
Platzelgewölbe auf den „Schwalbenſchwanz“ in der Weiſe
hergeſtellt, daß die Ziegelſchichten ſegmentförmig aus den Ecken nach
der Gewölbemitte anſteigen. Dies veranſchaulicht Fig. 392, welche
wir dem Werke des Profeſſors E. Ringhoffer: „Lehre vom Hochbau“
entnommen haben. Die Wölbung beginnt in den Ecken und ſteigt
mit parallelen Lagerfugen bis zum Gewölbeſcheitel, und die vier, aus
den Ecken gewölbten Theile ſtoßen mit Zickzack zuſammen. Bei ganz
quadratiſchem Grundriſſe liegen die Enden a a eines jeden, gegen die
Gurtbögen ſich anlegenden Segmentbögen in gleicher Höhe.
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Zitationshilfe: | Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878, S. 377. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre02_1878/393>, abgerufen am 16.02.2025. |