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Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878.

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Erstes Kapitel. Das Werksteinmauerwerk.

An solchen Orten, wo das Mauerwerk vom Wellenschlag getroffen
wird, pflegt man, um den Steinen eine sehr sichere Lage zu geben,
die Verbindung derselben untereinander durch "Versatzung" vorzu-
nehmen und zwar in der Art, daß die Köpfe der Läufer in die Bin-
dersteine eingreifen. Solche Construktionen trifft man gewöhnlich bei
Ufermauern, Brückenpfeilern, Leuchtthürmen u. s. w. an.

Im Nachfolgenden veranschaulichen wir einige übliche Fälle:
Fig. 160 A -- C geben recht-, stumpf- und spitzwinklige Ecken. In A

[Abbildung] Fig. 160 A -- C.
liegt in der Ecke ein großer Stein, der durch die Anker a b, a c eine
unverschiebbare Lage erhält; die ganze Mauer ist 1,25 m dick; die
Binder reichen nicht durch das ganze Mauerwerk. Die Läufer stoßen
so gegen die Binder, daß die Köpfe der letzten eine schwalbenschwanz-
artige Gestalt bekommen. Alle Steine werden untereinander ver-
dübelt. In ähnlicher Weise ist die Construktion in Fig. 160 B u. C.

Nach gleichem Prinzip sind die Verbände der Brückenpfeiler
(Fig. 161 A -- E) mit rechtwinkligen, halbkreis- und spitzbogenförmig
geformten Enden hergestellt worden. In Pfeilern von nur 1,5 m Dicke
(Fig. B) bringt man an die Spitze einen ganzen Stein a; in größeren
Pfeilerbreiten hingegen ordnet man mehrere Steine nebeneinander
an, die recht fest verdübelt werden. Manchmal greifen die Binder
auch ganz durch den Pfeiler (Fig. C bei b), wodurch eine äußerst
solide Verbindung entsteht.

Erſtes Kapitel. Das Werkſteinmauerwerk.

An ſolchen Orten, wo das Mauerwerk vom Wellenſchlag getroffen
wird, pflegt man, um den Steinen eine ſehr ſichere Lage zu geben,
die Verbindung derſelben untereinander durch „Verſatzung“ vorzu-
nehmen und zwar in der Art, daß die Köpfe der Läufer in die Bin-
derſteine eingreifen. Solche Conſtruktionen trifft man gewöhnlich bei
Ufermauern, Brückenpfeilern, Leuchtthürmen u. ſ. w. an.

Im Nachfolgenden veranſchaulichen wir einige übliche Fälle:
Fig. 160 A — C geben recht-, ſtumpf- und ſpitzwinklige Ecken. In A

[Abbildung] Fig. 160 A — C.
liegt in der Ecke ein großer Stein, der durch die Anker a b, a c eine
unverſchiebbare Lage erhält; die ganze Mauer iſt 1,25 m dick; die
Binder reichen nicht durch das ganze Mauerwerk. Die Läufer ſtoßen
ſo gegen die Binder, daß die Köpfe der letzten eine ſchwalbenſchwanz-
artige Geſtalt bekommen. Alle Steine werden untereinander ver-
dübelt. In ähnlicher Weiſe iſt die Conſtruktion in Fig. 160 B u. C.

Nach gleichem Prinzip ſind die Verbände der Brückenpfeiler
(Fig. 161 A — E) mit rechtwinkligen, halbkreis- und ſpitzbogenförmig
geformten Enden hergeſtellt worden. In Pfeilern von nur 1,5 m Dicke
(Fig. B) bringt man an die Spitze einen ganzen Stein a; in größeren
Pfeilerbreiten hingegen ordnet man mehrere Steine nebeneinander
an, die recht feſt verdübelt werden. Manchmal greifen die Binder
auch ganz durch den Pfeiler (Fig. C bei b), wodurch eine äußerſt
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[146/0162] Erſtes Kapitel. Das Werkſteinmauerwerk. An ſolchen Orten, wo das Mauerwerk vom Wellenſchlag getroffen wird, pflegt man, um den Steinen eine ſehr ſichere Lage zu geben, die Verbindung derſelben untereinander durch „Verſatzung“ vorzu- nehmen und zwar in der Art, daß die Köpfe der Läufer in die Bin- derſteine eingreifen. Solche Conſtruktionen trifft man gewöhnlich bei Ufermauern, Brückenpfeilern, Leuchtthürmen u. ſ. w. an. Im Nachfolgenden veranſchaulichen wir einige übliche Fälle: Fig. 160 A — C geben recht-, ſtumpf- und ſpitzwinklige Ecken. In A [Abbildung Fig. 160 A — C.] liegt in der Ecke ein großer Stein, der durch die Anker a b, a c eine unverſchiebbare Lage erhält; die ganze Mauer iſt 1,25 m dick; die Binder reichen nicht durch das ganze Mauerwerk. Die Läufer ſtoßen ſo gegen die Binder, daß die Köpfe der letzten eine ſchwalbenſchwanz- artige Geſtalt bekommen. Alle Steine werden untereinander ver- dübelt. In ähnlicher Weiſe iſt die Conſtruktion in Fig. 160 B u. C. Nach gleichem Prinzip ſind die Verbände der Brückenpfeiler (Fig. 161 A — E) mit rechtwinkligen, halbkreis- und ſpitzbogenförmig geformten Enden hergeſtellt worden. In Pfeilern von nur 1,5 m Dicke (Fig. B) bringt man an die Spitze einen ganzen Stein a; in größeren Pfeilerbreiten hingegen ordnet man mehrere Steine nebeneinander an, die recht feſt verdübelt werden. Manchmal greifen die Binder auch ganz durch den Pfeiler (Fig. C bei b), wodurch eine äußerſt ſolide Verbindung entſteht.

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Zitationshilfe: Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre02_1878/162>, abgerufen am 25.11.2024.